Man kann diese Geschichte selbstverständlich mit den vielen bunten Facetten aus dem Leben des neuen Fabelweltrekordhalters Ryan Crouser beginnen. Jenem Kugelstoßer also, der im vibrierenden Ort Boring im US-Bundesstaat Oregon aufwuchs (was so hübsche Schlagzeilen abwirft wie: "Boring Man Wins Gold Medal At The Olympics"). Der in seiner Freizeit gerne Rotbarsche angelt und - warum auch immer - mit einem Vorschlaghammer auf Getränkedosen eindrischt. Der das Feingefühl eines Balletttänzers mit der Explosivität und Kraft eines Sumoringers vereint. Der sich nie davor fürchtete, seine Technik im Ring auch nach großen Leistungen zu überholen, wie er nach den 23,56 Metern offenbarte, die er jetzt in Los Angeles in die Rekordliste hämmerte. Dem der Vater schon früh Stöcke in den Garten legte, die die Bestmarken der damaligen Zeit symbolisierten, von Randy Barnes und Ulf Timmermann - wer sie übertraf, wurde in Eiscreme entlohnt.
Neuer Weltrekord im Kugelstoßen:Hobbyfischer schlägt Staatsdoping
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Kann man die Steroidhünen von einst überbieten, ohne selber einer zu sein? Der neue Kugelstoßweltrekord legt diese Frage nahe - doch das Problem geht weit über den Einzelfall hinaus.
Kommentar von Johannes Knuth
Doping in der Leichtathletik:Sein größter Wurf
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