Fußball:Seifert schließt Bundesliga-Spiele außerhalb Deutschlands aus

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Christian Seifert, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutschen Fußball Liga (DFL), beim Neujahrsempfang in Frankfurt. (Foto: dpa)

Der DFL-Chef spricht von einer Grenze, die der deutsche Fußball nicht überschreiten werde. Basketballer Robin Benzing wechselt nach Istanbul.

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DFL, Seifert: DFL-Geschäftsführer Christian Seifert hat die Verlegung von einzelnen Bundesliga-Partien ins Ausland ausgeschlossen. "Wir werden niemals ein Punktspiel außerhalb Deutschlands spielen", sagte der 49-Jährige beim Fußballgipfel des Wochenmagazins Die Zeit in Frankfurt am Main. Zuletzt hatte die spanische La Liga angekündigt, ein Spiel pro Saison in den USA austragen zu wollen. Dabei geht es vor allem um die Steigerung der Vermarktungschancen. Für Seifert wäre eine ähnliche Entscheidung der Deutschen Fußball Liga (DFL) ein Zeichen "mangelnden Respekts" den Fans und der US-Liga (MLS) gegenüber. "In den USA brauchen sie niemanden, um den Fußball zu promoten", sagte Seifert: "Das ist eine Grenze, die wie nicht überschreiten werden."

Basketball: Nationalmannschaftskapitän Robin Benzing (29) wechselt zum türkischen Basketball-Erstligisten Besiktas Istanbul. Das gab Lumani 10.7, Agentur des Forwards, bei Facebook bekannt. Benzing hatte in der vergangenen Saison für den Bundesligisten s.Oliver Würzburg gespielt und eine Option zum Ausstieg aus seinem Vertrag genutzt. "Ich freue mich auf die Herausforderung, mit Besiktas Istanbul den nächsten Schritt in meiner Karriere zu gehen. Es wird ein spannendes Jahr mit hohen Ambitionen in der türkischen Liga und natürlich auch in der Champions League", sagte der 133-malige Nationalspieler. Benzing fehlt wegen des Wechsels am Wochenende beim Supercup in Hamburg. Benzing bedankte sich bei den Verantwortlichen des Deutschen Basketball Bundes (DBB), die es ihm ermöglicht hätten, "schnell zu reagieren und nach Istanbul zu reisen, um meinen neuen Job anzutreten".Mit Einverständnis des DBB war Benzing am Sonntag abgereist. "Das ist natürlich schade, dass Robin in der jetzigen Phase nicht dabei sein kann. Wir wissen, wie sehr er an der Nationalmannschaft hängt, er ist ein ganz wichtiger Bestandteil des Teams, und wir hoffen sehr, dass er uns bald wieder helfen kann", sagte Bundestrainer Henrik Rödl.

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Von Birgit Schönau

England, FC Arsenal: Shkodran Mustafi droht nach seinem Torjubel bei Arsenals 3:2 (1:1)-Sieg in Cardiff wohl kein Nachspiel. Der englische Fußballverband wird laut britischen Medien keine Ermittlungen einleiten. Mustafi hatte nach seinem Kopfballtor in der 11. Minute mit seinen Händen den doppelköpfiger Adler gezeigt, der auf der Flagge Albaniens zu sehen ist. Wenn der Torjubel des Abwehrspielers, der als Sohn albanischer Einwanderer geboren wurde, als politische Geste gewertet worden wäre, hätte er möglicherweise mit einer Strafe rechnen müssen.

Mustafi hatte den Doppeladler in Richtung seines Teamkollegen Granit Xhaka gezeigt. Der Schweizer mit kosovarischen Wurzeln hatte schon bei der Fußball-WM in Russland mit dieser Geste für Ärger gesorgt. Die FIFA wertete sie als "unsportliches Verhalten" und belegte Xhaka sowie die Schweizer Nationalspieler Xherdan Shaqiri und Stephan Lichtsteiner mit einer Geldstrafe.

Spanien, Real Valladolid: Der dreifache brasilianische Weltfußballer Ronaldo hat den Primera-División-Aufsteiger Real Valladolid übernommen. Ronaldo habe 51 Prozent der Aktien des Vereins erworben und wecke mit seinem Engagement "große Hoffnungen", erklärte Clubpräsident Carlos Suárez bei der feierlichen Bekanntgabe des Deals am Montag im Rathaus von Valladolid, knapp 200 Kilometer nordwestlich von Madrid.

Ex-Profi Ronaldo versprach: "Wir wollen versuchen, so groß wie nur möglich zu werden". "Ich bin davon überzeugt, dass es sehr schwer sein wird, gegen uns zu gewinnen, wenn wir Einheit an den Tag legen", fügte der Weltmeister von 2002 an. Nach Medienberichten investierte der 41 Jahre alte Ronaldo rund 30 Millionen Euro, um die Mehrheit der Aktien zu übernehmen. Der Brasilianer wird nun im Verein das Sagen haben. Den Berichten zufolge soll Ronaldo aber vorerst nicht das Amt des Klubpräsidenten übernehmen. Der seit 17 Jahren amtierende Suárez solle seinen Posten behalten, hieß es. Ronaldo soll unterdessen Vorsitzender des Verwaltungsrates von Real Valladolid werden.

Ronaldo hielt bereits Anteile am ehemaligen US-Proficlub Fort Lauderdale Strikers und zeigte zuletzt sein Interesse, einen Verein in England oder Spanien zu übernehmen. "Ich will etwas Innovatives machen. Ich denke, ich bin für diese Herausforderung bereit", hatte er einmal der brasilianischen Zeitung Folha gesagt. Ronaldo spielte in Europa unter anderem für PSV Eindhoven, Real Madrid, den FC Barcelona, Inter Mailand und den AC Mailand. Er beendete seine Profikarriere 2011 bei Corinthians Sao Paulo.

Nach zwei Unentschieden und einer Niederlage belegt Neuling Valladolid in der spanischen Meisterschaft nach drei Spieltagen derzeit nur Platz 16.

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