Fußball:Real wieder Nummer 1 in Madrid - Attacke auf Ronaldo

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Madrid (dpa) - Keine Spannung, wenig Fußball und ein Feuerzeug-Wurf auf Superstar Ronaldo: Mit einem ungefährdeten 2:0-Rückspiel-Sieg beim Lokalrivalen Atlético ist Real Madrid ins Finale des spanischen Fußballpokals eingezogen und trifft dort wie erwartet auf den Dauerkonkurrenten FC Barcelona.

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Madrid (dpa) - Keine Spannung, wenig Fußball und ein Feuerzeug-Wurf auf Superstar Ronaldo: Mit einem ungefährdeten 2:0-Rückspiel-Sieg beim Lokalrivalen Atlético ist Real Madrid ins Finale des spanischen Fußballpokals eingezogen und trifft dort wie erwartet auf den Dauerkonkurrenten FC Barcelona.

Barça musste sich zwar mit einem 1:1 bei Real Sociedad San Sebastián begnügen, was nach dem 2:0-Sieg im Hinspiel aber fürs Weiterkommen reichte. Lionel Messi hatte die Katalanen in Führung gebracht (27.), Antoine Griezmann traf in der 87. Minute zum Ausgleich.

Tags zuvor wurde Cristiano Ronaldo nach dem Halbzeitpfiff auf dem Weg in die Kabine von einem Feuerzeug am Kopf getroffen, das ein Zuschauer von den Rängen geworfen hatte. Der Weltfußballer konnte aber weiterspielen. Die „Königlichen“, die bereits das Halbfinal-Hinspiel mit 3:0 gewonnen hatten, stellten mit dem Pokalerfolg die alten Herrschaftsverhältnisse im Fußball der spanischen Hauptstadt wieder her. „Ein Derby wie in alten Zeiten“, titelte die Zeitung „El Mundo“ am Mittwoch: „Real überrollt Atlético.“

Die Rot-Weißen hatten es gewagt, an der führenden Position Reals zu rütteln. In der Primera División lagen sie in dieser Saison lange Zeit vor Cristiano Ronaldo & Co. Das 0:3 im Hinspiel hatte Atlético jedoch einen solchen Schock versetzt, dass der amtierende Pokalsieger im Rückspiel bereits vor dem Aufwärmen die Waffen streckte. Trainer Diego Simeone ließ am Dienstagabend mehrere Stammspieler pausieren.

Die letzten Zweifel räumte Ronaldo aus. Mit zwei verwandelten Foulelfmetern (6./15. Minute) schoss er Real gleich in der ersten Viertelstunde 2:0 in Führung. Fußballerisch ereignete sich danach im Calderón-Stadion kaum noch etwas. Die Partie glich einem Scheingefecht. Für Aufregung sorgten nur zwei Zwischenfälle: der Wurf eines Feuerzeugs auf Ronaldo und ein Horrorsturz des Atlético-Verteidigers Javier Manquillo.

Ronaldo war nach dem Feuerzeug-Wurf zu Boden gegangen, konnte in der zweiten Halbzeit aber weiter mitwirken. Atlético konnte nach eigenen Angaben den Werfer identifizieren und hofft, dass der Verband dem Club eine Strafe erspart. „Wir freuen uns, dass Cristiano nicht verletzt wurde“, sagte Vereinssprecher Clemente Villaverde.

Der Weltstar brachte die Atlético-Fans nicht nur wegen seiner zwei Tore gegen sich auf, sondern auch wegen eines Zusammenpralls mit dem Gegenspieler Manquillo. Der 19-jährige Atlético-Verteidiger stürzte dabei so unglücklich auf den Kopf, dass sich sein Hals verdrehte und dem Publikum vor Schreck der Atem wegblieb. Für einen Augenblick sah es so aus, als hätte Manquillo sich das Genick gebrochen. Der Verteidiger kam jedoch glimpflich davon. Die Ärzte stellten lediglich eine Verstauchung fest.

Real zieht mit einer Rekordbilanz in das Pokalfinale am 19. April ein: Die Madrilenen kassierten in den acht Spielen der K.o.-Runden keinen einzigen Gegentreffer. Dies war bislang noch keinem Club gelungen seit es den Pokalwettbewerb in der jetzigen Form gibt. Für Real wird es das 39. Pokalendspiel sein. Der Rekordmeister hatte den Königspokal lange Zeit als eher zweitrangig eingestuft. In der Liste der Titelträger liegt Real mit 18 Pokalsiegen hinter dem FC Barcelona (27) und Athletic Bilbao (23).

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