Fußball:Und nun zur Fifa

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Nächster Job gleich nach dem Rücktritt: Noël Le Graët soll bei der Fifa unterkommen. (Foto: Franck Fife/AFP)

Der französische Fußball-Verbandspräsident Noël Le Graët hat nach Vorwürfen des Mobbings und der sexuellen Belästigung nach elf Jahren Amtszeit seinen Rücktritt erklärt . Der 81-Jährige bleibt aber Funktionär: Berichten zufolge wechselt er auf Wunsch von Gianni Infantino nun zum Fußball-Weltverband.

Der französische Fußball-Verbandspräsident Noël Le Graët hat nach Vorwürfen des Mobbings und der sexuellen Belästigung nach elf Jahren Amtszeit seinen Rücktritt erklärt. Das bestätigte der Verband FFF. Der 81 Jahre alte Le Graët habe bei einer Vorstandssitzung am Dienstag sein Amt aufgegeben, hieß es. Vorläufig geräumt hatte Le Graët den Posten bereits im Januar, die Pariser Justiz ermittelt gegen ihn wegen sexueller Belästigung. Le Graët war seit 2011 Präsident, seine vierte Amtszeit lief eigentlich noch bis 2024. Die Nachfolge tritt bis Juni interimsweise der vorherige Vizepräsident Philippe Diallo an. Frankreichs Sportministerin Amelie Oudea-Castera begrüßte den Rücktritt Le Graëts als "richtige Entscheidung". Der Verband müsse die "Lehren aus den letzten Monaten ziehen, um daraus gestärkt im Dienste des französischen Fußballs" hervorzugehen, so die Ministerin.

Unmittelbar nach dem Rücktritt wurde bekannt, dass Le Graët künftig eine Führungsaufgabe beim Weltverband Fifa erhalten solle. Der Sender RMC Sport berichtete, Le Graët sei von Fifa-Präsident Gianni Infantino berufen worden. "Er wird das Fifa-Büro in Paris leiten. Er wurde aufgrund seiner Fähigkeiten, seines Fachwissens und seiner Erfahrung ernannt", sagte ein Mitglied des FFF-Exekutivkomitees, Eric Borghini, am Dienstag.

Das Pariser Sportministeriums kam vor zwei Wochen zu dem Urteil, dass Le Graët wegen unangemessenen Verhaltens gegenüber Frauen nicht mehr über die nötige Legitimität verfüge, um den französischen Fußball zu führen und zu repräsentieren. Der 81-Jährige, der in der Causa alle Anschuldigungen zurückweist, war schon zuvor umstritten und in mehrere Skandale geschlittert. In die Amtszeit von Le Graët fällt aber auch der Weltmeistertitel 2018.

Bei der Sitzung des Verbandes FFF ging es am Dienstag auch um die Zukunft der umstrittenen Trainerin der Frauen-Nationalmannschaft, Corinne Diacre. Mehrere Spielerinnen hatten zuletzt ihren Rücktritt aus der Nationalelf erklärt, obwohl in fünf Monaten die WM beginnt. Diacre, 48, steht wegen ihres Führungsstils und wegen fehlender Erfolge in der Kritik. Der Verband hat zur Klärung der Personalie Diacre eine Arbeitsgruppe gegründet, die bis 9. März Ergebnisse vorlegen soll.

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