Berlin:Handball-Europameister Ernst droht Karriereende

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Das drohende Karriereende von Nationalspieler Simon Ernst sorgt beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin für großes Entsetzen. "Wir stehen alle noch sehr...

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Berlin (dpa/bb) - Das drohende Karriereende von Nationalspieler Simon Ernst sorgt beim Handball-Bundesligisten Füchse Berlin für großes Entsetzen. „Wir stehen alle noch sehr unter Schock und sind fassungslos. Das ist der schwärzeste Tag, seit ich hier bei den Füchsen bin“, sagte Manager Bob Hanning der Deutschen Presse-Agentur.

Die schlimmsten Befürchtungen der Verantwortlichen haben sich bestätigt: Der 25 Jahre alte Ernst riss sich zum dritten Mal in seiner Profi-Laufbahn das Kreuzband an seinem schon operierten Knie.Wie eine MRT-Untersuchung am Montag ergab, droht dem Europameister von 2016 zumindest ein mehrmonatiger Ausfall. Unklar scheint jedoch, ob sein Körper den enormen Belastungen des Profisports künftig weiter standhalten kann.

Den gebürtigen Dürener Ernst „als Sportler und als Mensch zu ersetzen, ist unmöglich“, sagte Hanning in einer Vereinsmitteilung und nannte die Diagnose „schockierend“. Der Rückraumspieler, der 2018 nach Berlin gekommen war kam, zog sich die Verletzung am Sonntag im Heimspiel gegen den Bergischen HC (27:24) zu.

Der Leistungsträger der Mannschaft von Trainer Velimir Petkovic zeigte gerade wieder ansteigende Form, nachdem er erst zu Saisonbeginn sein ersehntes Comeback gegeben hatte. Zuvor hatte Ernst rund 18 Monate verletzt gefehlt. Sein Vertrag beim Club läuft noch bis 2021.

Hanning ließ zunächst offen, ob die Füchse auf den erneuten Ausfall reagieren werden und eventuell einen weiteren Spieler zur Verstärkung verpflichten. Der Club werde Ernst auf seinem Weg in jedem Fall weiter „maximal unterstützen“, hieß es.

Angesichts der Verletzungsnachricht geriet die Analyse des Heimsieges einen Tag zuvor in den Hintergrund. „Ich bin nicht zufrieden mit der Leistung meiner Jungs“, sagte Petkovic noch am Sonntag. Hanning stufte die Vorstellung ganz anders ein: „Ich bin persönlich sehr zufrieden. Denn das ging nur über den Kampf.“

Während Petkovic spielerische Elemente vermisste, waren sie sich zumindest beim Engagement einig. „Ich bin stolz auf den Kampfgeist“, fand Petkovic. Hanning ergänzte: „Wir haben mit Einsatz und Herz gespielt.“ Da die Füchse als Sechstplatzierter weiter an der Spitze dran bleiben, nahm der Coach den Erfolg pragmatisch: „Wir haben zwei Punkte und das ist, was zählt.“

Und doch machten es sich die Füchse einmal mehr selbst schwer. „Wir hatten viele freie Chancen, die wir nicht genutzt haben. Und in der zweiten Hälfte ein paar einfache Fehler zu viel“, sagte Nationalspieler Fabian Wiede. Zweimal gaben die Berliner gegen den Bergischen HC einen hart erkämpften Vorsprung binnen kurzer Zeit wieder ab. „Vielleicht geben uns solche Vorsprünge ja auch zu viel Sicherheit“, vermutete Nationalspieler Paul Drux.

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