Fußball:Türkgücü plant für die Regionalliga

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"Ich weiß nicht, was passiert ist": Türkgücü-Präsident Taskin Akkay kritisiert die angeblich sehr schleppende Arbeit im Brucker Rathaus. (Foto: imago sportfotodienst)

Auf Präsident und Investor Hasan Kivran folgt sein Vize Taskin Akkay, Heimspiele sollen im Fürstenfeldbrucker Klosterstadion und im Grünwalder stattfinden.

Von Christoph Leischwitz

Während für die GmbH des Drittliga-Absteigers Türkgücü München das Insolvenzverfahren gerade erst begonnen hat, steigen für den e.V. die Chancen, in der kommenden Saison einen sportlichen Absturz abwenden zu können: Die Zugehörigkeit zur viertklassigen Regionalliga wird immer wahrscheinlicher. Man habe unter der Woche einen "kooperativen Besichtigungstermin" im Klosterstadion in Fürstenfeldbruck gehabt, heißt es in einer kurzen Pressemitteilung. Die Verfügbarkeit für dieses Stadion - der heimische SC spielt zurzeit lediglich in der Kreisliga - sei auch rechtzeitig dem Bayerischen Fußball-Verband (BFV) übermittelt worden, die Auflagen könnten "vollumfänglich, ohne finanzielle Hilfe der Stadt Fürstenfeldbruck, durch die Vereine rechtzeitig erfüllt werden", die Lizenzerteilung durch den Verband sei deshalb "nur noch Formsache". Darüber hinaus hat Türkgücü eine Zusage der Stadt München für die Nutzung des Grünwalder Stadions, nach SZ-Informationen für bis zu zwölf Partien. Dorthin wird man wohl für Partien ausweichen, zu denen größeres Zuschaueraufkommen erwartet wird.

Geschäftsführer Max Kothny geht zum AS Nancy, der sportliche Leiter Roman Plesche ist auf Jobsuche

Am Donnerstagabend hat sich der Verein zudem personell neu aufgestellt. In einer außerordentlichen Mitgliederversammlung wurde der ehemalige Präsident und Investor Hasan Kivran, der selbst nicht anwesend war, abgewählt, sein Bruder Kenan, zuletzt als Geschäftsstellenleiter tätig, will nur noch ehrenamtliche Arbeit übernehmen. Neuer Präsident wird Taskin Akkay, der auch schon zu Landesliga-Zeiten verantwortlich war beim Verein aus dem Münchner Osten. Er war zuletzt auch als Vizepräsident tätig und galt als Vertrauter Kivrans. Türkgücüs ehemaliger Geschäftsführer Max Kothny übernimmt künftig dieselbe Aufgabe beim französischen Zweitligisten AS Nancy, der ehemalige Sportliche Leiter Roman Plesche ist dem Vernehmen nach auf Jobsuche.

Noch offen ist allerdings die sportliche Planung. Als Trainer steht wahrscheinlich der langjährigste Mitarbeiter des Klubs, Alper Kayabunar, zur Verfügung. Der 36-jährige Co-Trainer der Ex-Profimannschaft erklärt allerdings auf Nachfrage, dass er ein weiteres Regionalliga-Angebot vorliegen habe, und dass er vom neuen Türkgücü-Vorstand eine realistische Perspektive für einen ligatauglichen Kader erwarte. Die Entscheidung soll Mitte kommender Woche fallen, eine konkrete Kaderplanung beginnt erst danach. Aus dem Kader, der Ende März aus dem Spielbetrieb der dritten Liga gestrichen wurde, steht laut Kayabunar kein Spieler für die Regionalliga mehr zur Verfügung.

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