Fußball:Verrücktes Saisonfinale in Spanien - Favoriten stolpern

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Madrid (dpa) - Verrücktes Saisonfinale in der spanischen Fußball-Liga: Die drei Spitzenclubs Atlético, Real Madrid und FC Barcelona, die monatelang die Primera División klar dominiert hatten, gerieten einer nach dem anderen ins Stolpern und warfen alle Prognosen über den Haufen. "Will niemand den Titel gewinnen?", fragte die Zeitung "El Mundo".

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Madrid (dpa) - Verrücktes Saisonfinale in der spanischen Fußball-Liga: Die drei Spitzenclubs Atlético, Real Madrid und FC Barcelona, die monatelang die Primera División klar dominiert hatten, gerieten einer nach dem anderen ins Stolpern und warfen alle Prognosen über den Haufen. „Will niemand den Titel gewinnen?“, fragte die Zeitung „El Mundo“.

Real Madrid vergab beim 2:2 im heimischen Bernabéu-Stadion gegen den FC Valencia die große Chance, seine Titelchancen drastisch zu verbessern. Die Königlichen wussten vor dem Anpfiff ihrer Partie, dass die Rivalen Barça (2:2 gegen den FC Getafe) und Atlético (0:2 bei UD Levante) Punkte abgegeben hatten. Fünf Tage nach dem 4:0-Triumph in der Champions League bei Bayern München schien ein Sieg über die - vom unglücklichen Aus in der Europa League geknickte - Elf des FC Valencia nur Formsache zu sein.

Aber es kam anders. „Real schoss sich selbst in den Fuß“, titelte das Sportblatt „As“. Dabei wäre es um Haaresbreite für die Madrilenen noch schlimmer gekommen. Sie lagen bis zur 90. Minute 1:2 zurück. Erst in der Nachspielzeit gelang Cristiano Ronaldo per Hackentrick der Ausgleich zum 2:2. „Ohne Ronaldos Treffer wäre der Titel für uns definitiv verloren gewesen“, sagte Trainer Carlo Ancelotti. „Die Meisterschaft wird sich erst am letzten Spieltag entscheiden.“

Die besten Chancen im „Foto-Finish“ der Saison hat weiterhin Atlético Madrid (88 Punkte) - trotz der Schlappe bei UD Levante. Der Tabellenführer kann sich als einiger Club den Titel aus eigener Kraft sichern: Die Rot-Weißen müssen in den ausstehenden Spielen gegen den FC Málaga und beim FC Barcelona vier Punkte holen, dann sind sie Meister. Trainer Diego Simeone brachte das Kunststück fertig, dem 0:2 eine positive Seite abzugewinnen. „Die Niederlage ist das Beste, was uns passieren kann“, meinte der Atlético-Coach. „Nun stehen uns (bis zum Champions-League-Finale) drei Wochen höchster Anspannung bevor.“

Real Madrid (83 Punkte, ein Spiel weniger) kann nur Meister werden, wenn es seine drei Spiele bei Real Valladolid und bei Celta de Vigo sowie gegen Espanyol Barcelona gewinnt und Atlético wenigstens einmal verliert. Auch Barça (85 Punkte) hat nun wieder eine Titelchance. Nach ihrem 2:2 gegen den FC Getafe hatten die Katalanen bereits alle Hoffnungen aufgegeben. Sie werden Meister, wenn sie ihre Spiele beim FC Elche und gegen Atlético gewinnen und Real einmal stolpert.

Besonders pikant wird die Partie von Real Madrid am kommenden Sonntag in Vigo sein. Das dortige Celta-Team wird von Luis Enrique trainiert, der als Kandidat für den Trainerposten bei Barça gehandelt wird. „Für Luis Enrique wird das Spiel zu einem Vorstellungsgespräch“, meinte „As“. „Wenn er einen Sieg von Real verhindert und für Barça den Weg zum Titel ebnet, wird niemand seine Verpflichtung bei den Katalanen aufhalten.“

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