Fifa-Chef Joseph Blatter hat erneut eingeräumt, dass die Vergabe der Fußball-WM an Katar für die Sommermonate 2022 ein Fauxpas gewesen sei. In einem Interview bei insideworldfootball.com sagte er: "Es kann gut sein, dass wir einen Fehler gemacht haben."
Der Schweizer unterstützt mittlerweile eine Verlegung der WM in den Winter, als möglicher Termin gelten der November und Dezember 2022. In der Europäischen Fußball-Union (Uefa) wird von Uefa-Chef Michel Platini indes ein Termin im Januar 2022 favorisiert. Darüber muss die FIFA-Exekutive entscheiden, die nächste Sitzung findet am 3. und 4. Oktober statt. Die Ligen müssten für eine Verlegung ihre Spielpläne umstellen. Dies trifft besonders in der englischen Premier League auf Widerstand.
Blatter ist IOC-Mitglied und weilt derzeit bei der Session des Internationalen Olympischen Komitees in Buenos Aires.Dort betonte er, dass es nicht immer nur nach den Interessen von 800 Millionen Europäern bei der Vergabe von Fußball-Großereignissen gehen könne: "Ich denke, es ist höchste Zeit, dass die Europäer endlich beginnen zu verstehen, dass sie nicht mehr die Welt regieren. Einige ehemalige europäische Imperialmächte können nicht anderen in fernen Ländern ihren Willen aufzwingen. Wir müssen akzeptieren, dass Fußball nicht mehr allein der Sport der Europäer und Südamerikaner ist. Er begeistert als weltweiter Sport Milliarden von Fans jede Woche und überall auf der Welt."
Blatter sprach in diesem Zusammenhang sogar von Diskriminierung. "Wenn der Status quo rigide aufrechterhalten wird, dann kann eine WM niemals in Ländern südlich des Äquators oder in der Nähe des Äquators ausgetragen werden. Das führt zu einer automatischen Diskriminierung dieser Länder, die andere Jahreszeiten als Europa haben."