Fußball:Zehntausende feiern in Argentinien Einzug ins WM-Finale

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Buenos Aires (dpa) - Zehntausende Fußballfans haben auf den argentinischen Straßen den Einzug ihrer Nationalelf in das WM-Finale gegen Deutschland gefeiert. In Buenos Aires versammelte sich am Mittwochabend (Ortszeit) eine Menschenmenge von rund 50 000 Fans im Zentrum der Stadt um den Obelisken, schätzte die Zeitung "Clarín".

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Buenos Aires (dpa) - Zehntausende Fußballfans haben auf den argentinischen Straßen den Einzug ihrer Nationalelf in das WM-Finale gegen Deutschland gefeiert. In Buenos Aires versammelte sich am Mittwochabend (Ortszeit) eine Menschenmenge von rund 50 000 Fans im Zentrum der Stadt um den Obelisken, schätzte die Zeitung „Clarín“.

„Wir werden wieder Weltmeister wie 1986“, sangen sie, nachdem Maxi Rodríguez den entscheidenden Elfmeter gegen die Niederlande im Netz versenkt hatte.

Etliche Fans trugen eine 15 Meter hohe Replik der berühmten Christus-Statue in Rio de Janeiro, als Zeichen der Überlegenheit über den Erzrivalen Brasilien. Dieser muss sich am Samstag, fern von Rio, nach dem 1:7 gegen Deutschland mit dem Spiel um Platz drei in Brasília gegen die Niederlande begnügen. Die Telefonverbindungen in der Innenstadt von Buenos Aires brachen zusammen, als Tausende versuchten, ihre Fotos über Handys zu versenden.

Während des Spiels waren die Straßen in Buenos Aires menschenleer. Das Halbfinale fiel zufällig auf den Nationalfeiertag, den 9. Juli, an dem Argentinien am Mittwoch den 198. Jahrestag der Unabhängigkeit von Spanien feierte. Rund 120 Niederländer verfolgten das Spiel in einer Bier-Bar in Buenos Aires. Nach der Niederlage verloren sich ihre Oranje-Trikots in einer Flut von weiß-hellblauen Albicelestes. Es kam jedoch zu keinen Zwischenfällen in Buenos Aires.

Auch in der argentinischen Provinz ging es nach dem Halbfinalsieg hoch her - trotz zum Teil eisiger Temperaturen im Winter der Südhalbkugel. In Rosario, der Geburtsstadt Lionel Messis, war das Fahnenmonument am Paraná-Fluss das Zentrum der Feierlichkeiten.

Der zweimalige Weltmeister Argentinien hatte am Mittwoch zum ersten Mal seit 24 Jahren den Einzug in ein WM-Finale geschafft. „Ein neues Rendezvous mit der Geschichte“, schrieb dazu die Zeitung „La Nación.“ Denn damals hatte die argentinische Nationalelf ebenfalls gegen Deutschland gespielt - und 0:1 verloren.

Nicht überall gingen die Feiern friedlich und ohne Zwischenfälle über die Bühne. In der patagonischen Stadt Comodoro Rivadavia wurden zehn Menschen festgenommen, als sie versuchten, nach den Feiern Geschäfte zu plündern.

Für die Herzen von zwei Fans war es zu viel. Ein 45-jähriger Mann starb am Mittwochabend in Marcos Juárez, 450 Kilometer nordwestlich von Buenos Aires, inmitten der Feiern an Herzversagen. Ein weiterer Fan starb an einem Herzinfarkt, als er das Elfmeterschießen auf einer Großleinwand in der Stadt La Banda verfolgte. Der 16-Jährige sprang feiernd auf und fiel ohnmächtig zu Boden, nachdem Torwart Sergio Romero in São Paulo den ersten Elfmeter der Niederländer gehalten hatte, wie die Zeitung „El Liberal“ am Donnerstag berichtete. Im örtlichen Krankenhaus stellten die Ärzte seinen Tod durch Herzinfarkt fest.

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