Fußball:Schweizer Trikot-Gate: Puma untersucht Material

Lesezeit: 2 min

Lille (dpa) - Keine Tore, sieben zerrissene Trikots und ein kaputter Ball - das ist die skurrile Bilanz der EM-Partie Frankreich-Schweiz. Der Spott im Netz ist groß. Der fränkische Ausrüster Puma prüft nun das Material.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

Lille (dpa) - Keine Tore, sieben zerrissene Trikots und ein kaputter Ball - das ist die skurrile Bilanz der EM-Partie Frankreich-Schweiz. Der Spott im Netz ist groß. Der fränkische Ausrüster Puma prüft nun das Material.

„Unsere Produktexperten untersuchen derzeit das Trikotmaterial“, sagte eine Puma-Sprecherin am Montag. Sie betonte außerdem, dass in den zehn EM-Spielen der fünf von Puma ausgestatteten Teams zuvor „dieses Problem“ nicht aufgetreten sei.

Der Schweizer Fußball-Nationalspieler Xherdan Shaqiri (24) reagierte mit Humor: Ich hoffe, dass Puma keine Pariser macht, sonst wäre das nicht gut, sagte der frühere Bayer-München-Spieler dem SRF. Im Gruppenspiel zwischen Frankreich und der Schweiz waren am Sonntagabend in Lille keine Tore gefallen, dafür gingen gleich sieben Trikots kaputt. Und auch der Ball vom offiziellen UEFA-Ausrüster Adidas hielt keine 90 Minuten durch: Bei einem Zweikampf ging dem Spielgerät die Luft aus.

Der Spott im Internet ließ nicht lange auf sich warten. Schnell verbreite sich der Hashtag #trikotgate und Englands Fußball-Ikone Gary Lineker twitterte: Die Puma-Trikots des Schweizer Teams zerreißen wie Papier. Der Adidas-Ball platzt. Du kannst dich nie auf die deutsche Effizienz verlassen. In einem anderen Eintrag wurde mit einem passenden Foto empfohlen, dass die Schweizer „Nati“ lieber gleich nackt zu ihren Spielen antreten sollte.

„Es fehlen nur noch Torgefahr und reißfeste Trikots“, schrieb der Schweizer Sender SRF auf seiner Homepage. „Die Franzosen gingen den Schweizern gestern Abend ganz schön an die Wäsche“, schrieb die Boulevardzeitung „Blick“. Und das Problem sei nicht neu: Bereits beim 2:1 im Testspiel gegen Moldawien Anfang Juni in Lugano sei das Trikot von Breel Embolo an mehreren Stellen eingerissen, auch Admir Mehmedi habe ein Loch im Dress gehabt.

„Wir Schweizer sind halt nur so zu stoppen“, kommentierte Granit Xhaka die kuriosen Szene beim EM-Spiel gegen Frankreich. Allein der Profi, der zur nächsten Saison von Borussia Mönchengladbach zum FC Arsenal wechselt, musste zweimal das Trikot tauschen. Der Schweizer Torhüter Yann Sommer wertete die zerfetzten Trikots als Zeichen eines intensiven und kampfbetonten Spiels und sagte: „Es kann immer mal passieren, dass ein Trikot reißt. Heute war das vielleicht ein bisschen viel.“

Aber wie konnte es zu dem „Trikot-Gate“ kommen? Hersteller Puma kündigte an: Sobald wir die Ursache wissen, werden wir darüber informieren. Die „Bild“-Zeitung schrieb, einige Schweizer Spieler würden extra-enge Spezial-Trikots tragen. „Die sogenannte ACTV-Technologie soll mit Mikromassagen auf der Haut für eine effektivere Energiezufuhr der Muskulatur sorgen.“ Doch das Problem sei, dass der Materialmix aus recyceltem Polyester und Elastan den Reißtest der Franzosen nicht bestehe.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: