Fußball:Schenk erneuert DFB-Bewerbung: „Ruhe in den Laden bringen“

Sylvia Schenk fordert eine Neuaufstellung in der DFB-Führungsebene. (Foto: Arne Dedert/dpa)

Die Anti-Korruptions-Expertin Sylvia Schenk hat ihr Interesse an einer übergangsweisen Rolle als Aufräumerin beim Deutschen Fußball-Bund bekräftigt.

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Berlin (dpa) - Die Anti-Korruptions-Expertin Sylvia Schenk hat ihr Interesse an einer übergangsweisen Rolle als Aufräumerin beim Deutschen Fußball-Bund bekräftigt.

Sie stehe bereit, „mit einem Team von unabhängigen Personen den DFB in ruhiges Fahrwasser zu bringen. Dann kann man einen DFB-Präsidenten wählen“, sagte die langjährige Sportfunktionärin der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“. Mit dem DFB-Führungsstreit mache man sich „lächerlich“, kritisierte Schenk. „Der Verband braucht einen Schlussstrich“, sagte die 68-Jährige.

Die Chefs der Regional- und Landesverbände des DFB hatten zuvor eine Amtsenthebung von DFB-Chef Fritz Keller gefordert. Auch Generalsekretär Friedrich Curtius, Vizepräsident Rainer Koch und Schatzmeister Stefan Osnabrügge stehen in der Kritik. Keller hatte bei einer Präsidiumssitzung Koch als „Freisler“ bezeichnet und so mit Roland Freisler, dem Vorsitzenden des Volksgerichtshofes im Nationalsozialismus, verglichen. Er hatte dafür mehrfach um Entschuldigung gebeten, den geforderten Rücktritt aber bisher nicht vollzogen.

Schenk schlug vor, den DFB bis zum nächsten ordentlichen Bundestag im Herbst 2022 zu führen, „die Dinge aufzuklären, die aufzuklären sind, und Ruhe in den Laden zu bringen“. Zuvor müsse aber die derzeit amtierende Verbandsspitze komplett abtreten.

Auch international müsse sich der DFB besser positionieren. Derzeit falle Deutschland auf der Fußball-Bühne völlig aus. „Der deutsche Fußball und die Deutsche Fußball Liga wären durchaus starke Player, wenn sie denn mal einig wären und ihre Macht wahrnehmen würden“, sagte Schenk.

© dpa-infocom, dpa:210509-99-525761/2

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