Tennis:Kerber holt Kindlmann als neuen Trainer

Lesezeit: 5 min

Die Tennisspielern orientiert sich neu. Ibrahimovic könnte zu einem europäischen Klub zurückkehren. Auszeichnung für Franzi van Almsick.

Meldungen im Überblick

Tennis, Trainer: Deutschlands Topspielerin Angelique Kerber hat den früheren Tourprofi Dieter Kindlmann als neuen Trainer verpflichtet. Der 37-jährige Allgäuer übernimmt das Amt von Interimscoach Dirk Dier, der Kerber nach der Trennung von Rainer Schüttler im Juli kurzfristig betreut hatte. Für Kerbers Kondition ist künftig der Italiener Marco Panicci zuständig, der unter anderem zum Team des Weltranglistenzweiten Novak Djokovic gehört. Nach Weihnachten bestreitet die letztjährige Wimbledonsiegerin und frühere Nummer eins einen Schaukampf gegen Maria Scharapowa auf Hawaii. Das Tennisjahr 2020 beginnt die 31-Jährige bei den Turnieren in Brisbane und Adelaide, von dort führt der Weg zu den Australian Open nach Melbourne, wo sie 2016 ihren ersten von drei Grand-Slam-Titeln gewonnen hatte.

Dieter Kindlmann ist seit sieben Jahren als Trainer auf der WTA-Tour unterwegs. 2013 holte ihn Maria Scharapowa (Russland) als Hitting Partner in ihr Team. Seit 2016 arbeitete er mit Anastassija Pawljutschenkowa (Russland) und Laura Robson (Großbritannien), ehe er 2017 Madison Keys (USA) ins US-Open-Finale begleitete. Im Juli 2018 wechselte Kindlmann als Cheftrainer ins Team der Belgierin Elise Mertens, zuletzt war er Coach der Australierin Ajla Tomljanovic. Seine eigene Karriere als Spieler musste Kindlmann 2012 wegen einer hartnäckigen Schulterverletzung beenden.

Einladung für Uli Hoeneß
:Tor in Aue!

Zweitligist Erzgebirge Aue lädt den Privatmann Uli Hoeneß zum Heimspiel ein - nach dessen spitzer Bemerkung auf der Jahreshauptversammlung des FC Bayern.

Fußball, Italien: Der schwedische Stürmer Zlatan Ibrahimovic, der nach dem Abschied von MLS-Klub Los Angeles Galaxy seine Fußballerkarriere fortsetzen will, steht offenbar vor einer Rückkehr zur AC Mailand. Bei den Lombarden hatte er bereits zwischen 2010 und 2012 unter Vertrag gestanden. Ibrahimovics italienischer Manager Mino Raiola soll am Mittwoch Milans Fußballchef Zvonimir Boban getroffen haben. Verhandelt wurde über einen Halbjahresvertrag, der per Option auf 18 Monate verlängert werden könnte. Dies berichtete die Gazzetta dello Sport.

Sechs Millionen Euro pro Saison fordert Raiola für den 38-Jährigen, der in Italien auch bei Juventus Turin von 2004 bis 2006 und bei Inter Mailand von 2006 bis 2009 gespielt hatte. Nach der Trennung von dem US-Klub hatte Ibrahimovic die Fortsetzung seiner Karriere angedeutet. Boban hatte Ibrahimovics letzte Spiel in der MLS verfolgt und sich über die Form des Torjägers informiert. Mit Ibrahimovic erhofft sich Milan einen Aufschwung, nachdem die laufende Saison dürftig verlief. Die Mailänder belegen nach zwölf Spieltagen Platz 14 der Tabelle, obwohl sie im letzten Jahr 170 Millionen Euro für neue Spieler investiert haben. Anfang Oktober hatte Coach Stefano Pioli Trainer Marco Giampaolo ersetzt.

Schwimmen, van Almsick: Die frühere Weltmeisterin Franziska van Almsick ist für ihr Lebenswerk als "erster gesamtdeutscher Sportstar" mit der Goldenen Sportpyramide der Deutschen Sporthilfe geehrt worden. Die 41-Jährige erhielt die Auszeichnung bei der Gala am Donnerstag in Berlin. Zudem wurde van Almsick genau wie die dreimalige Eisschnelllauf-Olympiasiegerin Gunda Niemann-Stirnemann, der zehnmalige Paralympicssieger Martin Braxenthaler und der Sportfunktionär Walther Tröger in die Hall of Fame des deutschen Sports aufgenommen. "Das ist eine ganz besondere Auszeichnung für mich, weil es etwas Ehrliches ist", sagte van Almsick, die in ihrer Karriere zwei WM- und 18-EM-Titel gewonnen und Schwimmen zu großer Popularität verholfen hatte: "Erst heute, mit 41 Jahren, ist mir bewusst, was ich damals alles geleistet habe."

Durch die Goldene Sportpyramide falle auch etwas weniger ins Gewicht, dass sie sich ihren großen Traum von Gold bei Olympischen Spielen nie erfüllen konnte. "Das ist ein schöner Abschluss, das rundet meine sportliche Karriere ab, die nie so wirklich rund zu sein schien", sagte "FvA". Van Almsick ist die 20. Preisträgerin der Goldenen Sportpyramide. Zu ihren Vorgängern gehören unter anderem Rosi Mittermaier-Neureuther (Ski alpin), Joachim Löw (Fußball), Heiner Brand (Handball) und Henry Maske (Boxen). Der Preis der Stiftung Deutsche Sporthilfe wird seit 2000 vergeben und gilt im deutschen Sport als wichtigster Preis für das Lebenswerk. Die Hall of Fame des deutschen Sports besteht nun aus 117 Mitgliedern.

