Internationaler Fußball:Inter und Eriksen einigen sich auf Vertragsauflösung

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Christian Eriksen, hier im Februar 2020 im Trikot von Inter Mailand. (Foto: Marco Bertorello/AFP)

Weil dem Dänen ein Defibrillator eingesetzt wurde, darf er in der italienischen Serie A nicht mehr spielen. Zweitliga-Tabellenführer St. Pauli erlebt eine herbe Pleite.

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Internationaler Fußball, Inter Mailand: Ein halbes Jahr nach seinem Zusammenbruch bei der Fußball-Europameisterschaft hat sich der dänische Nationalspieler Christian Eriksen mit seinem Klub Inter Mailand auf eine Vertragsauflösung geeinigt. Das gab der italienische Meister am Freitag bekannt. Dem 29-Jährigen war nach dem EM-Drama ein Defibrillator eingesetzt werden, damit darf er in Italiens Serie A aber nicht spielen. Eriksen will seine Profikarriere in einem anderen Land fortsetzen.

Der Vertrag lief ursprünglich bis 2024. Laut Tuttosport soll sich Eriksen im Januar im Giuseppe-Meazza-Stadion von den Fans verabschieden. Der Däne stand seit Januar 2020 bei dem lombardischen Verein unter Vertrag, der für ihn 27 Millionen Euro Ablöse gezahlt hatte. Eriksen kam für Inter 60-mal zum Einsatz und erzielte acht Tore. Eriksen war am 12. Juni im ersten EM-Gruppenspiel der Dänen in Kopenhagen gegen Finnland zusammengebrochen und musste reanimiert werden.

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Von Thomas Hürner

Fußball, 2. Liga: Herbstmeister FC St. Pauli hat zum Jahresausklang einen unerwartet harten Dämpfer erhalten. Der Tabellenführer der 2. Fußball-Bundesliga verlor am Freitagabend bei Holstein Kiel 0:3 (0:3) und versäumte es, mit einem Elf-Punkte-Vorsprung auf den drittplatzierten Stadtrivalen Hamburger SV ins Wochenende zu gehen. Fin Bartels (8.), Finn Porath (29.) und Benedikt Pichler (45.+1) trafen zum verdienten Sieg für Kiel, das sich im Abstiegskampf vor dem Fest etwas befreite. Der Tabellenzweite Darmstadt 98 könnte dadurch mit einem Sieg bei Jahn Regensburg am Sonntag (13.30 Uhr/Sky) auf einen Punkt an St. Pauli heranrücken. Die Gäste rannten nach dem frühen Rückstand an, vergaben aber ihre wenigen Chancen (Jackson Irvine, 41.) und wurden immer wieder brandgefährlich ausgekontert - so auch bei Pichlers 3:0 nach Steilpass von Jonas Sterner. Der wütende Trainer Timo Schultz reagierte mit einem Dreifachwechsel in der Halbzeitpause. Bessere Chancen als im immer noch viel zu behäbigen Aufbauspiel der Gäste ergaben sich jedoch weiterhin aus Kieler Kontern (50./51./68.). Echte Gelegenheiten für St. Pauli blieben trotz nun besseren Kampfgeistes sehr selten, besonders Guido Burgstaller war im Angriff kaum ins Spiel eingebunden.

Wintersport, Ski alpin: Die deutschen Skirennläufer haben beim bereits dritten Saisonsieg des Norwegers Aleksander Aamodt Kilde eine Enttäuschung erlebt. Beim Weltcup im Grödnertal kamen die Vizeweltmeister Andreas Sander und Romed Baumann im Super-G mit großen Rückständen auf die Spitze nur auf die Plätze 18 und 20. Bester Deutscher war Josef Ferstl auf Rang 11. Sander, WM-Zweiter in der Abfahrt, und Baumann, WM-Zweiter im Super-G, hatten auf der Piste Saslong einen Rückstand von gut einer Sekunde auf das Podest.

"Das war von meinen Voraussetzungen her einer der schlechtesten Super-G, die ich abgeliefert habe", sagte Sander im ZDF. "Platzierungstechnisch sind wir leider durchgereicht worden", ergänzte Baumann. Immerhin gab Ferstl ein kräftiges Lebenszeichen von sich. Der Sieger des Super-G von Gröden von 2017 (+1,04) erreichte seine beste Platzierung seit März 2019 und löste zugleich zur Hälfte das Ticket für die Olympischen Spiele in Peking (4. bis 20. Februar). Als zweitbester Deutscher schob sich Nachwuchsmann Simon Jocher auf Rang 15, auch er hat damit die Olympianorm zur Hälfte erfüllt.

Kilde setzte sein eindrucksvolles Comeback nach einem Kreuzbandriss fort. Sein Vorsprung auf Doppel-Olympiasieger Matthias Mayer aus Österreich betrug 0,22 Sekunden, Rang drei belegte der österreichische Abfahrtsweltmeister Vincent Kriechmayr (+0,27 Sekunden). Für Kilde war es der neunte Sieg im Weltcup und der dritte nach seinem Doppelschlag 2020 auf der Saslong. Am Samstag findet im Grödnertal noch die klassische Abfahrt statt. Dabei ist erneut Kilde favorisiert: In den vergangenen zehn Jahren haben er und seine Landsleute von den nunmehr 19 Rennen auf der Saslong 12 gewonnen.

Breitensport: Der Bayerische Fußball-Verband wird den Spielbetrieb im kommenden Jahr auch bei verschärften Corona-Beschränkungen fortführen. Das kündigte der BFV am Freitag an. Für den Fall, dass ein Spielbetrieb ausschließlich für Geimpfte und Genesene, gegebenenfalls mit zusätzlichem Test, möglich sein sollte, werde man den Spielbetrieb "schweren Herzens" auch bei diesen Rahmenbedingungen fortsetzen. Man sei aber nur dann "wirklich gut vorbereitet", wenn maximal viele Spieler und Zuschauer auch geimpft und geboostert seien.

Der Verband erneuerte in dem Zusammenhang seinen Impfaufruf. "Wir wissen nicht, welchen Verlauf die Pandemie in den kommenden Wochen und Monaten noch nimmt. Und niemand vermag heute auch nur ansatzweise verlässlich zu sagen, wie stark unser Spielbetrieb im neuen Jahr durch das Virus beeinträchtigt sein oder durch staatliche Vorgaben reglementiert wird", hieß es in der Mitteilung. "Wir müssen das Beste hoffen, uns aber natürlich auch auf das Schlechte vorbereiten."

Man wünsche "keinen Trainings- oder Spielbetrieb im Freien unter einer 2G- oder 2G-plus-Regelung", so der Verband. Der BFV wies besonders auf die jüngeren Sportler hin: "Insbesondere Kinder und Jugendliche sollen nicht unter einem Freizeit-Lockdown leiden; die aktuell gültigen Ausnahmen für Kinder und Jugendliche bedürfen dringend einer Verlängerung."

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