Leichtathletik:DLV-Chef: IAAF soll Doping-Bekämpfung ausgliedern

Peking (dpa) - DLV-Präsident Clemens Prokop hat dem Leichtathletik-Weltverband empfohlen, eine unabhängige Anti-Doping-Abteilung zu schaffen.

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Peking (dpa) - DLV-Präsident Clemens Prokop hat dem Leichtathletik-Weltverband empfohlen, eine unabhängige Anti-Doping-Abteilung zu schaffen.

„Ich würde mich im Falle meiner Wahl ins IAAF-Council dafür einsetzen, dass die Abteilung Doping-Bekämpfung ausgegliedert und in eine selbstständige Organisation umgewandelt wird, die unabhängig von der IAAF ist“, sagte der Verbandspräsident der Deutschen Presse-Agentur. „In Ländern, wo die Doping-Bekämpfung an unabhängige Agenturen ausgelagert wurde, ist die Glaubwürdigkeit gestiegen“, meinte der Amtsgerichtsdirektor. Prokop bewirbt sich am 19. August beim IAAF-Kongress in Peking um einen Sitz im Führungsgremium des Weltverbandes.

In einer ARD-Dokumentation war jüngst der Vorwurf erhoben worden, die IAAF habe möglicherweise Blutdoping-Fälle verschwiegen. Bei der Auswertung einer Liste aus der IAAF-Datenbank mit 12 000 Bluttest-Ergebnissen von rund 5000 Leichtathleten waren bei einer größeren Zahl von Sportlern angeblich dopingverdächtige Werte festgestellt worden.

„Argumente wie, es könnte etwas vertuscht oder verdrängt werden, würden nicht mehr aufkommen“, sagte Prokop mit Blick auf diese Anschuldigungen. Vor ihm hatte auch der Brite Sebastian Coe, der Kandidat für das IAAF-Präsidentenamt ist, eine unabhängige Anti-Doping-Agentur für den Weltverband gefordert.

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