Coronavirus:Erstes Geisterspiel in der Bundesliga: Derby in Gladbach ohne Zuschauer

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Bundesliga ohne Zuschauer - im Borussia-Park kommt es am Mittwoch zum Derby zwischen Gladbach und dem 1. FC Köln. (Foto: dpa)
  • Das Nachholspiel Borussia Mönchengladbach gegen den 1. FC Köln darf wegen des Coronavirus nur unter Ausschluss der Öffentlichkeit stattfinden.
  • Es handelt sich um das erste "Geisterspiel" in der Geschichte der Fußball-Bundesliga.

Es kommt zum ersten "Geisterspiel" in der Geschichte der Fußball-Bundesliga: Das rheinische Derby zwischen Borussia Mönchengladbach und dem 1. FC Köln am Mittwoch (18.30 Uhr/Sky) wird ohne Publikum ausgetragen. Diese Entscheidung gab die Stadt Mönchengladbach am Dienstag bekannt. Damit reagieren die Behörden auf die Ausbreitung des Coronavirus.

Die Stadt folge den Vorgaben des Landes Nordrhein-Westfalen, das der Forderung von Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) nachkommen will, Veranstaltungen ab einer Größe von 1000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern bis auf Weiteres abzusagen.

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Bis zum 3. April werden alle Wettbewerbe ausgesetzt - das trifft auch die Spiele der Serie A. Den deutschen Handballern droht ein Geisterspiel.

Das Derby sollte ursprünglich am 9. Februar angepiffen werden, wurde aber wegen des Sturmtiefs Sabine verschoben. "Wir bedauern es sehr, dass es zu dieser Entwicklung gekommen ist, folgen aber selbstverständlich den Vorgaben des Landes, das sich diese Entscheidung sicher nicht leicht gemacht hat", sagte Mönchengladbachs Oberbürgermeister Hans Wilhelm Reiners (CDU). Die Borussia will sich erst am Mittag äußern.

Wie passiert mit den Spielen am Wochenende?

Die Deutsche Fußball Liga (DFL) prüft im Fall von "Geisterspielen" "die Möglichkeit von Anpassungen des Lizenzierungsverfahrens für die kommende Saison 2020/21, um finanzielle Nachteile infolge von Auswirkungen des Coronavirus entsprechend zu berücksichtigen".

Eine weitere Option sei es, "auf Basis der Statuten Auszahlungszeitpunkte von zentral generierten Einnahmen anzupassen, um Klubs im Fall von möglichen Liquiditätsengpässen zu entlasten".

Die DFL hatte am Montag ein weiteres Mal darauf hingewiesen, dass eine Aussetzung oder ein Abbruch der Meisterschaft nicht infrage komme. "Die laufende Saison 2019/20 muss wie vorgesehen bis zum Sommer 2020 zu Ende gespielt werden, um Auf- und Absteiger sowie die Teilnehmer für die internationalen Wettbewerbe zu ermitteln", hatte die Liga mitgeteilt: "Nur so erhalten Klubs und DFL trotz schwieriger Umstände für die kommende Saison Planungssicherheit, zum Beispiel auch mit Blick auf Spielerverträge, die nur für eine Liga Gültigkeit haben."

Ob die kommenden Bundesligapartien am Wochenende ebenso ohne Zuschauer stattfinden, steht noch nicht fest. Die Entscheidungen werden bald erwartet.

Voraussichtlich wird der komplette 26. Spieltag in der Bundesliga ohne Publikum ausgetragen. Davon wäre auch das Revier-Derby zwischen Borussia Dortmund und dem FC Schalke 04 betroffen. Das Champions-League-Spiel der Dortmunder am Mittwoch (21 Uhr) bei Paris Saint-Germain findet ebenfalls vor leeren Rängen statt.

Die Bundesligapartie zwischen den Borussias aus Mönchengladbach und Dortmund (1:2) am vergangenen Samstag war noch ganz normal mit Zuschauern über die Bühne gegangen, obwohl der nur wenige Kilometer entfernte Kreis Heinsberg die bislang höchste Anzahl von Coronavirus-Infektionen aufweist.

© SZ.de/sid/dpa/sonn - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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