Fußball:Monaco beweist Wille bei Kovac' Debüt

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Gibt Kommandos jetzt auf Französisch: Niko Kovac, Trainer der AS Monaco. (Foto: AFP)

Die Elf des ehemaligen Bayern-Trainers holt bei dessen ersten Auftritt in Frankreich noch ein 0:2 auf. Die Uefa prüft den Verzicht auf Hin- und Rückspiele im Europapokal. Dennis Aogo beendet seine Karriere.

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Fußball, Frankreich: Der frühere Bayern-Trainer Niko Kovac hat sich beim Debüt mit seinem neuen Club AS Monaco trotz eines 0:2-Rückstandes einen Punkt erkämpft. Gegen Stade Reims startete des Vorjahres-Neunte am Sonntag mit einem 2:2 (1:2) in die neue Saison der Ligue 1. Kovac hatte den Club vor wenigen Wochen nach seinem Aus beim deutschen Fußball-Rekordmeister im Herbst des vergangenen Jahres übernommen. Boulaye Dia (5. Minute) und El Bilal Touré (21.) hatten Europa-League-Teilnehmer Reims zunächst in Führung geschossen, ehe Axel Disasi (45.+2) und Benoit Badiashile (55.) ausglichen.

Monaco hatte seit der bislang letzten Meisterschaft 2017 mehrmals den Trainer gewechselt, zuletzt jedoch meist enttäuscht. Kovac soll den Verein von der Côte d'Azur wieder zurück in die Champions League führen. Seinem Ex-Klub FC Bayern drückt Kovac am Sonntagabend im Finale der Champions League gegen PSG die Daumen. "Wenn Sie mich fragen, wen ich unterstütze - das ist klar. Bayern München", sagte der 48-Jährige vor seiner Partie gegen Reims mit Blick auf das Endspiel. "Es gibt keinen Favoriten, beide Teams sind in sehr, sehr guter Verfassung." Als Champions-League-Sieger werde er sich im Fall eines Bayern-Erfolges nicht fühlen, sagte Kovac, der die Münchner bis Anfang November trainiert hatte: "Nein, ich bin jetzt hier", sagte er.

Fußball, Europapokal: Uefa-Präsident Aleksander Ceferin denkt über einen möglichen Verzicht auf Hin- und Rückspiele im Fußball-Europapokal nach und kann sich eine dauerhafte Einführung von Finalturnieren vorstellen. Das System mit einem Duell pro Begegnung erscheine "interessanter", sagte der Chef der Europäischen Fußball-Union der Nachrichtenagentur AP am Sonntag. "Es ist ziemlich kompliziert, ein Final 8 im Kalender unterzubringen. Aber wir haben gesehen, dass die Menschen spannende Spiele wollen, dass in einem Spiel jedes Team in der Champions League oder Europa League jedes Team schlagen kann. Deshalb ziehen wir das für die Zukunft in Erwägung. Ich denke, im September oder Oktober müssen wir anfangen, ernsthaft zu sprechen."

Vor den Finalturnieren der Königsklasse in Lissabon und der Europa League in Nordrhein-Westfalen hatte Ceferin derartige Gedankenspiele noch ausgeschlossen. Die Uefa hatte ihre Europapokal-Wettbewerbe wegen der Coronavirus-Pandemie an jeweils einem Standort und komplett von den Viertelfinals an mit nur einem Duell zu Ende gebracht. Der bislang bekannte Modus ist bis 2024 weitgehend festgeschrieben. Bei einer Europapokal-Revolution müsste diskutiert werden, ab welcher Runde ein mögliches Finalturnier starten könnte. "Man wäre für eine Woche im Zentrum der Aufmerksamkeit der ganzen Welt und dies wäre fantastisch, aber wir müssen sehen", sagte Ceferin.

Basketball, NBA: Der deutsche Nationalspieler Dennis Schröder hat die Oklahoma City Thunder in den Playoffs zu ihrem ersten Sieg geführt. Gegen die Houston Rockets setzte sich Oklahoma mit 119:107 (104:104, 57:63) nach Verlängerung durch - und verkürzte in der Serie auf 1:2. Schröder beendete die Partie als erfolgreichster Werfer seines Teams mit 29 Punkten und kam zudem auf je fünf Rebounds und Assists. Houstons James Harden, der 36 Punkte erzielte, musste nach seinem sechsten Foul bereits zu Beginn der Verlängerung das Parkett verlassen. Oklahoma gewann den Extra-Abschnitt dann - nach einer hoch dramatischen Partie und Schlussphase in der regulären Spielzeit - klar mit 15:3.

