Fußball:Rummenigge: Absage an die Superliga

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"Es gibt keine Diskussion über eine Superliga, das kann ich bestätigten": Bayern-Chef und ECA-Vorsitzender Karl-Heinz Rummenigge. (Foto: dpa)

Der Bayern-Vorstand sagt, dass Europas Klubs zufrieden seien mit der Reform der Champions League. Tennis-Talent Alexander Zverev besiegt John Isner nach großem Kampf.

Fußball, Superliga: Bayern Münchens Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge hat den Plänen für eine Superliga endgültig eine Absage erteilt. "Es gibt keine Diskussion über eine Superliga, das kann ich bestätigten", sagte der 61-Jährige am Dienstag in Athen in seiner Funktion als Vorsitzender der einflussreichen europäischen Klubvereinigung ECA: "Wir sind glücklich, unter dem Dach der Europäischen Fußball-Union zu bleiben und mit ihnen zusammenzuarbeiten."

Die von der Uefa beschlossene Reform der Klub-Wettbewerbe werde die Champions League und die Europa League "emotionaler und stärker" machen, sagte Rummenigge nach der ECA-Generalversammlung in der griechischen Hauptstadt: "Es ist ein gemeinsames Projekt." Die Kritik, dass die Reform, durch die erheblich mehr Geld ausgeschüttet wird, nur den großen Klubs nützen würde, wies Rummenigge zurück. Entsprechende Meldungen bezeichnete er als "Fake News". Alle Klubs seien "sehr zufrieden mit der Reform, das ist mein Gefühl", sagte Rummenigge: "Alle Vereine akzeptieren sie."

Die ECA vertritt insgesamt 220 Vereine aus 53 Nationalverbänden. Eine geschlossene Superliga der Top-Klubs war zuletzt immer wieder diskutiert worden.In der Diskussion über die gestiegene Belastung der Nationalspieler rief Rummenigge die Uefa und den Weltverband Fifa auf, die Anzahl der Spiele im Rahmenterminkalender zu reduzieren. "Wir sind an einem Punkt angekommen, an dem unsere Spieler zu oft auf dem Platz stehen", sagte der Bayern-Boss: "Wir müssen die Belastung reduzieren. Es muss mehr um den Fußball, und weniger um das Finanzielle und Politische gehen."

Tennis, Alex Zverev: Deutschlands Top-Talent Alexander Zverev hat beim Tennisturnier in Miami nach der Abwehr dreier Matchbälle das Achtelfinale erreicht. Gegen den Amerikaner John Isner setzte sich der 19 Jahre alte Hamburger am Montag (Ortszeit) nach 2:38 Stunden 6:7 (5:7), 7:6 (8:6), 7:6 (7:5) durch. Beim Stand von 5:6 im Tiebreak des zweiten Satzes und beim Stand von 4:5, 15:40 im dritten Durchgang wehrte Zverev Matchbälle seines 2,08 Meter großen Kontrahenten ab. Bereits im Viertelfinale steht die Weltranglisten-Erste Angelique Kerber. Die Kielerin hatte beim 6:2, 6:2 gegen die japanische Qualifikantin Risa Ozaki keine Probleme und sicherte sich nach nur 62 Minuten ein Viertelfinal-Duell mit der Amerikanerin Venus Williams. Ozaki hatte zuvor überraschend Julia Görges aus Bad Oldesloe bezwungen und damit ein deutsches Achtelfinal-Duell verhindert.

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"Es war ein schweres Match, vor allem mental. Ich habe nicht viele Chancen bekommen bei seinem Aufschlag. Wenn er so aufschlägt wie heute, hast du immer das Gefühl, bei deinem eigenen Aufschlag Druck zu haben", sagte Zverev und betonte: "Ich habe einfach in den wichtigen Momenten zwei Punkte mehr gemacht als er." In seinem zweiten Achtelfinale bei einem Masters-Series-Turnier nach Indian Wells vor einem Jahr trifft der Weltranglisten-20. jetzt auf den an Nummer eins gesetzten Stan Wawrinka. Gegen den Schweizer hatte Zverev im bislang einzigen Vergleich im vergangenen Jahr im Finale von St. Petersburg gewonnen und seinen ersten ATP-Titel geholt.

Basketball, NBA: Die Play-offs rücken für Basketball-Superstar Dirk Nowitzki und seine Dallas Mavericks in immer weitere Ferne. Das Team um den Würzburger unterlag in der nordamerikanischen Profiliga NBA in eigener Halle gegen Oklahoma City Thunder mit 91:92. Bei noch neun ausstehenden Spielen in der regulären Saison hat der Meister von 2011 mit einer Bilanz von 31:42 vier Erfolge weniger als die Portland Trail Blazers (35:38) auf dem letzten Play-off-Platz.Nowitzki erwischte erneut keinen besonderen Abend. Der 38-Jährige kam auf acht Punkte und acht Rebounds. Überragender Mann auf dem Parkett war einmal mehr Oklahomas Russell Westbrook, der mit 37 Punkten, 13 Rebounds und 10 Assists bereits sein 37. Triple-Double der Saison erzielte. Westbrook muss in den ausstehenden neun Hauptrundenspielen noch viermal zweistellige Werte in drei Kategorien holen, um den Rekord von Oscar Robertson aus der Saison 1961/62 zu egalisieren (41).

Fußball-WM, Russland: Nach der gewaltsamen Unterdrückung der Anti-Korruptions-Proteste in mehreren russischen Städten gerät bei deutschen Politikern die Austragung der Fußball-Weltmeisterschaft 2018 in Russland erneut in die Diskussion. Seit die Fifa die WM-Entscheidung im Dezember 2008 gefällt habe, "haben sich die innenpolitischen Verhältnisse in Russland zulasten der kritischen Zivilgesellschaft deutlich verschlechtert", sagte der Russland-Beauftragte der Bundesregierung, Gernot Erler (SPD), dem RedaktionsNetzwerk Deutschland (RND). Zur konkreten Frage eines WM-Boykotts oder eines Entzugs der WM sagte Erler: "Eine Revision dieser Entscheidung läge allein in den Händen der Fifa. "Der stellvertretende Vorsitzende der CDU/CSU-Bundestagsfraktion, Michael Fuchs, stellte fest: "Ein Land, das nicht einmal die elementarsten Bürger- und Grundrechte garantieren kann, sollte grundsätzlich keine Weltmeisterschaft ausrichten." Fuchs zeigte sich davon überzeugt, dass die schwierige Menschenrechts- und Sicherheitslage "viele Fans davon abhalten wird, nach Russland zur WM zu fliegen." Der Boykott internationaler Sportveranstaltungen müsse "seltenste Ausnahmefall bleiben", sagte Fuchs. "Aber Russland bewegt sich seit geraumer Zeit auf einer gefährlichen Gratwanderung."

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