Italien-Coach Prandelli über Balotelli:"Wenn man immer aggressiv ist, wird alles kompliziert"

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Sorgenfall vor der WM: Mario Balotelli. (Foto: Giuseppe Cacace/AFP)

Italiens Nationalcoach Cesare Prandelli richtet eindringliche Worte an seinen Stürmer Mario Balotelli. Der SC Freiburg verlängert mit Karim Guédé. Die deutschen Tischtennis-Männer setzen sich bei der Team-WM mühelos gegen Kroatien durch.

Italien vor der WM: Italiens Nationaltrainer Cesare Prandelli setzt bei der Fußball-WM in Brasilien auf Mario Balotelli, nimmt den exzentrischen Stürmerstar vom AC Mailand aber schon jetzt in die Pflicht. "Wenn man immer aggressiv ist, wird alles kompliziert. Alle Spieler, nicht nur Balotelli, sollten mit größter Entschlossenheit, zugleich aber auch mit Ausgewogenheit an der WM teilnehmen", sagte Prandelli dem Corriere dello Sport. "Balotelli war bisher in der Nationalelf niemals als Stammspieler im Einsatz. Man muss ihn stets motivieren, so dass er dann mit der richtigen Motivation das Beste leisten kann. Kein Spieler darf darauf hoffen, an allen Spielen als Stammgast teilzunehmen. Wir werden jedes Mal entscheiden, wie wir mit dem Gegner umgehen werden", sagte Prandelli. Der 23 Jahre alte Balotelli hatte am Wochenende einmal mehr seinen Ruf als "Bad Boy" des italienischen Fußballs bestätigt. Nach Milans 0:2 gegen den AS Rom am Freitagabend attackierte er Kommentatoren des TV-Senders Sky Italia, die ihn kritisiert hatten. "Ihr verlangt jedes Mal fünf Tore von mir, aber ich bin ein normaler Spieler. Wenn Milan verliert ist es für euch meine Schuld, wenn die Mannschaft gewinnt, ist es mein Verdienst", sagte Balotelli.

Bundesliga, Freiburg: Der SC Freiburg baut weiter auf die Dienste von Karim Guedé. Wie der Fußball-Bundesligist am Mittwoch mitteilte, wurde der Vertrag des Offensivspielers verlängert. Zur Laufzeit machten die Breisgauer keine Angaben. Guedé kam im Januar 2012 von Slovan Bratislava zum SC. Seitdem bestritt der slowakische Nationalspieler 49 Partien und erzielte sechs Tore. In der aktuellen Saison kam der 29 Jahre alte gebürtige Hamburger in 18 Pflichtspielen zum Einsatz und traf dreimal.

Bundesliga, Dortmund: Marcel Schmelzer kann nach sechs Wochen Verletzungspause auf sein baldiges Comeback im Team von Borussia Dortmund hoffen. "Mir geht es gut. Ich habe mit Ausnahme vom freien Montag jeden Tag trainiert", sagte der Linksverteidiger, der sich beim Champions-League-Spiel des BVB gegen Zenit St. Petersburg einen Muskelfaserriss im Schambeinbereich zugezogen hatte. Der Nationalspieler ist nach der Rückkehr auf den Trainingsplatz bereit für Einsätze im Bundesliga-Schlussspurt und im DFB-Pokalfinale gegen Bayern München. "Wir müssen schauen, ob es für drei oder zwei Spiele reicht", sagte Schmelzer den "Ruhr Nachrichten" (Mittwoch). Positiv ist Schmelzers Genesung nicht nur für BVB-Coach Jürgen Klopp, sondern auch für Joachim Löw mit Blick auf die im Juni beginnende Fußball-Weltmeisterschaft in Brasilien. Der Bundestrainer hat den 25-Jährigen für die linke Abwehrseite auf dem Zettel, für die es im DFB-Team nicht so viele Alternativen gibt. "Das große Ziel ist jetzt, bei der WM dabei zu sein. Ich bin genau rechtzeitig wieder zurück und habe noch einige Spiele, um mich zu zeigen", sagte Schmelzer der "Bild". Schmelzer stand nach eigenen Worten in den vergangenen Wochen in Kontakt mit Löw, um ihn über seine Reha-Fortschritte auf dem Laufenden zu halten.

Tischtennis, WM: Die deutschen Tischtennis-Herren um Rekordeuropameister Timo Boll und den Olympia-Dritten Dimitrij Ovtcharov haben bei der Mannschafts-Weltmeisterschaft in Tokio auch im dritten Gruppenspiel ihre weiße Weste gewahrt. Gegen Kroatien setzte sich der Vize-Weltmeister von 2012 am Mittwochvormittag insgesamt mühelos mit 3:0 durch und bleibt weiterhin ohne Punktverlust. Der amtierende Einzel-Europameister Ovtcharov besiegte Tan Ruiwu im Auftaktmatch nach Anlaufschwierigkeiten klar mit 3:0 (14:12, 11:8, 11:5). Im Anschluss behielt Boll mit 3:1 (11:4, 5:11, 11:8, 11:5) gegen Kroatiens Besten in der Weltrangliste, Andrej Gacina, die Oberhand. "Taktisch war ich heute sehr gut", sagte Boll: "Im zweiten Satz war er einfach überragend, das muss man respektieren. Insgesamt habe ich seine Waffen aber ganz gut aus dem Spiel genommen." Den entscheidenden dritten Punkt holte Patrick Franziska (Fulda-Maberzell) mit 3:0 (12:10, 11:6, 11:7) gegen Tomislav Kolarek. Am Mittwoch trat das Team von Bundestrainer Jörg Roßkopf um 12.30 Uhr MESZ noch gegen Hongkong zu seinem vierten und vorletzten Gruppenspiel an.

Basketball, NBA: Die nordamerikanische Basketball-Liga NBA hat auf den Rassismus-Skandal reagiert und den Besitzer der Los Angeles Clippers, Donald Sterling, auf Lebenszeit gesperrt. Das gab Liga-Commissioner Adam Silver am Dienstagabend auf einer Pressekonferenz in New York bekannt. Zudem sanktionierte er Sterling mit einer Strafe von 2,5 Millionen Dollar und schloss ihn von sämtlichen Liga-Aktivitäten aus. Silver betonte, dass er den NBA-Verwaltungsrat antreiben werde, Sterling zu einem Verkauf der Clippers zu drängen. Sterling war auf einer Aufzeichnung zu hören, wie er im Gespräch mit seiner Freundin diskriminierende Bemerkungen gemacht hatte.

Die Clippers haben indes sportlich positive Schlagzeilen geschrieben. Das Team um Olympiasieger Chris Paul gewann im Achtelfinale der Play-offs 113:103 gegen die Golden State Warriors und ging in der best-of-seven-Serie 3:2 in Führung. Am Donnerstag können die Clippers in Oakland den Viertelfinaleinzug perfekt machen.

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