Fußball:Prämienstreit und Trainingsboykott auch bei Nigeria 

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Brasília (dpa) - Nach den Teams aus Kamerun und Ghana hat nun auch die nigerianische Fußball-Nationalmannschaft mit Streikmethoden um ihre WM-Prämien gekämpft.

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Brasília (dpa) - Nach den Teams aus Kamerun und Ghana hat nun auch die nigerianische Fußball-Nationalmannschaft mit Streikmethoden um ihre WM-Prämien gekämpft.

Vier Tage vor dem Achtelfinale am Montag gegen Frankreich in Brasília griffen die Spieler am Donnerstag zum fast schon traditionellen Trainingsboykott. Einen Tag später verkündete Kapitän Joseph Yobo, der Prämienstreit sei geklärt.

Die Mannschaft will jetzt ihren Trainings-Boykott beenden und sich auf das Spiel gegen Frankreich am Montag konzentrieren, teilte Yobo auf der Internetseite „KickOffNigeria“ mit. „Ich kann als Mannschaftskapitän versichern, dass die Mannschaft heute nach Brasília reisen wird, und wir werden trainieren“, wird Yobo zitiert. Der Abflug ist für 14 Uhr (Ortszeit) geplant. Für 17.50 Uhr ist nach Angaben des loken Organisationskomitees in der Hauptstadt ein Trainingsplatz gebucht.

Am Vortag hatten sich die Spieler geweigert, an der Übungseinheit teilzunehmen. Das Team erschien am Donnerstagabend (Ortszeit) nicht zum vereinbarten Training im Estádio Brinco de Ouro in Campinas bei São Paulo. Die Spieler debattierten stattdessen laut übereinstimmenden Medienberichten über die Prämien.

Trainer Stephen Keshi will von einem Trainings-Boykott nichts wissen. „Es gibt hier kein Geld-Thema“, zitiert „nigeriafootball“ den Coach. „Ich frage mich, was einige Leute damit erreichen wollen, uns von unseren Zielen abzuhalten.“ Man wolle lieber weiterkommen „statt Pressemitteilungen herauszugeben oder Statements abzugeben“.

Nach Angaben des Internetportals „africanfootball“ wollen die Spieler jeweils 30 000 Dollar für das Erreichen der K.o.-Runde. Musa Amadu, der Generalsekretär des Verbandes, soll nach Nigeria geflogen sein, um das Geld zu besorgen, berichtet „KickOffNigeria“. „Das Bargeld war nur für die Gruppenphase herausgegeben worden, daher muss er mehr holen für die zweite Runde“, zitiert das Internetportal einen Offiziellen des Verbandes.

Nigeria ist bereits das dritte afrikanische Team, das mit Prämien-Problemen zu kämpfen hat. Ghanas Spieler hatten wegen der ausbleibenden Zahlungen mit Trainingsboykott reagiert, wurden in einer spektakulären Aktion in Brasília bar ausgezahlt, ehe sie am Donnerstag gegen Portugal verloren. Auch bei den längst ausgeschiedenen Kamerunern hatte es vor der WM Streitereien über die Prämien gegeben, weshalb die Spieler verspätet in Brasilien eintrafen.

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