Dass sein jetziger Vorstoß für ihn Folgen haben könne, glaubt Kittel nicht. "Ich lasse mich nicht unter Druck setzen, und glauben Sie mir, es gibt viele junge, neue Fahrer, die mit dem alten Radsport nichts mehr zu tun haben wollen", sagte er. "Und man macht nie etwas falsch, wenn man eine Meinung hat und den Mund aufmacht. Wir müssen daran arbeiten, die Fahrergewerkschaft stärker zu machen und dort auch den jungen Fahrern eine Stimme zu geben. Wir brauchen jetzt einfach mehr Kämpfer im Radsport."
Dass Doping aus dem Radsport verschwindet, glaubt Kittel nicht. "Da mache ich mir keine Illusionen. Andererseits glaube ich, dass sich, wenn Fahrertypen wie ich oder auch John Degenkolb sauber Sprints gewinnen können, schon etwas getan hat", sagte er. "Aber man kann nicht sagen: Jetzt ist schon alles besser. Der Radsport kann sich leider beim Thema Doping niemals mehr ausruhen."
Marcel Kittel zählt zu den größten Talenten des internationalen Radsports. Der Junioren-Weltmeister im Zeitfahren von 2005 und 2006 gewann vergangene Saison unter anderem eine Etappe der Vuelta. 2012 glückten ihm 13 Siege, darunter im Frühjahr der Gewinn des prestigeträchtigen Scheldepreises in Flandern. Beim Debüt bei der Tour de France im vergangenen Juli musste er früh verletzt aufgeben.
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