Handball:Frankreich ist Handball-Europameister

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Kentin Mahe jubelt im Finale gegen Dänemark. (Foto: Tom Weller/dpa)

Rekorde ohne Ende: Die EM in Deutschland ist das erhoffte stimmungsvolle Turnier, das einen Zuschauerrekord nach dem anderen knackt. Und in den Franzosen einen würdigen Sieger hat.

Von Ralf Tögel, Köln

Die Rekord-Europameisterschaft in Deutschland hat in Frankreich einen würdigen neuen Champion gefunden. Nach dem Zuschauer-Weltrekord mit mehr als 53 000 Zuschauern und mehr als einer Million Fans in den Hallen - mehr Menschen hat eine EM noch nie in die Arenen gelockt - gewann Frankreich ein hochklassiges und packendes Finale gegen Dänemark 33:31 nach Verlängerung.

Als hätten die beiden Kontrahenten den Beweis erbringen müssen, dass sich in diesem EM-Finale tatsächlich die beiden besten Teams dieses Turniers gegenüberstanden, legten Frankreich und Dänemark von der ersten Sekunde an los. Was ja aufgrund der aktuellen Titelkonstellation ohnehin gegeben war: Der Olympiasieger traf auf den Weltmeister, besser geht es nicht. Auf der einen Seite, die abgezockten Franzosen, die zwar glücklich, aber nicht unverdient den Titelverteidiger Schweden nach Verlängerung eliminiert hatten - und einmal mehr ihren effektiven, fast berechnenden Handball kühl vortrugen.

Weder die Überfall-Konter der Dänen, die zwischenzeitlich auf 9:6 enteilt waren, noch der erneut grandios parierende dänische Torhüter Emil Nielsen konnten den Olympiasieger aus der Ruhe bringen. Zur Halbzeit hatten die Bleus die stürmischen Dänen beim 14:14 wieder eingeholt.

Weil sich auch der französische Torhüter Samir Bellahcene zu einer Weltklasseleistung aufschwang, blieb es der hochklassige und äußerst sehenswerte Schlagabtausch - den auch die knapp 20 000 Zuschauer zu würdigen wussten. Freilich nachdem der erste Schreck über die Niederlage der Deutschen im Spiel um Platz drei zuvor gegen die Schweden verdaut war. Zwei intensiv zupackende Abwehrreihen, überragende Einzelspieler wie der achtfache Torschütze Mathias Gidsel oder Kollege Mikkel Hansen, der neunmal traf, auf Seite der Dänen. Oder der französische Kreisläufer Ludovic Fabregas mit acht Toren oder Spielmacher Nedim Remili mit fünf.

Am Ende gaben Kleinigkeiten den Ausschlag, der vorentscheidende Treffer zum 32:30 blieb passenderweise Elohim Prandi vorbehalten, der den neuen Europameister schon mit seinem Kunstwurf gegen Schweden im Halbfinale im Turnier gehalten hatte.

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