Gareth Bale, Real Madrid: Gareth Bales schallendes Lachen verstärkte die provokante Botschaft nur noch. Nach dem 2:0 (1:0) gegen Ungarn feierte der Superstar nicht nur die erfolgreiche EM-Qualifikation mit Wales. Sechs Worte genügten ihm, um klar zu vermitteln, dass eine Zukunft für ihn bei Real Madrid kaum mehr vorstellbar ist. "Wales. Golf. Madrid. In dieser Reihenfolge", stand auf einer walisischen Fahne, die Bale zum eigenen Vergnügen und der Belustigung seiner Mitspieler über den Rasen trug. Es war nicht die erste Botschaft, mit der Bale sich bei Real ins Abseits manövrierte.

Es bereite ihm mehr Freude, für sein Land als für Madrid zu spielen, hatte der 30-Jährige zuletzt gesagt. Zugleich wehrte er sich gegen Vorwürfe aus Spanien, wonach er den Fußball vernachlässige und zu viel Zeit auf dem Golfplatz verbringe. In der Nationalmannschaft gehört Bale weiter zu den Stützen, ebenso wie Aaron Ramsey (15./47.), der mit zwei Toren gegen den direkten Konkurrenten den Weg zum Sieg ebnete.

Bundesliga, FC Bayern: Torjäger Robert Lewandowski hat sich für ein Engagement von Trainer Hansi Flick beim FC Bayern München bis zum Saisonende ausgesprochen. "Das ist eine sehr gute Option. Es ist nicht leicht für den Verein, es gibt nicht viele Trainer auf dem Markt. Und welcher Trainer lässt seine Mannschaft während der Saison im Stich? Es wäre sicher sinnvoll, mit Herrn Flick weiterzumachen", sagte Lewandowski der SportBild. Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hatte zuletzt gesagt, Flick werde "bis Weihnachten und möglicherweise darüber hinaus" die Mannschaft betreuen. Die Arbeit Flicks lobte Lewandowski: "Er ist ehrlich und direkt. Das haben die Spieler sofort gemerkt. Aber er arbeitet auch taktisch gut. Ich will nicht sagen, dass nun alles super ist. Aber er hat in wenigen Tagen einen sehr guten Job gemacht."

Einer Rückkehr von Trainer Pep Guardiola wäre der 31-Jährige grundsätzlich nicht abgeneigt. Der Katalane mache "fast jeden Spieler besser, deswegen kann sich jeder glücklich schätzen, unter ihm zu trainieren". Über ein Bayern-Comeback Guardiolas, der derzeit in der Premier League Manchester City betreut, war zuletzt spekuliert worden. Sein Berater Josep Maria Orobitg dementierte dahingehende Gerüchte allerdings. Trotz seiner bestechenden Form sieht Lewandowski bei sich weiterhin Steigerungspotenzial: "Meine beste Zeit beginnt erst jetzt und dauert hoffentlich noch einige Jahre. Das Beste kommt erst noch."

Eishockey, Champions Hockey League: Der deutsche Eishockeymeister Adler Mannheim und die Augsburger Panther haben den erstmaligen Einzug ins Viertelfinale der Champions League verpasst. Eine Woche nach der 0:1-Hinspielniederlage beim tschechischen Klub Mountfield HK kamen die Adler im Rückspiel nicht über ein 1:1 (0:0, 0:1, 1:0) hinaus. Debütant Augsburg verlor nach einem 2:2 im Hinspiel beim favorisierten EHC Biel aus der Schweiz mit 1:2 (0:0, 1:1, 0:0, 0:1) nach Verlängerung. Vor einer enttäuschenden Kulisse von nur 3611 Zuschauern in der SAP Arena erzielte Matej Chalupa (40.) die Führung für die Gäste. Phil Hungerecker (50.) gelang der Ausgleich für Mannheim. Adler-Coach Pavel Gross nahm Torhüter Dennis Endras in der Schlussphase vergebens für einen zusätzlichen Feldspieler aus dem Tor.

In Biel schoss Andrew LeBlanc (38.) die Augsburger mit seinem Treffer in die Verlängerung, nachdem Tino Kessler (22.) die Hausherren in Front gebracht hatte. In der Overtime gelang dem Finnen Toni Rajala (64.) die Entscheidung zugunsten der Hausherren. Zusätzlicher Wermutstropfen für die bayrischen Schwaben: Goalie Olivier Roy musste knapp vier Minuten vor dem Ende verletzungsbedingt durch Markus Keller ersetzt werden. Am Mittwoch (20.00 Uhr/Sport1) empfängt Vorjahresfinalist Red Bull München den weißrussischen Meister Junost Minsk. Die Münchner haben sich durch einen 3:2-Sieg im Hinspiel eine hervorragende Ausgangsposition erspielt.

© SZ.de/dpa/sid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

Serge Gnabry
:Auf dem Weg zum Phänomen

Beim 6:1 gegen Nordirland schießt Serge Gnabry drei Tore und ist nun endgültig der neue Fixpunkt im deutschen Angriff. Die Umbruch-Debatte beim DFB nervt ihn, seine Treffsicherheit erinnert an Gerd Müller.

Von Martin Schneider

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: