Fußball:Überraschendes Aus für die Elfenbeinküste

Lesezeit: 2 min

Oyem (dpa) - Die Trophäe für den "Mann des Spiels" nahm Salomon Kalou mit gequälter Miene entgegen. Die persönliche Ehrung nach dem 0:1 (0:0) der Elfenbeinküste im dritten Vorrunden-Spiel des Afrika Cups gegen Marokko war für den Berliner Profi kein wirklicher Trost.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Oyem (dpa) - Die Trophäe für den „Mann des Spiels“ nahm Salomon Kalou mit gequälter Miene entgegen. Die persönliche Ehrung nach dem 0:1 (0:0) der Elfenbeinküste im dritten Vorrunden-Spiel des Afrika Cups gegen Marokko war für den Berliner Profi kein wirklicher Trost.

„Das ist Fußball. Wir haben nicht schlecht gespielt. Aber am Ende hat es nicht gereicht“, sagte der Bundesliga-Spieler von Hertha BSC nach der Niederlage, die auch das überraschende Aus des Titelverteidigers besiegelte. Kalou beendete nach dem K.o. seine Karriere in der Nationalmannschaft: „Ich bin sehr enttäuscht, dass mein letztes Spiel mit der Nationalmannschaft so gelaufen ist.“

Nach drei Partien ohne Sieg ist der Afrika Cup für die Ivorer in diesem Jahr schneller beendet als von den Fans und der Mannschaft erhofft. Der Bundesliga-Fünfte Berlin dagegen dürfte nicht allzu traurig über den frühen K.o. sein. „Heut darfst du traurig sein, @salomonkalou! Aber wir bauen dich rasch wieder auf & freuen uns auf dich“, schrieb der Hauptstadtclub nach der Niederlage auf Twitter. Der 31 Jahre alte Stürmer dürfte den Berlinern nach dem Aus früher als erwartet in der Bundesliga wieder zur Verfügung stehen.

Kalou zog nach dem Schlusspfiff auch die persönliche Konsequenz aus dem Scheitern und trat aus der Nationalelf zurück. „Ich könnte meine Karriere bei den Elefanten fortsetzen, ich bin 31 Jahre alt, aber ich denke, die Zeit ist gekommen, meine Schuhe an den Nagel zu hängen“, sagte er. Gegen Marokko vergab er gleich mehrere Chancen zur Führung. Stattdessen schlenzte Rachid Alioui den Ball aus 20 Metern zum Siegtreffer ins Netz (64. Minute).

Nach ihrem Triumph vor zwei Jahren waren die Elefanten auch in diesem Jahr in Gabun mit großen Hoffnungen in das Turnier gegangen. Doch ohne den früheren Kapitän Yaya Touré, der 2016 zurückgetreten war, konnte das Team die Erwartungen nicht erfüllen. „Wir sind enttäuscht von unserer eigenen Leistung“, sagte der frühere Stuttgarter Serey Dié. Trainer Michel Dussuyer ergänzte: „Meine Gedanken sind bei den Menschen in der Elfenbeinküste, die wirklich enttäuscht sein werden.“

Verbandspräsident Sidy Diallo nahm das junge Team dennoch in Schutz. „Ich hoffe, dass diese Erfahrung der Niederlage nützlich für die nächsten Spiele sein wird“, sagte er. „Wir haben junge Spieler, die talentiert sind, aber noch nicht so viel internationale Erfahrung haben.“ Der 20 Jahre alte Franck Kessie gab zu: „Es ist brutal, so in der ersten Runde auszuscheiden. Das ist hart zu schlucken.“

Auch frühere ivorische Fußball-Legenden wie Touré oder Ex-Stürmerstar Didier Drogba warnten vor zu heftiger Kritik an dem jungen Team. „Diese Mannschaft ist jung und talentiert, sie ist selbst am meisten enttäuscht. Sie werden stärker zurückkommen“, schrieb Drogba auf Twitter. „Lasst uns im Angesicht der Niederlage stark und demütig bleiben. Wir müssen wieder aufstehen und neu starten“, forderte Touré. „Diese neue Generation wird eines Tages gewinnen.“

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: