Momentaufnahmen der WM 2010:So schön, so traurig

Von neuen Sommermärchen, Schiedsrichter-Pannen, der Wembley-Revanche, des Bundestrainers blauer Pullover, Maradonas Tränen und einem Propheten namens Paul: die besten Bilder rund um die Fußball-Weltmeisterschaft in Südafrika.

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Von neuen Sommermärchen, Schiedsrichter-Pannen, der Wembley-Revanche, des Bundestrainers blauer Pullover und einem Propheten namens Paul: die besten Bilder rund um die WM in Südafrika. Gastgeber Einen Monat lang war Südafrika (im Bild das Soccer-City-Stadion von Johannesburg) Gastgeber der ersten Fußball-WM auf afrikanischem Boden. Alle hatten Bedenken, doch die Südafrikaner ließen sie vergessen. Hilfsbereit und gelassen - wenn es nicht gerade um den Streik der Sicherheitskräfte ging - brachten sie das Turnier über die Bühne. Die Fußballbegeisterung einte eine ganze Nation - zumindest für eine Weile.

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Thomas Müller Nicht Gerd, sondern Thomas: Der 20-jährige Senkrechtstarter aus Weilheim in Oberbayern trumpfte nach seiner ersten Bundesliga-Saison auch bei der WM auf - mit fünf Toren und einem Schuss Unbekümmertheit. Zur prägenden Figur des Spiels wurde er vor allem durch seinen Treffer zum 3:1 gegen England (im Bild). Nach WM- Bronze erhielt Müller auch noch den "Goldenen Schuh" und die Ehrung als bester Jungprofi. Der Marktwert des Stürmers vom FC Bayern München soll übrigens schon bei zwanzig Millionen Euro liegen.

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Bastian Schweinsteiger (rechts) Vize-Kapitän, Motor, Organisator: Selten zuvor ist ein Spieler so schnell in die Chefrolle auf dem Platz hineingewachsen. In der zentralen Position, wo er sich besonders wohl fühlt, spielte der Münchner all seine Stärken aus.

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Arne Friedrich Der Verteidiger feierte mit seinem Treffer gegen Argentinien sein ganz persönliches Sommermärchen, das er mit einem Klinsmann-Taucher - auf dem Bauch über den Rasen rutschend - zelebrierte.

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"Schland"-Feiern Der WM-Erfolg der deutschen Elf hat das ganze "Schland" in Feierstimmung versetzt. Allein auf Deutschlands größter Fanmeile in Berlin zwischen dem Brandenburger Tor und der Siegessäule waren bei den Topspielen gegen England und Argentinien jeweils rund 350.000 jubelnde Zuschauer versammelt.

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Fans im Stadion Friedlich, fröhlich, freundlich, fußballverrückt - Randale gab es in den Stadien keine. Mit ihren fantasievollen Kostümen, Kopfbedeckungen und Bemalungen sorgten die Anhänger für eine farbenfrohe WM-Kulisse.

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Diego Maradona Die Diva kehrte nach Drogenexzessen und Abmagerungskuren erstaunlich erholt auf die Weltbühne des Fußballs zurück - mit Theatralik statt Taktik: Der 49-Jährige Argentinier zettelte wieder einen Streit mit Péle an, beschimpfte Journalisten, tobte an der Linie entlang und weinte nach dem 0:4 gegen Deutschland bitterlich.

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Trikots Hauteng, mit raffinierten Details und in modischen Farben. Noch nie waren die Fußballer modisch so auf der Höhe. Kamerun ließ in grünen Jerseys mit aufgedrucktem Löwenkopf die Muskeln spielen. Das frühe Aus kam trotz des schicken Outfits. Mal in Flieder, mal in Schlammfarben: Ghanas Torhüter Ghanas Richard Kingson (im Bild).

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Paul, der Prophet  Das Tintenfisch-Orakel aus dem Oberhausener Sealife-Aquarium faszinierte die Fußball-Welt. Die hässliche Krake sorgte mit treffenden Vorhersagen für Schlagzeilen auf der ganzen Welt. Die ausgeschiedenen Mannschaften wünschten sich Paul auf die Paella, spanische Geschäftsleute wollten den Pulpo am Ende kaufen - für 30.000 Euro.

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Blauer Pullover Trotz der Hitze findet ein blauer Kaschmirpullover derzeit bei einer deutschen Edelmarke reißenden Absatz. Seit der blaue V-Ausschnittpulli von Bundestrainer Joachim Löw (im Bild) zum Glücksbringer des ganzen deutschen Teams avancierte, geben ihm viele Fans den Vorzug vor dem Nationaltrikot. Leider ist das 199 Euro teure Kleidungsstück in Deutschland derzeit ausverkauft. Der Hersteller verspricht Nachschub für Mitte Juli.

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Wesley Sneijder Meisterschaft, Pokalsieg und Champions-League-Titel mit Inter Mailand, dann auch noch fünf WM-Tore im "Oranje"- Dress und mit der Elftal ins Finale. Mehr als der smarte Wesley Sneijder kann man in einer Saison kaum erreichen.

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Asamoah Gyan Ein ganzer Kontinent hielt den Atem an, als Ghanas Angreifer in der Nachspielzeit der Verlängerung zum Elfmeter gegen Uruguay anlief. Nicht nur Asamoah Gyans Traum zerschellte an der Latte - wieder kam kein afrikanisches Team in das WM-Halbfinale.

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"Bafana Bafana" Südafrikas Nationalteam schied als erster Gastgeber nach der WM-Vorrunde aus, doch die Vuvuzelas verstummten nur kurz. Schnell machte sich in den Stadien wieder Begeisterung breit. Südafrika feierte gut gelaunt, wie zuvor seine tanzenden Spieler, weiter die erste WM auf dem Schwarzen Kontinent.

