Hamburg:Sportstadt mit Schlagseite

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Immerhin, gerudert wird noch auf der Alster. Ansonsten ist die Stimmung am Sportstandort Hamburg ziemlich im Keller. (Foto: Philipp Szyza/imago)

Rudern oder Fußball? Breiten- oder Spitzensport? Nach dem Olympia-Aus und dem schmerzhaften Verlust von drei Erstligisten ringt Hamburg um sein Selbstverständnis als Sportstandort - mit wütenden Debatten in der Bürgerschaft.

Von Thomas Hahn, Jörg Marwedel, Hamburg

Mittlerweile ist das Gerüst weg, und man bekommt einen guten Eindruck von dem hübschen Gebäude, das für den Hamburger und Germania Ruder Club an die Außenalster entsteht. Weiße Fassaden, grünes Dach, elegante Anmutung. Germania ist der älteste Ruderverein Deutschlands, gegründet 1836, und mit seinem neuen Bootshaus wird er sich wieder nahtlos einfügen ins vornehme Ambiente am Alsterufer. Der Club-Vorsitzende Dirk Wengler ist deshalb auch froh jetzt - vor allem weil die Initiative für das Bootshaus rechtzeitig kam, nämlich zu den Zeiten, als Hamburg noch ein Olympia-Kandidat war. Die Stadt hat sich großzügig beteiligt an dem vier Millionen Euro teuren Neubau, wofür Wengler natürlich dankbar ist. Aber ob Germania jetzt, da die Spiele-Bewerbung vom Tisch ist, auch so gut weggekommen wäre? "Es ist nur eine Gefühlslage", sagt Wengler, "aber ich glaube nicht, dass wir unter den heutigen Gegebenheiten die gleiche Förderung bekommen hätten."

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