Hoffenheim gewinnt spät:Kapitäne unter sich

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Am Ende mit Binde: Der 2014er-Weltmeister Sami Khedira sagt Adieu. (Foto: Uli Deck/dpa)

Torjäger Andrej Kramaric verhilft Hoffenheim mit seinem 20. Saisontreffer zum Sieg. Bei Hertha verabschiedet sich Sami Khedira - unklar bleibt, wie es für seinen Coach weitergeht.

In der 74. Minute wurde es für Sami Khedira emotional. Seine Mitspieler von Hertha BSC umarmten ihn herzlich auf dem Platz, dann bildeten sie ein Spalier für den Fußball-Weltmeister von 2014, der mit feuchten Augen ein letztes Mal in seiner Karriere vom Rasen ging. "Ich bin ein Stück weit traurig, aber überwiegend dankbar für die Erlebnisse in den vergangenen 15 Jahren", sagte Khedira nach der 1:2-Niederlage der Berliner bei der TSG 1899 Hoffenheim im Saisonfinale der Fußball-Bundesliga.

Vladimir Darida brachte die Berliner am Samstag in der 43. Minute in Führung und nährte die Hoffnungen auf einen erfolgreichen Abschied von Khedira. Doch Sargis Adamyan (49.) und Kapitän Andrej Kramaric (90.+1) mit seinem 20. Saisontor drehten nach dem Wechsel die Partie. "Superglücklich", sei er, sagte Kramaric.

Bei seinem letzten Bundesliga-Auftritt durfte Khedira die Berliner noch einmal als Kapitän aufs Feld führen. Hertha-Trainer Pal Dardai hatte ihm die Abschiedsvorstellung versprochen. Neun von 15 möglichen Spielen absolvierte er bei seiner vom Klassenerhalt gekrönten Berliner Halbjahres-Mission. "Ich habe zwar nur fünf Monate mit den Jungs erlebt, kann aber sagen, dass sie ein großes Herz haben", lobte Khedira seine Teamkollegen.

"Jetzt mache ich erst einmal Urlaub", sagt Dardai

Nun möchte er erst einmal Abstand gewinnen, ehe er mit Ruhe eine Entscheidung über seine berufliche Zukunft fällen will. "Ich werde definitiv in den Fußball zurückkehren", kündigte Khedira an. Offen ist auch die Zukunft von Trainer Dardai, der seine Startelf gegenüber dem 0:0 gegen den 1. FC Köln in der Vorwoche wieder einmal auf sechs Positionen änderte und sich damit auch im letzten Saisonspiel treu blieb. "Ich habe einen Vertrag bei Hertha", betonte der Ungar. Die Frage sei nur, ob er im Nachwuchs oder bei den Profis arbeiten werde. "Jetzt mache ich erst einmal Urlaub", erklärte Dardai.

Seine Spieler waren gleich gut im Spiel. Nemanja Radonjic (8.) bot sich die Chance zur frühen Führung, doch er scheiterte an TSG-Torwart Philipp Pentke. Auf der Gegenseite landete ein Lupfer von Ihlas Bebou (11.) nur auf dem Netz. Auch bei einem Schuss von Pavel Kaderabek (30.), der knapp über das Tor ging, hatten die Berliner Glück. Kurz vor der Pause schlugen dann die Berliner zu. Marvin Plattenhardt setzte sich auf dem linken Flügel durch, seine Flanke verwandelte der frei stehende Darida aus Nahdistanz per Kopfball. Der Tscheche hätte zu Beginn der zweiten Halbzeit beinahe erneut getroffen, doch sein Schuss landete nur am Pfosten.

Das rächte sich umgehend, denn fast im Gegenzug traf Adamyan zum Ausgleich. Ryan Sessegnon hatte den Treffer mit einem Sturmlauf auf dem linken Flügel und einer präzisen Hereingabe mustergültig vorbereitet. In der Folge lieferten sich beide Teams einen offenen Schlagabtausch. Die größten Chancen vergaben der eingewechselte Dodi Lukebakio für die Hertha und Kaderabek für Hoffenheim. Als sich alle schon auf ein Remis einrichteten, traf Kramaric zum Sieg für die TSG.

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