Golf:One-Man-Show: Kaymer dominiert erste Hälfte der US Open

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Pinehurst (dpa) - Die erste Hälfte der 114. US Open war die One-Man-Show des "Germanators". Martin Kaymer degradierte die besten Golfer der Welt an den ersten beiden Tagen des Major-Turniers in Pinehurst zu Statisten und spielte scheinbar in einer eigenen Liga.

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Pinehurst (dpa) - Die erste Hälfte der 114. US Open war die One-Man-Show des „Germanators“. Martin Kaymer degradierte die besten Golfer der Welt an den ersten beiden Tagen des Major-Turniers in Pinehurst zu Statisten und spielte scheinbar in einer eigenen Liga.

Nach zwei Traumrunden von je 65 Schlägen hatte der 29 Jahre alte Golfstar aus Mettmann vor den beiden Schlusstagen sechs Schläge Vorsprung auf den Amerikaner Brendon Todd. Mit dem überragenden Zwischenergebnis von 130 Schlägen knackte Kaymer auch den US-Open-Rekord von Tiger Woods (2000) und Rory McIlroy (2011), die für ihre ersten beiden Runden einst 131 Schläge benötigt hatten.

Nach dem furiosen Auftakt und der komfortablen Führung schien der zweite Major-Titel für den PGA-Champion von 2010 zum Greifen nahe. Doch Kaymer wollte davon noch nicht viel wissen: „Das Ding ist noch nicht durch. Du musst einfach weiterspielen. Man darf bei einer US Open zu keinem Zeitpunkt nachlassen“, sagte der zweimalige Ryder-Cup-Sieger bescheiden. An den ersten beiden Tagen machte Kaymer auf dem schweren Par-70-Kurs im US-Bundesstaat North Carolina fast keine Fehler. Nur einen einzigen Schlagverlust leistete er sich in der Auftaktrunde.

Kaymers überragender Auftritt an den ersten Tagen im noblen Pinehurst Resort and Country Club erinnerte stark an seinen Triumph bei der Players Championship vor einem Monat in Florida. Auch dort startete die ehemalige Nummer eins der Welt furios und sicherte sich am Ende einen Start-Ziel-Sieg. Mit dem Sieg in Pinehurst könnte Kaymer der erste Golfprofi sein, der die Players Championship und die US Open in ein und demselben Jahr gewinnt. Die Form stimmt jedenfalls bei Kaymer. Sein Spiel ist bereits seit Monaten auf einem konstant hohen Niveau. In den USA hat ihm das bereits den Spitznamen „Germanator“ eingebracht.

Auch die Konkurrenz ist vom zweimaligen Ryder-Cup-Champion aus dem Rheinland beeindruckt. Für sie spielte Kaymer an den ersten beiden Tagen auf dem Pinehurst No.2 ein anderes Turnier. „Ich habe gehört, dass er den Platz Nummer drei gespielt hat. Ist das wahr?“, scherzte US-Profi Kevin Na, der zur Hälfte sieben Schläge hinter Kaymer lag. „Das ist unglaublich, was er da gemacht hat.“

Auch der Weltranglistenerste Adam Scott war voll des Lobes. „Wenn er die nächsten zwei Tage so weitermacht, spielen wir alle nur noch um den zweiten Platz“, sagte der Australier, der zehn Schläge Rückstand auf den Deutschen hatte. Selbst Basketball-Superstar Dirk Nowitzki fieberte mit seinem Freund Martin Kaymer mit. „Mein Junge Martin Kaymer ist heiß...“, schrieb er via Twitter.

Angesichts der überragenden Vorstellung von Kaymer geriet das tolle Ergebnis von Marcel Siem etwas ins Hintertreffen. Der 33-jährige Ratinger lag nach Runden von 70 und 71 auf einem starken 20. Rang. Auch Alex Cejka schaffte mit dem Zwischenresultat von 144 Schlägen den Cut. Der 43-Jährige, der in Las Vegas lebt, belegte nach zwei Runden den geteilten 44. Platz. Dagegen war für Maximilian Kieffer seine US-Open-Premiere nach zwei Runden beendet. Mit 150 Schlägen hatte der 23 Jahre alte Düsseldorfer deutlich die Qualifikation für das Wochenende verpasst.

„Ich bin einfach enttäuscht, den Cut verpasst zu haben. Wie gestern, war auch heute mein Spiel nicht gut“, kommentierte Kieffer seinen ersten Auftritt bei den offenen amerikanischen Meisterschaften. Am Wochenende wollte er in Pinehurst noch einmal die Atmosphäre aufsaugen und Martin Kaymer ganz fest die Daumen drücken.

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