Motorsport:Hamilton unbeeindruckt von Perez-Crash souverän Trainingsschnellster

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Force-India-Pilot Sergio Perez hat sich im Training überschlagen. (Foto: Szolt Czegledi)

Budapest (dpa) - Sieben Tage nach dem Tod von Jules Bianchi hat ein spektakulärer Unfall zum Auftakt des Großen Preises von Ungarn für eine Schrecksekunde in der Formel 1 gesorgt. Sergio Perez überstand den Überschlag mit seinem Force India glücklicherweise schadlos.

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Budapest (dpa) - Sieben Tage nach dem Tod von Jules Bianchi hat ein spektakulärer Unfall zum Auftakt des Großen Preises von Ungarn für eine Schrecksekunde in der Formel 1 gesorgt. Sergio Perez überstand den Überschlag mit seinem Force India glücklicherweise schadlos.

Unbeeindruckt von diesem Crash fuhr Mercedes-Pilot Lewis Hamilton in beiden Trainingseinheiten am Freitag die Bestzeit. „Das hat heute richtig Spaß gemacht“, sagte der Brite.

Der viermalige Hungaroring-Sieger unterstrich damit eindrucksvoll seine Favoritenrolle für das Hitzerennen am Sonntag. Teamkollege Nico Rosberg und Ferrari-Star Sebastian Vettel blieben chancenlos.

„Gott sei Dank ist alles okay“, sagte Perez nach dem schweren Unfall am Vormittag. „Die Strecke ist momentan so schmutzig. Ich habe das Heck des Autos verloren und krachte in die Mauer.“

Aus Sicherheitsgründen sagte sein Team die Teilnahme am zweiten Training komplett ab. Force India begründete den Startverzicht damit, dass es erst sorgfältig das Aufhängungsproblem analysieren wolle, das den Crash verursacht habe. Teamkollege Nico Hülkenberg (Emmerich), der keine Probleme hatte, kam deshalb im zweiten Durchgang aus Sicherheitsgründen ebenfalls nicht zum Einsatz.

Hamilton trumpfte auf dem Berg-und-Tal-Kurs bei Temperaturen über 30 Grad groß auf. Am Vormittag distanzierte der Titelverteidiger seinen zweitplatzierten Silberpfeil-Rivalen Rosberg in 1:25,141 Minuten um 0,109 Sekunden. Am Nachmittag steigerte sich der Brite auf 1:23,949 Minuten und ließ den gebürtigen Wiesbadener sogar um 0,719 Sekunden hinter sich. Für Rosberg reichte es hinter dem überraschend starken Red-Bull-Duo Daniil Kwjat und Daniel Ricciardo nur zu Rang vier.

Vettels Hoffnungen auf seinen ersten Ungarn-Sieg erhielten einen Dämpfer. Der viermalige Champion aus Heppenheim blieb als Sechster und danach Siebter mit 1,254 bzw. 1,711 Sekunden Rückstand deutlich hinter Hamilton. „Es war kein guter Tag, wir hatten ein, zwei Probleme, die uns aufgehalten haben“, wies Vettel auf einen Kurzschluss an seinem Ferrari und einem gebrochenen Frontflügel bei Kimi Räikkönens rotem Renner hin. „Aber man sollte dem nicht zu viel Gewicht beimessen.“

Hamilton könnte mit seinem insgesamt fünften Sieg am in Ungarn ebenfalls viermal erfolgreichen Rekordchampion Michael Schumacher vorbeiziehen. „Ich glaube langsam, dass dies meine Lieblingsstrecke sein könnte“, sagte er bestens gelaunt. „Unser Auto fühlt sich hier stark an. Ich bin bislang zufrieden.“

Rosberg klagte hingegen über einen „schwieriger Tag für mich“. Er habe nie die richtige Balance gefunden und Über- sowie Untersteuern gehabt. „Ich habe definitiv noch Arbeit vor mir“, sagte er.

Perez war mit hoher Geschwindigkeit von der Strecke abgekommen. Er krachte in die Leitplanken, prallte zurück und überschlug sich dann. Der 25-Jährige blieb zunächst kopfüber im Cockpit unter dem demolierten Rennwagen, ehe er aus eigener Kraft die Unfallstelle verlassen konnte. „Der Wagen kollidierte in einem sehr ungünstigen Winkel, deshalb überschlug er sich“, beschrieb der Mexikaner die Schlüsselszene. „Ich glaube aber, dass wir eine gute Qualifikation haben können.“

Mit Aufklebern und Botschaften auf den Rennautos und Helmen gedachten die Teams und Fahrer ihres Kollegen Bianchi. „JB 17“ soll an die Startnummer 17 des am Freitag vor einer Woche gestorbenen Franzosen erinnern. Zudem gibt es am Sonntag eine Viertelstunde vor dem Start eine Gedenkminute. Die Startnummer 17 wird nach einer Entscheidung des Internationalen Automobilverbandes FIA nicht mehr vergeben.

Bianchi war vor neun Monaten beim Großen Preis von Japan mit seinem Marussia unter einen Bergekran gerast. Er erlitt dabei schwere Kopfverletzungen und lag bis zu seinem Tod im Koma.

Vor dem zehnten Saisonlauf am Sonntag (Start: 14.00 Uhr/RTL und Sky) führt Hamilton die WM mit 194 Punkten an. Rosberg (177) liegt mit 17 Zählern weniger auf dem zweiten Rang vor Vettel (135).

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