Fußball:Titelverteidiger in Findungsphase: «Wir sind Spanien!»

Lesezeit: 2 min

Saint Marie de Ré (dpa) - Rappelt sich der Titelverteidiger wieder auf? "Wir sind Spanien! Und mit diesem Vertrauen in uns müssen wir ihnen begegnen", sagt Andrés Iniesta vor dem Achtelfinal-Schlager am Montag in Paris gegen die Italiener.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Saint Marie de Ré (dpa) - Rappelt sich der Titelverteidiger wieder auf? „Wir sind Spanien! Und mit diesem Vertrauen in uns müssen wir ihnen begegnen“, sagt Andrés Iniesta vor dem Achtelfinal-Schlager am Montag in Paris gegen die Italiener.

Via Twitter gab der Stratege vom FC Barcelona die Devise für den weiteren Turnierverlauf mit dem möglichen nächsten K.o.-Spiel gegen Deutschland aus: „Mismo objetivo! Vamos equipo!“ - „Immer noch das gleiche Ziel! Auf geht's!“ Den dritten EM-Titel hintereinander hat die zuletzt so zahme „Furia Roja“ (Rote Furie) noch längst nicht aus den Augen verloren.

Insgesamt fünf freie Tage haben die Iberer, um sich nach dem Fiasko gegen Kroatien auf das Italien-Spiel vorzubereiten. „Analysieren, reflektieren, kapieren und verbessern“, riet das Sportblatt „Marca“ in dicken Lettern.

„Diese Niederlage wird uns stärker machen. Wir werden die Dinge korrigieren, die wir gegen Kroatien falsch gemacht haben. Da bin ich mir total sicher“, sagte Außenverteidiger Juanfran bei einer Pressekonferenz. „Wir haben bisher drei Spiele gemacht und waren die meiste Zeit überlegen“, sagte Juanfran. „Man hat die Niederlage übermäßig dramatisiert.“

Der 31-Jährige wollte nicht weiter als bis zum Italien-Spiel am Montag (18.00 Uhr) in Paris schauen. Danach wäre Weltmeister Deutschland ein möglicher Viertelfinal-Gegner. „Ich habe ein bissschen die Philosophie wie bei Atlético Madrid: Wir denken von Spiel zu Spiel. Außerdem glaube ich nicht, dass auch Mannschaften wie Frankreich oder Deutschland Siege geschenkt werden. Da wird jeder ums Überleben kämpfen.“

Der unglückliche Elfmeterschütze Sergio Ramos sagte: „Wir müssen jetzt mit den Favoriten tanzen.“ Der Kapitän radelte am freien Tag mit Kinderanhänger und nacktem Oberkörper am Meer entlang. „Es gibt nichts Besseres als ein Tag mit der Familie, um die Batterien aufzuladen“, twitterte er.

Zudem bummelte der Innenverteidiger von Real Madrid mit Kollegen wie Thiago und Sergio Busquets durch das malerische Küstendorf Sant-Martin-de-Ré, das vor allem durch seine riesige Festung bekannt ist. Als solche konnte man Spaniens Abwehr beim 1:2 im letzten Gruppenspiel gegen Kroatien nicht gerade bezeichnen. Für diesen Donnerstag war beim Europameister von 2008 und 2012 wieder Regeneration, Krafttraining und eine Übungseinheit auf dem Platz angesagt. Jetzt ist alle Konzentration auf das Achtelfinale am Montag (18.00 Uhr) in Paris gerichtet.

„Italien hat seinem Spiel zuletzt viel Fußball beigemischt, und sie haben gerne Ballbesitz“, urteilte Iniesta. Das sei ein schwieriger Gegner, so der 32-Jährige nach dem verspielten Gruppensieg, aber: „So ist es gekommen, so müssen wir es annehmen.“

Vertrauen muss Spanien vor allem seinen Assen wie Iniesta, Torjäger Alvaro Morata und Routiniers wie David Silva und Sergio Busquets, die alle in Topform sind. Vertrauen kann der Weltmeister von 2010 auf seinen Trainer-Routinier Vicente del Bosque, der nach dem herben Rückschlag gegen Kroatien kein böses Wort über seine Spieler verlor und Ruhe bewahrt: „Wir sollten nicht vergessen, dass wir noch nicht ausgeschieden sind.“ Der Weg, der bei einem Erfolg gegen Italien dann im Viertelfinale über die deutsche Nationalmannschaft führen könnte, sei nicht der Einfachste. „Aber manchmal weiß man nicht, wo die Gefahren liegen“, so der 65-Jährige.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: