Leichtathletik-EM:Die Kraftfrauen

Rekord-Bizeps rechts, schmale Schulter links: Die stärksten Leichtathletik-Frauen in Barcelona werfen Speer und Diskus oder stoßen Kugel. Die Muskelpakete der Athleten verraten oft ihre Disziplin.

Lena Jakat

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Rekord-Bizeps rechts, schmale Schulter links: Die stärksten Frauen in Barcelona bringen Speerwerfen, Kugelstoßen und Diskuswerfen hervor. Die Muskelpakete der Athleten verraten oft ihre Disziplin. Die stärksten Frauen in Bildern. Im Speerwurf können die deutschen Athletinnen noch auf Medaillen hoffen. Christina Obergföll belegte in der Vorrunde den zweiten Platz. Aus dieser Position startet die Olympia-Dritte mit guten Voraussetzungen ins Finale - und mit einem durchtrainierten Musculus rhomboideus major. Der große Rautenmuskel hält das Schulterblatt und gehört zu den wichtigsten Muskelgruppen im Speerwurf.

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Wer annimmt, die Vorrunden-Sechste Katharina Molitor könnte sich allein auf einen muskulösen rechten Arm verlassen, irrt: Auch die Verfassung ihres Musculus gluteus maximus, des großen Gesäßmuskels, wird im Finale mitentscheiden.

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Aus dem Bauch heraus schleudert die Russin Marija Abakumowa den Speer und bemüht dafür unter anderem ihren Musculus rectus abdominis, den geraden Bauchmuskel. Dessen EM-Tauglichkeit zeigt sich an der klassischen Sixpack-Form.

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Mindestens Silber will die deutsche Weltranglisten-Dritte Betty Heidler beim Hammerwurf-Finale erreichen. Dabei muss sie sich auf ihre Rückenmuskulatur verlassen können, besonders auf das Systema transversospinale, jene Muskeln, die an der Wirbelsäule entlang verlaufen.

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Entscheidend ist beim Hammerwurf die Drehung und der Körperwiderstand in der Rotation. Deswegen sind die Musculi rotatores breves et longi, jene Muskeln, die die Wirbelsäule drehen, auch bei Tatjana Lyssenko bestens ausgebildet. In der Vorrunde belegte die Russin vor Betty Heidler den ersten Platz.

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Neue Europameisterin im Diskuswurf ist die Kroatin Sandra Perkovic. Ihr Wurfarm hat einen eindrucksvollen Musculus deltoideus vorzuweisen. Dieser hält das Schultergelenk an seinem Platz  - auch wenn es durch die Rotation des Arms stark beansprucht wird.

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Nur für Platz acht reichte es für die deutsche Athletin Nadine Müller und ihren Quadriceps. Die Drehung der Diskuswerferinnen kommt aus den Beinen - so dass besonders dieser große Muskel auf der Oberschenkelvorderseite mitspielen muss.

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Kugelstoßerinnen häufen oft die eindrucksvollsten Muskelberge an. Ob Titel und Muskelmasse in direktem Zusammenhang stehen? Der Körper der neuen Europameisterin, Nadeschda Ostaptschuk aus Weißrussland, lässt diesen Zusammenhang jedenfalls vermuten. Besonders gefordert ist beim Kugelstoßen der Musculus triceps brachii auf der Oberarmrückseite.

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Ein durchtrainierter Musculus pectoralis major hilft nicht nur beim Kampfgebrüll: Der große Brustmuskel gehört für die Kugelstoßerinnen zu den wichtigsten. Dass dieser auch nach dem Abstoß hilfreich sein kann, beweist hier Olga Ivanova. Die Russin belegte bei der EM in Barcelona den fünften Platz. 

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Auch die Georgierin Mariam Kevkhishvili nutzt den Brustmuskel zur stimmlichen Stoßbegleitung. Ihren Sägemuskel dagegen setzt die Zehntplatzierte vornehmlich zur Vorwärtsbewegung der Kugel ein - der Musculus serratus sitzt seitlich am Oberkörper. Anmerkung: In der Vergangenheit haben Sportler in den Kraftdisziplinen gerne zu unerlaubten Mitteln gegriffen, um ihren Muskelaufbau zu beschleunigen (zum Beispiel ist Lyssenko 2007 positiv getestet worden). Gegen die hier genannten liegt aktuell kein Verdacht vor.

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