Premier League:Klopp packt mit Liverpool doch noch die Champions League

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Liverpool-Trainer Jürgen Klopp feiert mit James Milner die Champions-League-Qualifikation. (Foto: PAUL ELLIS/Pool via REUTERS)

Auch Tuchel und der FC Chelsea qualifizieren sich - trotz Niederlage - für die Königsklasse. Die deutschen Coaches bewerten den Saisonabschluss aber sehr unterschiedlich. Bei Guardiola fließen Tränen.

Jürgen Klopp zeigte stolz sein breitestes Zahnpastalächeln, Thomas Tuchel nahm die Glückwünsche mit zerknirschter Miene eher widerwillig entgegen: Das vor wenigen Wochen noch für unmöglich gehaltene Happy End beim emotionalen Schlussakt einer aufreibenden Premier-League-Saison löste bei den beiden deutschen Teammanagern völlig unterschiedliche Reaktionen aus.

Doch während bei Meister Manchester City um Ilkay Gündogan bei der Pokalübergabe Tränen flossen, waren sich Klopp und Tuchel zumindest in ihrer Erleichterung über die geglückte Champions-League-Qualifikation einig. "Wenn mir jemand vor drei Wochen gesagt hätte, dass wir Dritter werden - das war unerreichbar", sagte Liverpool-Trainer Klopp und grinste breit, "ich bin sprachlos, das ist geisteskrank. Darauf hätte ich keinen Penny gewettet - aber hier sind wir!"

Chelsea-Coach Tuchel meinte nur: "Wir hatten Glück, dass wir noch einmal davongekommen sind." Denn dass die Blues die Quali für die Königsklasse als Vierter trotz der unerwarteten 1:2-Niederlage gegen Aston Villa schon vor dem Finale am Samstag in Porto gegen ManCity sicher haben, haben sie ausgerechnet Stadtrivale Tottenham Hotspur zu verdanken. "Glücklicherweise hat Tottenham den Job für uns erledigt", sagte Tuchel leicht säuerlich über das 4:2 der Spurs bei Leicester City, "insgesamt" sei Rang vier allerdings "verdient" für Chelsea, betonte er.

Die BBC bescheinigt ihm einen "top-class job". Den hat zweifelsohne auch Klopp erledigt, obwohl Liverpool die Premier-League-Krone verlor. "Wir haben ständig Probleme gelöst", sagte er nach dem 2:0 gegen Crystal Palace über die von Verletzungen geprägte Saison, in der eine erfolgreiche Titelverteidigung "unmöglich" war.

"Es war so hart", bekannte Klopp, "wir hatten Sorgen, die ganze Zeit, aber wir haben einfach durch- und zusammengehalten. Jetzt sind wir Dritter - unglaublich!" Ein beeindruckender Schlussspurt mit acht Siegen und zwei Unentschieden in zehn Spielen katapultierte Liverpool "aus dem Nichts in die Champions League", wie Klopp meinte, "das ist eine riesige Leistung".

Er freue sich sehr, ergänzte er schmunzelnd, dass die Königsklasse "nicht auf uns verzichten muss". Um Verzicht ging es auch bei Manchesters Meisterfeier, wo der nahende Abschied von Klublegende Sergio Agüero Teammanager Pep Guardiola zu Tränen rührte. "Wir lieben ihn so sehr", sagte Guardiola mit feuchten Augen über den Stürmer, der City in Richtung FC Barcelona verlässt.

Zum Abschied stellte Agüero noch einen Rekord auf: Mit seinen Toren Nummer 183 und 184 beim 5:0 gegen den FC Everton überflügelte der Argentinier Wayne Rooney (Manchester United) als Spieler mit den meisten Premier-League-Treffern für ein und denselben Klub.

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