Kritik von Kühne:"HSV-Führung auf der falschen Chaussee"

Lesezeit: 3 min

Meldet sich zu Wort: HSV-Investor Klaus-Michael Kühne. (Foto: dpa)

Investor Klaus-Michael Kühne übt scharfe Kritik an seinem Hamburger SV. Real Madrid holt den spanischen Supercup - auch ohne Ronaldo.

Bundesliga, HSV: Investor Klaus-Michael Kühne hat erneut Kritik an der sportlichen Führung des Fußball-Bundesligisten Hamburger SV geübt. Dem 80 Jahre alten HSV-Gönner und -Fan missfällt, dass Sportchef Jens Todt die von ihm angeregte Vertragsverlängerung mit Topscorer Nicolai Müller über 2018 hinaus aus finanziellen Gründen nicht vollzogen hat. "Da glaube ich, ist die HSV-Führung auf der falschen Chaussee. Da ist sie nicht so kraftvoll und entscheidungsfreudig, wie ich mir das wünsche. Da gibt es schon eine deutliche Distanz in meiner Auffassung zu der, wie es wirklich praktiziert wird", monierte der Milliardär, der 17 Prozent Anteile an der HSV Fußball AG hält, im TV-Sender Sky.

"Ich sage immer wieder meine Wünsche. Zu diesen Wünschen gehört auch ganz besonders, dass der Vertrag von Nicolai Müller verlängert wird", meinte Kühne. Der Club hatte dem Außenbahnspieler, der in der vorigen Saison mit fünf Treffern und sieben Torvorlagen maßgeblichen Anteil am Klassenverbleib hatte, ein "gutes Angebot" (Todt) zur vorzeitigen Verlängerung gemacht, Müller brach die Verhandlungen aber ab. "Ich glaube, man war kurz davor und hat dann wieder gezuckt. Da muss ich sagen, bin ich überhaupt nicht einverstanden", kritisierte Kühne. Er habe sich vor einer Woche mit Müller unterhalten. "Ich habe herausgefunden, er möchte sehr gerne in Hamburg bleiben. Ich habe herausgefunden, die Spanne, die dort zu überbrücken ist, ist nicht so groß", berichtete der 80-Jährige. Dem Verein habe er dann gesagt, "macht den Sack zu. Macht es vor Beginn der Saison, handelt schnell und lasst es nicht zu einer Zitterpartie werden. Aber da komme ich nicht an", betonte Kühne.

Stefan Reinartz im Interview
:"Wenn du verletzt bist, bist du nicht existent"

Stefan Reinartz beendete seine Fußballkarriere wegen zahlreicher Blessuren mit nur 27 Jahren. Er schildert, wie Trainer Druck auf verletzte Spieler ausüben - und was in der Bundesliga anders laufen müsste.

Interview von Lisa Sonnabend

Spanien, Supercup: Fußball-Weltmeister Toni Kroos hat mit dem spanischen Rekordmeister Real Madrid bereits den zweiten Titel der neuen Saison gewonnen. Meister Madrid sicherte sich den spanischen Supercup auch ohne den gesperrten Weltfußballer Cristiano Ronaldo durch ein 2:0 (2:0) im Rückspiel gegen Pokalsieger FC Barcelona mit Nationaltorhüter Marc-André ter Stegen. Das Hinspiel beim Erzrivalen hatten die Königlichen bereits mit 3:1 für sich entschieden.

Ronaldo war nach dem Erfolg wegen eines Schubsers gegen Schiedsrichter Ricardo de Burgos Bengoetxea für fünf Spiele gesperrt worden. In Abwesenheit des Europameisters trafen Marco Asensio (4.) und Karim Benzema (39.) für die Gastgeber. Kroos wurde in der 80. Minute ausgewechselt. In der vergangenen Woche hatte Champions-League-Sieger Real schon den europäischen Supercup durch ein 2:1 gegen Europa-League-Sieger Manchester United gewonnen.

Fußball, USA: Fußball-Weltmeister Bastian Schweinsteiger hat mit Chicago Fire in der nordamerikanischen MLS die nächste Pleite auf fremdem Platz kassiert. Mit 0:3 (0:3) unterlag die Mannschaft gegen Montreal Impact. Ignacio Piatti sorgte bereits nach sechs Minuten für die 1:0-Führung der Kanadier. Matteo Mancosu (37.) per Foulelfmeter und erneut Piatti (38.) sorgten mit einem Doppelschlag noch vor der Halbzeitpause für die Entscheidung. Im zweiten Durchgang fielen keine weiteren Tore. Der 33 Jahre alte Schweinsteiger spielte vor 19 894 Zuschauern durch. Für Chicago war es die vierte Auswärtsniederlage hintereinander. Die Mannschaft aus Illinois liegt mit 41 Punkten auf dem dritten Platz in der Eastern Conference. Montreal befindet sich mit nun 33 Punkten weiterhin auf Platz sieben im Osten. Am Samstag empfängt Chicago im heimischen Toyota Park den Tabellenführer Toronto FC.

FC Bayern, Sammer: Matthias Sammer hat entspannt auf die bissige Bemerkung von Uli Hoeneß regiert, wonach Hasan Salihamidzic in den ersten 14 Tagen als Sportdirektor bei Bayern München "intern mehr dazwischengehauen hat als Matthias Sammer in einem ganzen Jahr". Er habe die Aussage registriert, aber sie "als gar nicht schlimm empfunden", sagte Sammer bei einem Termin des TV-Senders Eurosport, der ihn als Experte beschäftigt. Sammer war von Juli 2012 bis Juli 2016 Sportvorstand des FC Bayern, danach war sein Aufgabenbereich bis zur Einstellung von Salihamidzic verwaist. Zu Hoeneß habe er ein "wunderbares Verhältnis" betonte Sammer im Gespräch mit dem SID, er verstehe aber auch, "dass man seine eigenen Leute schützen muss". Er betonte aber auch, dass seine Zeit beim FC Bayern "die erfolgreichste Zeit dieses Klubs" gewesen sei. Die Lösung mit Salihamidzic bezeichnete Sammer als "sehr, sehr gut". Es sei "absolut notwendig" gewesen, diese Position wider zu besetzen. Salihamidzic könne dafür sorgen, "dass der Geist und der Spirit gegeben ist", er habe "diese DNA und das Gefühl" für diese Aufgabe. "Er ist für die jetzige Situation total prädestiniert.

© SZ.de/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Fiktive Bundesliga-Vorschau
:"Am Ende des Tages ist das Blödsinn"

Die Bayern setzen auf Tradition, dem BVB gehen die Spieler aus - und Bruno Labbadia muss den HSV retten. Die komplett fiktive Vorschau auf die Bundesliga-Saison.

Glosse von Sebastian Fischer und Martin Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: