Handball:THW Kiel in Champions League von Veszprem gedemütigt

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Köln (dpa) - Der Traum des THW Kiel vom vierten Champions-League-Sieg ist geplatzt. Ohne die gewohnte Durchschlagskraft wurde der deutsche Meister im Halbfinale des Final4-Turniers in Köln mit einer 27:31 (13:13)-Niederlage gegen MKB-MVM Veszprem gedemütigt.

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Köln (dpa) - Der Traum des THW Kiel vom vierten Champions-League-Sieg ist geplatzt. Ohne die gewohnte Durchschlagskraft wurde der deutsche Meister im Halbfinale des Final4-Turniers in Köln mit einer 27:31 (13:13)-Niederlage gegen MKB-MVM Veszprem gedemütigt.

Vor 19 750 Zuschauern in der ausverkauften Lanxess Arena waren der erstklassige Torhüter Andreas Palicka und der neunmalige Torschütze Aron Palmarsson zu wenig für den Finaleinzug.

„Das ist sehr enttäuschend. Wir hätten klare Torchancen reinwerfen müssen, um zu gewinnen. Aber kein Vorwurf an die Mannschaft“, sagte THW-Trainer Alfred Gislason im TV-Sender Sky. „Der Schlüssel zur Niederlage war, dass wir nicht so eine starke Abwehr hingestellt haben“, meinte Kapitän Filip Jicha. „Das ist sehr traurig“

Vezsprem hatte im achtfachen Torschützen Momir Ilic seinen besten Spieler und trifft im Endspiel auf den FC Barcelona. Kiel spielt gegen Vive Tauron Kielce um Platz drei. Im ersten Halbfinale hatte sich Barcelona gegen Vive Tauron Kielce aus Polen mit 33:28 (16:14) durchgesetzt. Welthandballer Nikola Karabatic warf acht Tore für die Spanier und war die prägende Figur bei den Katalanen. Bei den Polen war Karol Bielecki siebenmal erfolgreich.

Der deutsche Meister THW begann gut, führte mit 2:0 (4.) und setzte sich dank toller Paraden von Torhüter Andreas Palicka auf 7:3 (15.) ab. Doch in der Abwehr hatte der Bundesliga-Erste zunehmend Probleme mit dem schnellen Spiel der Ungarn. So kassierte Kiel bis zur 45. Minute vier Siebenmeter.

Veszprem übernahm mehr und mehr das Kommando und ging mit drei Treffern in Serie beim 9:8 (22.) erstmals die Führung. Kiel lief zwischenzeitlich gar einem 10:12-Rückstand (27.) hinterher, kam aber dank zweier Treffer des spielfreudigen Palmarsson bis zur Pause zum 13:13-Ausgleich.

Nach dem Wiederanpfiff startete der THW aber überhastet, leistete sich leichte Fehler und geriet mit 14:18 (36.) ins Hintertreffen. Im Angriff fiel dem deutschen Rekordchampion nichts ein gegen die starke Abwehr der Ungarn. Beim 21:27 (50.) war die Kieler Niederlage besiegelt.

Im ersten Halbfinale zog Barcelona Mitte des ersten Durchgangs von 4:4 (11.) auf 8:4 (14.) davon. Die Polen, die als einzige Mannschaft die Gruppenphase ohne Niederlage überstanden hatten, ließen sich nicht aber entmutigen. Beim 9:10 (23.) war das Team des früheren Welthandballers Talant Dujshebaev wieder auf Tuchfühlung, der sich jedoch bis zur Pause noch einen 16:14-Vorsprung erspielte.

Die nimmermüden Polen holten auch einen 14:19-Rückstand auf und glichen beim 20:20 (38.) wieder aus. Im Anschluss aber verpassten sie es trotz bester Chancen, in Führung zu gehen. Barcelona verwertete seine Möglichkeiten konsequenter und schaffte mit dem 29:26 (52.) die Vorentscheidung.

„In der zweiten Halbzeit haben wir gezittert“, sagte Karabatic angesichts eines Fünf-Tore-Vorsprungs, den Kielce zwischenzeitlich wettgemacht hatte. „Wir haben es verpasst, in Führung zu gehen, sonst wäre es vielleicht anders ausgegangen“, sagte der frühere deutsche Nationalspieler Tobias Reichmann in Diensten der Polen. „Wir standen uns in der Offensive selbst im Weg. Wir haben zu viele Chancen vergeben.“

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