Internationaler Fußball:Kompany beendet Karriere und wird Trainer

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Ging 2019 von Manchester City zu Anderlecht: Vincent Kompany. (Foto: Action Images via Reuters)

Der frühere HSV-Profi bekommt in Anderlecht eine neue Aufgabe. Auch die Weltranglisten-Zweite Simona Halep verzichtet auf einen Start bei den US Open.

Meldungen im Überblick

Fußball, Belgien: Vincent Kompany beendet seine Karriere und wird Trainer beim belgischen Fußball-Rekordmeister RSC Anderlecht. Wie der Klubs am Montag mitteilte, löst der 34-Jährige den bisherigen Coach Franky Vercauteren ab. Der 89-malige belgische Nationalspieler war in der Sommerpause 2019 von Manchester City als Spielertrainer nach Anderlecht gewechselt. Ab Oktober fungierte Vercauteren als Chefcoach, weil Kompany nicht die notwendige Trainerlizenz besaß.

Kompany hatte trotz zahlreicher Verletzungen großen Anteil an den Erfolgen der Citizens im vergangenen Jahrzehnt. Sein Traumtor zum 1:0-Sieg gegen Leicester City am vorletzten Spieltag der Premier League 2018/19 bereitete den Skyblues den Weg zum Titel im packenden Meisterschaftsrennen mit dem FC Liverpool. Insgesamt wurde Kompany mit Manchester viermal Meister, in seiner letzten Saison gelang ihm mit den Citizens als erstem Team das Triple aus Meisterschaft, FA-Cup und Ligapokal. Nur der Gewinn der Champions League blieb Kompany und ManCity verwehrt. Vor seinem Wechsel nach England hatte der Belgier zwei Jahre beim Bundesligisten Hamburger SV gespielt.

Tennis, US Open: Die Weltranglisten-Zweite Simona Halep hat als nächste Tennis-Spitzenspielerin ihre Teilnahme an den US Open abgesagt. "Nachdem ich alle Faktoren abgewogen habe und angesichts der außergewöhnlichen Umständen, in denen wir leben, habe ich mich entschieden, dass ich nicht nach New York reisen werde", teilte die Wimbledonsiegerin von 2019 am Montag mit. Sie habe immer gesagt, dass die Gesundheit für die Entscheidung am wichtigsten sei.

Damit fehlen bei dem Grand-Slam-Turnier in New York vom 31. August bis zum 13. September bislang sechs Spielerinnen aus den Top Ten der Damen-Weltrangliste. Auch die Weltranglisten-Erste Ashleigh Barty (Australien), Jelina Switolina (Ukraine), Titelverteidigerin Bianca Andreescu (Kanada), Kiki Bertens (Niederlande) und Belinca Bencic (Schweiz) haben für die US Open abgesagt. Bei den Herren tritt der spanische Topstar Rafael Nadal aufgrund von Sicherheitsbedenken in der Coronavirus-Krise nicht an, der Schweizer Roger Federer hat seine Saison verletzungsbedingt beendet.

Radsport
:"Wir hätten zwei tote Fahrer haben können"

Die Radsport-Szene ist nach den nächsten schweren Stürzen innerhalb weniger Wochen erschüttert, die Veranstalter ernten für die Streckenbedingungen Kritik. "Was muss noch alles passieren, bis sich etwas ändert?", fragt Tony Martin.

Auch die deutsche Nummer zwei Julia Görges wird in New York fehlen. Die dreimalige Grand-Slam-Siegerin Angelique Kerber steht auf der Meldeliste, hatte zuvor aber erklärt, ihre Reise nach New York lange offen zu lassen. Beim am Wochenende beginnenden Turnier von Cincinnati, das nach New York verlegt wurde, ist Kerber nicht dabei. Halep hatte am Sonntag noch in Prag einen Turniersieg gefeiert.

