Der frühere FC-Bayern-Vorstandsvorsitzende Oliver Kahn hat mit Unverständnis auf die Kritik von Ehrenpräsident Uli Hoeneß reagiert. Hoeneß hatte die Berufung Kahns zum Vereinschef in einer Talkshow des BR-Fernsehens als "großen Fehler" bezeichnet: "Als ich erkannt habe, dass der das nicht kann, habe ich das mit Karl-Heinz Rummenigge zusammen geändert." Kahn gefiel dieses öffentliche Vorgehen nicht.
"Ehrlich gesagt bin ich verwundert darüber. Der FC Bayern und ich hatten vereinbart, dass wir dieses Kapitel freundschaftlich schließen wollen und ich auch in Zukunft gerne Teil der FC-Bayern-Familie bleibe", sagte Kahn der Bild. "Dazu stehe ich weiterhin. Die aktuellen Äußerungen von Uli Hoeneß tragen zu einem respektvollen Miteinander nicht unbedingt bei." Nachtragend sei er jedoch nicht, betonte Kahn: "Ich persönlich habe meinen Frieden mit dem Kapitel gemacht."
Nach dem letzten Bundesliga-Spieltag im Mai hatten sich die Bayern von Kahn und Sportvorstand Hasan Salihamzidic getrennt. Am Sonntag hatte sich Hoeneß auch zu Kahns Arbeitsauffassung geäußert: "Oliver hat kürzlich in einem Interview gesagt, ein CEO muss nicht 24 Stunden am Tag arbeiten. Da habe ich geantwortet: Aber zwölf sollten es schon sein", so Hoeneß. "Ich habe in meiner Funktion als Vorstandsvorsitzender immer mit bestem Wissen und Gewissen für den Verein gehandelt", entgegnete nun Kahn.