Handball:Neuer Modus für Champions League

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Köln (dpa) - Handball-Funktionär Gerd Butzeck hält Köln für den besten Standort für das Endrunden-Turnier in der Champions League der Männer.

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Köln (dpa) - Handball-Funktionär Gerd Butzeck hält Köln für den besten Standort für das Endrunden-Turnier in der Champions League der Männer.

Zugleich verteidigte der Geschäftsführer des Forum Club Handball (FCH), einer Interessenvereinigung europäischer Vereine, das zur kommenden Saison eingeführte neue Spielsystem. „Im bisherigen Modus hatten wir immer wieder Ergebnisse, die einer Champions League nicht angemessen waren“, sagte Butzeck in einem dpa-Interview. Heimniederlagen mit 15 Toren Unterschied seien unattraktiv für Clubs, Fans und Fernsehsender. „An solchen Spielen hat keiner Spaß.“

Von der kommenden Spielzeit an wird es zwei Gruppen mit den besten 16 Teams geben. Dazu kommen zwölf Mannschaften der Kategorie 1b in weiteren zwei Staffeln. Statt wie bisher 24 Teilnehmer gibt es dann 28, die Anzahl der Spiele bis zum Champions-League-Sieg erhöht sich von 16 auf maximal 20.

Die Handball-Bundesliga hat den neuen Modus abgelehnt. „Deutschland ist dagegen, weil der Modus zwei Spiele mehr beinhaltet. Letztlich ist das ein singuläres deutsches Problem. Barcelona hätte gern mehr Spiele, Veszprem hätte gern mehr Spiele, Skopje und Kielce auch“, sagte Butzeck.

Er sieht das Hauptproblem in den heterogenen nationalen Ligen. Spanien, Ungarn, Mazedonien oder Polen hätten nur ein oder zwei Spitzenteams, die lediglich international ernsthaft gefordert würden. „Europa ist zweigeteilt. Das ist ein strukturelles Problem. Kurzfristig lässt sich das nicht lösen. Deswegen haben wir kurzfristig den neuen Modus in der Champions League“, sagte der FCH-Geschäftsführer. Seine Vereinigung war maßgeblich an der Ausarbeitung des neuen Spielsystems beteiligt.

Unberührt davon bleibt Köln als Austragungsort der Endrunde. „Wenn man sich entschieden hat und dabei in Kauf nimmt, dass ein Team aus dem Gastgeberland einen Heimvorteil hat, gibt es zu Köln keine Alternativen“, urteilte Butzeck. Nach seiner Meinung könne nirgends mehr Geld generiert werden. Zudem sprächen die zentrale Lage in Europa und die gute Verkehrsanbindung für Köln.

In der Lanxess Arena wird an diesem Wochenende zum sechsten Mal der Champions-League-Sieger in einem Final4-Turnier ermittelt. Im ersten Halbfinale trifft der FC Barcelona an diesem Samstag (15.15 Uhr) auf Vive Tauron Kielce, anschließend (18.00 Uhr) spielen der deutsche Meister THW Kiel und MKB-MVM Veszprem um den Einzug ins Finale an diesem Sonntag (18.00 Uhr).

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