Judo:Judokas mit Perspektivteam zur WM nach Budapest

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Budapest (dpa) - Im vierten Anlauf soll es endlich klappen. Martyna Trajdos will sich bei der Judo-WM in Budapest die ersehnte Medaille erkämpfen. "Ich nehme mir schon seit vielen Jahren die WM-Medaille vor", sagt Deutschlands derzeit beste Judoka vor den am Montag beginnenden Titelkämpfen.

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Budapest (dpa) - Im vierten Anlauf soll es endlich klappen. Martyna Trajdos will sich bei der Judo-WM in Budapest die ersehnte Medaille erkämpfen. „Ich nehme mir schon seit vielen Jahren die WM-Medaille vor“, sagt Deutschlands derzeit beste Judoka vor den am Montag beginnenden Titelkämpfen.

„Eine WM-Medaille kann einem niemand mehr nehmen. Die brauche ich langsam, die hätte ich gerne, die muss in meine Sammlung.“ Seit Jahren gehört die 28 Jahre alte Hamburgerin zur Weltspitze, bei der WM war für sie aber immer früh Schluss.

Die Weltranglisten-Vierte gilt neben dem Olympia-Dritten von 2012, Dimitri Peters, der nach der WM seine Karriere beendet, als größte deutsche Medaillenhoffnung. „Wir haben eine ganz junge Mannschaft, viele Leistungsträger fehlen“, sagte der Judo-Verbandspräsident Peter Frese der Deutschen Presse-Agentur. „Martyna ist die Erfahrenste, sie ist gut drauf. Ihr ist Platz eins bis fünf zuzutrauen.“

Die Olympia-Dritte von Rio, Laura Vargas Koch, und Luise Malzahn sowie Vize-Weltmeister Karl-Richard Frey fehlen verletzt. „Sie sind noch nicht soweit, das macht keinen Sinn“, sagte DJB-Sportdirektor Mark Borchert. Neben Trajdos wird daher vor allem dem 33 Jahre alten Peters beim letzten großen Auftritt ein Erfolg zugetraut. „Er kann alles erreichen, viel hängt von der Auslosung ab“, sagte Borchert.

Große Medaillenvorgaben will Frese für das junge Team nicht machen, wichtiger als eine erfolgreiche WM ist für den DJB-Präsidenten die Entwicklung mit Blick auf das große Ziel Olympia 2020. „Wir wollen zeigen, dass wir auf dem richtigen Weg nach Tokio sind“, sagte er. „Es ist nicht wichtig, jetzt eine Medaille zu holen. Tokio ist das große Ziel, bis dahin nehmen wir mit, was wir kriegen können.“

Die Bundestrainer Claudiu Pusa bei den Frauen und Richard Trautmann bei den Männern geben daher auch in Budapest Perspektivkämpfern eine Chance. „Wichtig ist, dass wir Erfahrungen sammeln und Schritt für Schritt nach vorne machen“, sagte Frese. Fehlen werden die EM-Zweiten Theresa Stoll und Giovanna Scoccimarro. Während Stoll sich derzeit auf ihr Studium konzentriert, soll die erst 19 Jahre alte Scoccimarro langsam aufgebaut werden und kämpft daher bei den Juniorinnen.

Nach dem Olympia-Debakel von Rio mit nur einer Bronze-Medaille hat sich beim DJB viel geändert, die neuen Bundestrainer setzen auf junge Athleten. „Es ist neuer Wind entstanden, und das ist super, den nehmen wir mit“, sagte Frese. Auf eine weitere Medaillenchance hofft er im gemischten Team-Wettbewerb, der für 2020 ins Programm der Olympischen Spiele aufgenommen wurde und in Budapest nun erstmals erprobt wird.

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