Fußball: U 21:Rückschlag für DFB-Junioren

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Im Qualifikationsspiel gegen Nordirland kommt die deutsche U-21-Nationalelf nicht über ein 1:1 hinaus. Der Tod Robert Enkes macht es für die jungen Spieler nicht leichter.

Drei Tage nach der niederschmetternden Botschaft von Robert Enkes Selbstmord haben die deutschen U21-Fußballer ihre Trauer für 90 Minuten ausgeblendet, in der EM-Qualifikation aber dennoch einen Rückschlag hinnehmen müssen. Der Europameister kam in Belfast gegen Nordirland nicht über ein 1:1 (0:0) hinaus. Damit geraten eine erfolgreiche Titelverteidigung bei der Endrunde 2011 in Dänemark und auch eine Olympia-Teilnahme 2012 in London fast schon außer Reichweite.

Zweikampf in Trauerflor: Der Nordire Jonathan Flyn und der deutsche Junior Sidney Sam (Foto: Foto: Getty)

Eric-Maxim Choupo-Moting brachte Deutschland erst in der 89. Minute in Führung, doch Oliver Norwood glich mit einem Freistoß in der Nachspielzeit noch aus.

In der Tabelle der Gruppe 5 hat die Elf von DFB-Trainer Rainer Adrion mit vier Punkten nach drei Spielen schon einen großen Rückstand auf Tschechien (4 Spiele/12 Punkte) und Island (5/12).

Nur die Sieger der zehn Gruppen und die vier besten Gruppenzweiten lösen die Tickets für die EM-Play-offs. Am Mittwoch muss die deutsche Elf beim Tabellenletzten San Marino antreten.

Adrion hatte vor dem Spiel die schwierige Situation innerhalb der Mannschaft verdeutlicht. "Viele meiner Jungs kennen Robert Enke aus der Bundesliga, wir konnten es gar nicht glauben. Die Mannschaft kann jetzt nicht konzentriert sein", sagte der Trainer.

Adrion musste seinen Spielern, von denen einige vor dem Spiel psychologisch betreut worden waren, dennoch einbläuen, dass es nach der 1:2-Heimniederlage gegen Tschechien "um die Zukunft unserer Auswahl" gehe und deshalb für einen Sieg "alles getan" werden müsse. Eine Absage des Pflichtspiels war im laufenden Wettbewerb nicht möglich gewesen. Nach einer Schweigeminute für Enke waren die DFB-Junioren, die wie der Gegner mit einem Trauerflor aufliefen, zwar voll auf das Spiel fokussiert. Doch ohne die verletzten beziehungsweise erkrankten Benedikt Höwedes, Richard Sukuta-Pasu und Dennis Diekmeier sowie die Zwillinge Lars und Sven Bender fehlten Tempo und Durchschlagskraft.

Nach der ersten guten Chance durch den Stuttgarter Julian Schieber (14.) kamen die Nordiren, die zuletzt daheim noch 2:6 gegen Island verloren hatten, immer besser ins Spiel, blieben im Abschluss aber harmlos. Auf der Gegenseite verpassten Bayern-Jungstar Thomas Müller (32. und 35.) und Schieber (45.) mit Schüssen nur knapp die Führung.

Nach der Pause hatte die DFB-Elf bei strömendem Regen zunächst Glück, als James Lawrie mit seinem Schuss von der Strafraumgrenze nur die Latte traf (47.). Danach übernahm die Adrion-Elf zwar wieder das Kommando, hatte aber kaum gefährliche Szenen, weil auch die Präzision im Passspiel fehlte. Auch einige gute Aktionen von Toni Kroos von Bundesliga-Tabellenführer Bayer Leverkusen hatten nicht das erhoffte Erfolgserlebnis zur Folge.

© Nigel Ferguson, SID/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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