Leichtathletik:Weltrekorde mit angekratzter Glaubwürdigkeit

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Fabelweltrekordhalterin: die Kenianerin Faith Kipyegon. (Foto: Massimo Paolone/dpa)

Die Routine, mit der die Leichtathleten gerade wieder Bestmarken aus Hochdopingzeiten überbieten, wirkt verstörend - und weist darauf hin, wie eindimensional sich der Sport nach wie vor oft präsentiert.

Kommentar von Johannes Knuth

Wer nicht einen Stein dort sitzen hat, wo das Herz schlägt, musste am vergangenen Freitagabend zumindest für einen Moment seine Zweifel über Bord werfen. Alle hatten sie sich versammelt, von Konkurrentinnen bis zur Tempomacherin, und umarmten die neue Weltrekordhalterin Faith Kipyegon, wie ein wärmender Mantel. Das ist keineswegs selbstverständlich in einem Individualsport wie der Leichtathletik, in der es darum geht, die eigene Stärke am höchsten einzuhängen. Aber Kipyegon ist nun mal eine der zuvorkommenden Athletinnen, eine, die selbst ihre Fabelmarke anderen widmete, allen Mit-Müttern nämlich: "Ich habe ihnen heute gezeigt, was alles möglich ist."

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