Es geht mal wieder um viel an diesem Sonntag auf der Galopprennbahn Riem, um eine Siegprämie von 100 000 Euro nämlich. Der zweite Münchner Renntag der europäischen Topkategorie Gruppe 1 steht an, rund um den Großen Preis von Bayern, und wer sich davon überzeugen möchte, dass ein Großer Preis nicht zwingend mit einem großen Teilnehmerfeld einhergehen muss, der ist in München richtig. Gerade einmal fünf Pferde sind gemeldet für das Hauptereignis, das mit insgesamt 155 000 Euro dotiert ist. Etwas Pech habe man gehabt mit verletzungsbedingten Absagen, erläutert Sascha Multerer, der Generalsekretär des Münchener Rennvereins (MRV), dafür sei die Qualität des kleinen Feldes aber sehr gut.
Der Gruppe-1-Status des Dallmayr-Preises ist vorerst gesichert
Dass Multerer nun schwer hofft, dass es nicht noch zu weiteren kurzfristigen Ausfällen kommt ("wär etwas ungünstig"), versteht sich von selbst, zumal zuletzt ja bereits das andere Münchner Gruppe-1-Rennen, der Dallmayr-Preis im Sommer, kurz vor einer Abstufung stand. Das für die Klassifizierung zuständige Europäische Pattern-Komitee hatte den MRV im Vorfeld gewarnt, weil das Rennen in den zurückliegenden Jahren in Qualität und Quantität nicht mehr alle Anforderungen erfüllt hatte. Diese Gefahr ist vorerst gebannt. "Der Dallmayr-Preis bleibt auch nächstes Jahr ein Gruppe-1-Rennen", teilt Multerer mit, was ihm vom Komitee übermittelt worden sei; die Auflage Ende Juli war geglückt. Um mit dem Rennen am Sonntag nicht absehbar in ähnliche Schwierigkeiten zu geraten, ist die Klasse des verbliebenen Quintetts also von hoher Bedeutung. Sie dürfte dem Anforderungsprofil aber genügen.
Ein ganz besonderes Rennen ist es für India, die von Waldemar Hickst trainierte beste deutsche Stute, die Ende September den Preis von Europa in Köln gewonnen hat. Für die Fünfjährige vom Gestüt Ittlinger soll es das letzte Karriererennen sein, ehe sie in die Zucht geschickt wird. Geritten wird sie von René Piechulek. Zugunsten des Abschieds in Deutschland hat ihr Besitzer auf die anstrengende Reise zum millionenschweren Japan Cup verzichtet. India wird es vor allem mit Rebel's Romance zu tun bekommen. Für den Gruppe-1-Seriensieger des Vorjahres ist es in der aktuellen Saison nicht mehr ganz so furios gelaufen. Ein bisschen Abschied, vor allem aber eine Heimkehr steht dem vierfachen deutschen Jockey-Champion Bauyrzhan Murzabayev bevor. Nach einem Jahr beim französischen Startrainer André Fabre wird er künftig vorwiegend wieder in Deutschland reiten, am Stall von Peter Schiergen in Köln. Am Sonntag in München dürfte er mit dem Fabre-Pferd Junko gute Siegchancen haben.