Ironman-Sieger Jan Frodeno:Die Schuhsohlen brennen, der Schädel platzt

Der Ironman auf Hawaii ist eine Tortur - auch für den Sieger Jan Frodeno.

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Acht Stunden, 14 Minuten und vierzig Sekunden: So lautet das nackte Resultat des Ironman-Siegers Jan Frodeno nach 3,86 Kilometern Schwimmen, 180,2 Kilometern Radfahren und einem anschließenden Marathon-Lauf über 42,195 Kilometer. Der 34-Jährige aus Saarbrücken schrieb mit seinem Triumph auf Hawaii Geschichte, weil er der erste Triathon-Olympiasieger ist, der sich anschließend noch mit dem WM-Titel über die Ironman-Distanz schmücken konnte. Auf den zweiten Platz kam überraschend Andreas Raelert (im Bild links). Der 39-Jährige war im Ziel nur 3:03 Minuten langsamer als Frodeno. "Er ist eine Maschine", freute sich der Sieger über die Leistung seines Landsmanns: "Ich habe mich gefreut, dass er noch einmal gezeigt hat, was er drauf hat."

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(Foto: Mark J. Terrill/AP)

Am frühen Morgen hatten sich Tausende in der Bucht von Kailua-Kona in das Wasser des Pazifiks gestürzt - sie sahen im großen Ozean aus wie ein kleiner Schwarm von Fischen. Schwimmen ist die erste Disziplin des kraftraubenden Wettbewerbs. Nach dem Bad im Salzwasser machen die Starter in der Wechselzone gerne von den Süßwasserduschen Gebrauch, bevor sie sich aufs Rad setzen.

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Als einer der Ersten kam Jan Frodeno aus dem Wasser. Zu seiner eigenen Überraschung. "Ich hatte auf dem Rad nicht vor, allein an der Spitze zu fahren. Ich wollte nicht von vorne fahren. Dann war ich erstaunt, dass Sebastian (Kienle) schon so schnell an mir vorbei war."

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Frodeno ließ sich von Vorjahressieger Kienle aber nicht abschütteln. Die 180 Kilometer lange Radstrecke ist tükisch, auf den ersten 15 Kilometer geht es noch durch Stadtgebiet, bevor die Teilnehmer über den Queen Kaahumanu Highway Richtung Norden fahren. Die kommenden 60 Kilometer führen die Athleten dann auf welligem Terrain durch heiße Lavafelder. Im Norden beginnt der Anstieg nach Hawi zum Wendepunkt. Neben der Mittagshitze macht ihnen vor allem der traditionell starke Seitenwind auf der Strecke zu schaffen. "So richtig ging es auf dem Rad nicht ab", fand Frodeno.

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Erst beim Laufen stieß der Olympiasieger an seine Grenzen - und ging darüber hinaus. "Beim Laufen war es super warm. Es war ganz, ganz extrem. Die Fußsohlen brennen, der Schädel platzt", schilderte Frodeno seine Erlebnisse hinterher. Folgen konnte ihm auf der Laufstrecke keiner mehr.

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Nach 8:14,40 Stunden riss er als Erster das Zielband ein. Sein größter Erfolg? "Das ist schwer zu sagen. Gestern hätte ich gesagt, immer Olympia. Jetzt Hawaii gewonnen zu haben, ist schon ein überwältigender Moment. Olympia spielt in Deutschland eine größere Rolle. Jeder guckt Olympia. Wenn ich es mir aussuchen könnte, wahrscheinlich wohl doch Olympia, weil es alle vier Jahre stattfindet."

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Doch den WM-Titel auf Hawaii will der 34-Jährige trotzdem nicht mehr hergeben. "Als ich im Ziel war, war es eine Mischung aus Glück, Freude, Realität und Surrealität", erzählte er. Er ist der erste Triathon-Olympiasieger, der anschließend auch den Ironman gewinnt.

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Kaputt, aber überglücklich stand Jan Frodeno auf dem Siegerpodest und gestand: "Ich fühle mich gerade wie auf Wolke sieben, oder neun, oder 35."

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