Radsport: Teammanager Ralph Denk vom deutschen Profi-Radrennstall Bora-hansgrohe hat den Weltverband UCI nach den zahlreichen Stürzen am Wochenende zum Handeln aufgefordert. "Meiner Meinung nach wälzt der Weltverband UCI sehr, sehr viel auf die Veranstalter vor Ort ab", sagte Denk im Interview mit dem Sport-Informations-Dienst.

Man könne natürlich die Frage stellen, "ob der ein oder andere Veranstalter mit dieser Aufgabe überfordert ist und ob er vom Weltverband in Sachen Streckensicherung Unterstützung braucht", sagte der 46-Jährige weiter: "Wenn man das mal mit dem Ski-Weltcup vergleicht. Da hilft bei der Streckenabnahme der Weltverband schon deutlich mit und Verantwortliche der FIS geben die Strecke dann frei." Dies sei ein möglicher Ansatz, so Denk. Jede Hofeinfahrt, jedes Schlagloch abzusichern sei eine große Herausforderung, aber: "Solche Sachen wie beim Max dürfen nicht passieren, aber werden in Zukunft immer mal wieder passieren. Wir sind alles auch Menschen." Maximilian Schachmann war am Samstag bei der Lombardei-Rundfahrt im Zielbereich von einem Auto angefahren worden und brach sich das Schlüsselbein.

Insgesamt sieht Denk vor allem bei den Sicherheitsbegrenzungen in den Zielbereichen Verbesserungsbedarf. "Jeder hat gesehen, dass die Begitterung beim Jakobsen-Sturz amateurhaft war. Da muss es eine Mindestanforderung geben, was so eine Begitterung können muss", forderte Denk. "Das muss am besten bei jedem Radrennen auch gleich sein. Da kann man schon viel dran kritisieren. Das kann auf jeden Fall besser werden." Der niederländische Radprofi Fabio Jakobsen war am 5. August bei der Polen-Rundfahrt im Sprint um den Sieg kurz vor der Ziellinie bei einer Geschwindigkeit von über 80 km/h von Dylan Groenewegen (Lotto-Soudal) ins Absperrgitter gedrückt worden.

MotoGP: Nach der Beinahe-Katastrophe beim MotoGP-Rennen in Spielberg hat Motorrad-Ikone Valentino Rossi an die Vernunft seiner Fahrerkollegen appelliert. "Wir müssen verstehen, dass unsere Motorräder bei diesen Geschwindigkeiten Geschosse sind. Ich denke, die Grenzen wurden überschritten", kritisierte der 41 Jahre alte Italiener am Sonntagabend nach dem WM-Lauf in Österreich offen den fehlenden Respekt unter den Fahrern. Dieses Verhalten führt aus seiner Sicht in der Motorrad-WM immer wieder zu riskanten Situationen.

Auf dem in puncto Sicherheit ohnehin umstrittenen Red-Bull-Ring fehlten wenige Zentimeter zu einem Mega-Crash: Rossi hatte großes Glück, als die Maschine von Landsmann Franco Morbidelli mit rund 200 Stundenkilometern nur knapp an seinem Helm vorbeischoss. "Es war so beängstigend. Es war schrecklich", sagte der neunmalige WM-Champion.

"In der MotoGP wird mittlerweile sehr aggressiv gefahren. Das geht schon in den kleinen Klassen los", monierte der erfahrene Rossi. "Für mich ist wichtig, dass es nicht übertrieben wird. Wir müssen Respekt vor den anderen Fahrern haben, die ebenfalls auf der Strecke unterwegs sind."

Seine Worte richteten sich in diesem Fall an den Franzosen Johann Zarco (30), der den Unfall verursacht hatte. "Es ist ziemlich klar, was passiert ist. Zarco überholte Morbidelli auf der Geraden und wollte beim Anbremsen nicht wieder überholt werden. Er bremste absichtlich vor ihm. Und das bei 300 Stundenkilometern", merkte Rossi an.

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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In Spielberg kollidieren zwei Fahrer miteinander, danach fliegen die Maschinen über die Strecke, das Rennen muss unterbrochen werden. Zuvor hatte bereits beim Moto2-Rennen ein Unfall für einen Abbruch und Neustart gesorgt.

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