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Luis Suárez Weltweite Berühmtheit erlangte der Profi von Ajax Amsterdam durch eine "Heldentat" der etwas anderen Art. Im Viertelfinale gegen Ghana schlug Suárez in der letzten Minute der Verlängerung einen Kopfball von Dominic Adiyiah mit beiden Händen von der Linie.

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Superstars Cristiano Ronaldo (im Bild), Wayne Rooney, Messi, Kaká, Didier Drogba und Samuel Eto'o glänzten noch in Werbespots und auf Plakaten, da waren sie längst abgereist. Englands Rooney und Argentiniens Messi? Null Treffer. Portugals Ronaldo? Ein Törchen während seines Ego-Trips gegen Nordkorea. Brasiliens Kaká? Auf ständiger Formsuche.

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(Foto: Reuters)

Jabulani Er ließ zahlreiche Torhüter verzweifeln und machte auch vielen Spielern das Leben schwer: WM-Ball "Jabulani" erwies sich in Südafrikas Stadien oft als unberechenbares Flugobjekt. Vor allem Englands Keeper Robert Green (im Bild) kann ein Lied davon singen.

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Frank Lampard "Oh my God!" Beim WM-Achtelfinale zwischen Deutschland und England hatte der Uruguayer Schiedsrichter Larrionda das klare Tor von England-Ass Frank Lampard (im Bild) zum 2:2-Ausgleich nicht gegeben.

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WM-Trainer Viele von ihnen (im Bild Englands Coach Fabio Capello) standen schon vor dem letzten WM-Wochenende als Verlierer fest. Mehr als zehn der Fußball-Lehrer, die ihre Teams zum Turnier geführt hatten, waren ihren Job schnell wieder los. Andere wie Diego Maradona müssen weiter um ihren Job zittern.

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Die Pfeifenmänner Die Schiedsrichter standen häufig neben sich: Abseitstore, umstrittene Platzverweise, nicht gegebene Treffer (im Bild Jorge Larrionda beim Spiel Deutschland gegen England). Die Gründe? Durften die Referees nicht erklären, da die Fifa - technischen Hilfsmitteln gegenüber wenig aufgeschlossen - ihnen einen Maulkorb verpasst hatte. Stark: Wolfgang Stark aus Ergolding.

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Brasilien Es war wie verhext mit der "Hexa". Der ersehnte sechste WM-Titel soll nun beim Heimturnier 2014 her. Kaká und Co. scheiterten erneut im Viertelfinale, da half alles Beten von Kapitän Lúcio nicht. Coach Carlos Dunga musste gehen, sein Nachfolger für die Seleção wird noch verzweifelt gesucht.

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Italien, Weltmeister von 2006 Mama mia, Italia! Die Squadra Azzurra um Kapitän Fabio Cannavaro (im Bild) blamierte sich in der Vorrunde bis auf die Knochen und wurde am Ende vom WM-Neuling Slowakei (2:3) düpiert.

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(Foto: rtr)

Frankreich, Finalist von 2006 Anelka-Rauswurf, Vorrunden-K.o., Trainingsboykott: Die Equipe tricolore versank in Südafrika im Chaos. Schimpf und Schande empfingen die Franzosen bei der Rückkehr. Zur Staatsaffäre wurde die Blamage durch das Eingreifen von Präsident Sarkozy.

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Angela Merkel  So glücklich hatte man Angela Merkel lange nicht erlebt. Immer wieder riss es die Kanzlerin beim WM-Spiel gegen Argentinien in Kapstadt vom Sitz, sie klatschte, jubelte, strahlte. Nach dem 4:0-Sieg ging Merkel in die Kabine, trank mit den Fußballspielern ein Bier, ließ sich von Bastian Schweinsteiger umarmen. "Das war einfach nur ein Traum", schwärmte die Kanzlerin.

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Michael Ballack Ein Tritt von Kevin Prince Boateng brachte ihn um die WM-Chance - dann lief es ohne den "Capitano" im jungen deutschen Team wie geschmiert. Michael Ballack könnte zum Verlierer der WM werden. Leitet Philipp Lahms Forderung nach dem Kapitänsamt eine Palastrevolution ein?

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(Foto: dpa)

Spanisches Liebespaar Iker Casillas (rechts) hatte in Südafrika besondere Unterstützung. Seine Freundin Sara Carbonero (links) arbeitete am Kap als TV-Reporterin und stand beim Aufwärmen hinterm Tor. Nach dem Spiel interviewt sie den Geliebten, dann gab's Küsschen. Nach der 0:1-Auftaktpleite des Europameisters gegen die Schweiz wurde jedoch darüber spekuliert, ob die rassige Schönheit den Keeper mit ihrer Anwesenheit zu sehr ablenken könnte.

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Spanien, Weltmeister 2010 Als drittes Team nach Deutschland (1972/1974) und Frankreich (1998/2000) können sich die Südeuropäer gleichzeitig mit den zwei wichtigsten Titeln schmücken: Sie sind nun Welt- und Europameister. Zudem sind sie die erste Mannschaft, die nach einer Auftaktniederlage noch den ganz großen Coup landen konnte.

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Nervtötende Tröten Von den einen geliebt, von den anderen gehasst: Die Vuvuzela hat Afrikas Fußball-WM geprägt. Die Fan-Trompete und ihr Dauer-Getöse war das Reizthema der sportlichen Mega-Sause schlechthin. Beobachter sehen sie nun aber auf dem Weg zum Kultobjekt. In diesem Sinne: ein letztes "Tröööt"!

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