Fußball:Renn-Klub muss Gelände räumen: DFB will neue Akademie bauen

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund ist dem geplanten Bau seiner neuen DFB-Akademie einen Schritt näher gekommen. Das Landgericht Frankfurt entschied, dass der Frankfurter Renn-Klub das dafür vorgesehene Gelände der Frankfurter Galopprennbahn im Stadtteil Niederrad räumen muss.

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Frankfurt/Main (dpa) - Der Deutsche Fußball-Bund ist dem geplanten Bau seiner neuen DFB-Akademie einen Schritt näher gekommen. Das Landgericht Frankfurt entschied, dass der Frankfurter Renn-Klub das dafür vorgesehene Gelände der Frankfurter Galopprennbahn im Stadtteil Niederrad räumen muss.

„Dies ist kein abschließender Schritt. Aber es ist ein großer Schritt in die richtige Richtung“, sagte DFB-Vizepräsident Rainer Koch dazu. „Ich hoffe, dass mit dieser Entscheidung jetzt allmählich die Einsicht beim Renn-Klub größer wird, dass diese Prozesse nicht zu gewinnen sind, so dass wir mit dem Bau der Akademie beginnen können.“

Renn-Klub-Sprecher Carl-Philip Graf zu Solms kündigte dagegen an, in Berufung zu gehen. Auf einen freiwilligen Rückzug brauchten weder die Stadt noch der DFB zu hoffen: „Das wird nicht passieren.“

Renn-Klub und Stadt Frankfurt liefern sich seit Monaten in mehreren Verfahren eine zähe juristische Auseinandersetzung über das Rennbahn-Areal. Die Stadt hatte das Grundstück für 6,8 Millionen Euro in Erbpacht an den DFB übertragen. Als Übergabe-Datum waren zunächst der 1. Januar 2016 und zuletzt der 1. Januar 2017 vorgesehen gewesen. Doch der Renn-Klub wehrt sich dagegen und pocht auf seinen ursprünglich bis 2024 laufenden Nutzungsvertrag.

Das Landgericht argumentierte am Freitag, dass der Renn-Klub nie Mieter sondern nur Dienstleister gewesen sei. Nachdem der Mietvertrag zwischen Stadt und der Hippodrom GmbH beendet worden sei, sei „der Renn-Klub als Dienstleister zur Nutzung des Geländes nicht mehr berechtigt“, sagte Richterin Irene Brücher.

Das Urteil ist nun „vorläufig vollstreckbar“. Das heißt, die Stadt kann Zwangsräumung und Abriss veranlassen, auch wenn der Rechtsstreit weitergeht. Die Stadt hofft jetzt, dass der Renn-Klub freiwillig abzieht. Wenn nicht, werde man einen Gerichtsvollzieher schicken und den Abriss der Tribüne veranlassen, kündigte der Leiter des städtischen Liegenschaftsamts, Alfred Gangel, nach dem Urteil an.

Mittlerweile kommt es allerdings auch beim DFB zu einer Verzögerung des teuren Prestigeprojekts. Weil der „bisher in Aussicht genommene Kostenrahmen von 109 Millionen Euro nicht ausreichen wird“, wie Präsident Reinhard Grindel im November erklärte, soll 2017 bei einem Außerordentlichen DFB-Bundestag noch einmal über die konkrete Umsetzung des Akademie-Baus abgestimmt werden. Der Verband will in Frankfurt ein großes Leistungszentrum schaffen, um künftig die Verwaltung, die Trainer- und Schiedsrichter-Ausbildung und auch alle Nationalmannschaften auf einem Gelände zusammenziehen zu können.

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