Handball:Melsungen trumpft auf - Kiel und Berlin gewinnen

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Flensburg (dpa) - Zu wenig Kampf, fehlende Leidenschaft, mangelnde Körpersprache: Nach der ersten Saisonniederlage für die SG Flensburg-Handewitt ging Trainer Ljubomir Vranjes mit seinen Spielern hart ins Gericht.

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Flensburg (dpa) - Zu wenig Kampf, fehlende Leidenschaft, mangelnde Körpersprache: Nach der ersten Saisonniederlage für die SG Flensburg-Handewitt ging Trainer Ljubomir Vranjes mit seinen Spielern hart ins Gericht.

„Die sollen schon wissen, dass Handball nicht nur Rumlaufen auf dem Spielfeld ist, sondern Herz, Willen und Leidenschaft zeigen. Jedes Mal“, grummelte der Schwede nach der 32:33 (15:14)-Heimniederlage in der Handball-Bundesliga gegen MT Melsungen.

„So viele Gegentore zu Hause - daran kann ich mich gar nicht erinnern. In der Abwehr haben wir leider fast jeden Zweikampf verloren. Insgesamt fehlte mir die Attitüde in der Körpersprache“, legte Vranjes nach. Dabei hatte sein Tag so glänzend begonnen: Im Blitzlichtgewitter unterschrieb der 41 Jahre alte Welttrainer seinen neuen bis 2020 laufenden Vertrag beim DHB-Pokalsieger, an den er ohnehin noch bis 2017 gebunden war. „Das ist eine zukunftweisende Entscheidung“, sagte Geschäftsführer Dierk Schmäschke am Samstag.

Die Vertragsverlängerung war geplant, die erste Bundesliga-Niederlage gegen Melsungen kam dagegen wie aus heiterem Himmel. Denn vor 5817 Zuschauern führte der Gastgeber schon 22:19 (38.) und verlor trotzdem. „Das ist eine große Sensation. Wir haben ein Ausrufezeichen gesetzt. Wir haben noch nie gegen Flensburg gewonnen“, sagte Melsungens Trainer Michael Roth.

Während die Hessen damit ohne Punktverlust sind, hat für Flensburg der viel umjubelte Erfolg gegen Titelverteidiger THW Kiel an Wert verloren. „Das war ein kleiner Rückschlag, denn zu Hause wollten wir kein Spiel verlieren“, meinte Schmäschke.

„Das macht diese Liga aus. Da sind wirklich sehr viele gute Mannschaften da“, sagte Kiels Trainer Alfred Gislason. Die Kieler ihrerseits sind wieder auf Augenhöhe mit dem zum Titelanwärter Nummer eins ausgerufenen Nord-Rivalen. Der Rekordmeister gewann am Sonntag beim TuS N-Lübbecke mit 33:23 (16:11).

Tabellenführer bleiben die Rhein-Neckar Löwen. Der Vorjahreszweite gewann bei der TSV Hannover-Burgdorf mit 30:18 (13:7) und hat wie Melsungen als Zweiter 10:0 Punkte. Der SC Magdeburg bezwang HBW Balingen-Weilstetten mit 28:27 (11:12).

EHF-Pokalsieger Berliner Füchse lieferte zwei Tage nach dem Sieg bei der Club-WM von Doha die nächste Galavorstellung ab. Mit dem 40:28 (21:15)-Sieg beim Aufsteiger ThSV Eisenach gelang im fünften Spiel innerhalb einer Woche der fünfte Sieg. „Da war nach der anstrengenden Woche nicht mit zu rechnen und ich kann dem Team nur ein Kompliment aussprechen“, meinte Sportkoordinator Volker Zerbe.

Über einen späten Punktgewinn freute sich die HSG Wetzlar beim TBV Lemgo. Mit drei verwandelten Strafwürfen in Serie sorgte Guillaume Joli nach einem 20:23 (58.) doch noch für das 23:23 (9:13). Nach einer deutlichen Leistungssteigerung nach der Pause holte sich Frisch Auf Göppingen beim 31:19 (13:11) über den Bergischen HC den dritten Saisonsieg. „Wenn man zu Hause mit zwölf Toren gewinnt, dann kann man sehr zufrieden sein - vor allem nach der Elf-Tore-Klatsche bei den Rhein-Neckar Löwen“, sagte Göppingens Trainer Magnus Andersson.

Im Duell der Aufsteiger gewann der TVB 1898 Stuttgart sein Heimspiel gegen den SC DHfK Leipzig mit 28:26 (13:11). Der HSV Hamburg hat durch einen 30:21 (14:12)-Erfolg beim VfL Gummersbach Boden gut gemacht.

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