Die beiden top-gesetzten Teams gingen in ihren beiden Serien nach überraschenden Auftaktniederlagen nun in Führung: Die Los Angeles Lakers konnten sich beim 116:108 gegen die Portland Trail Blazers genauso wie die Milwaukee Bucks beim 121:107 gegen die Orlando Magic auf ihre Superstars verlassen. LeBron James (38 Punkte, zwölf Rebounds, acht Assists) und Anthony Davis (29 Punkte, elf Rebounds, acht Assists) schrammten bei den Lakers nur knapp an einem Triple-Double vorbei, ebenso wie Giannis Antetokounmpo (35 Punkte, elf Rebounds, sieben Assists) bei den Bucks. Bereits den dritten Sieg im dritten Spiel verbuchten die Miami Heat gegen die Indiana Pacers (124:115). Für einen Einzug ins NBA-Playoff-Viertelfinale benötigt ein Team vier Siege.

Fußball, Karriereende: Der zwölfmalige deutsche Fußball-Nationalspieler Dennis Aogo beendet seine aktive Karriere. Das gab der 33-Jährige am Sonntag bekannt. "Ich habe mich entschieden, meine Laufbahn als Spieler zu beenden", schrieb Aogo bei Instagram und postete ein Video mit Erinnerungen aus seinen 16 Jahren als Profi-Fußballer. Die Entscheidung sei ihm nicht leicht gefallen, sagte der ehemalige Defensiv-Allrounder. Aber "die Zeit für einen Schnitt und dann auch einen nä̈chsten Schritt ist gekommen". Er wolle "dem Fußball DANKE sagen für so viele Erlebnisse, so viele lehrreiche Momente, so viele Augenblicke und Freundschaften, die für immer bleiben werden. Meine Mannschaft in der Zukunft ist meine Familie, unser zweiter Neuzugang ist unterwegs", schrieb Aogo, der mit seiner Frau Ina in Berlin lebt und mit ihr das zweite gemeinsame Kind erwartet: "Wir können unsere Vorfreude kaum beschreiben."

Der gebürtige Karlsruher hatte im Oktober 2004 beim SC Freiburg sein Profi-Debüt gegeben. Später spielte er für den Hamburger SV, den FC Schalke 04 sowie den VfB Stuttgart in der ersten und zuletzt noch ein knappes halbes Jahr für Hannover 96 in der 2. Liga. Ende Januar einigte er sich mit den Niedersachsen auf eine vorzeitige Vertragsauflösung, seitdem war er vereinslos. Insgesamt kommt Aogo in seiner Karriere auf 257 Bundesliga-, zwölf Champions-League- und 22 Europa-League-Einsätze. Mit der deutschen Nationalmannschaft nahm er an der Weltmeisterschaft 2010 in Südafrika teil. Wie es abseits des Rasens nun für ihn weitergeht, ließ Aogo zunächst offen. "Aber wer mich kennt, weiß, dass ich auch beruflich meine Herausforderungen brauche. Dazu dann demnächst mehr", schrieb er: "DANKE, dass ihr mit mir diesen Weg gegangen seid, er war unglaublich. Und er geht weiter."

Eishockey, NHL: Nationaltorhüter Philipp Grubauer von der Colorado Avalanche aus der Eishockey-Profiliga NHL hat sich im ersten Viertelfinalspiel verletzt und wird seinem Klub in den Play-offs wohl erst einmal fehlen. Beim 3:5 gegen die Dallas Stars zog sich der Rosenheimer eine Blessur am linken Bein zu, Grubauer musste auf dem Weg in die Kabine gestützt werden. Anfang der zweiten Drittels wehrte Grubauer beim Stand von 1:3 einen Schuss ab und blieb mit schmerzverzerrtem Gesicht regungslos auf dem Eis liegen. Erst nach einigen Minuten war der 28-Jährige wieder auf den Beinen. Eine Diagnose gibt es noch nicht.

"Die Zeit wird zeigen, wie lange er ausfällt. Ich habe im Moment keine Ahnung, aber ich gehe nicht davon aus, dass er morgen auf dem Eis stehen wird", sagte Avalanche-Trainer Jared Bednar: "Hoffentlich ist er so schnell wie möglich wieder fit." Colorado tritt am Montag zum zweiten Spiel gegen Dallas an. Der Tscheche Pavel Francouz (30) wird nach derzeitigem Stand an Grubauers Stelle beginnen, auf der Bank Michael Hutchinson (30) aus Kanada Platz nehmen. Vier Siege sind in der Best-of-seven-Serie zum Weiterkommen nötig. Die Stars und die Avalanche waren in der vergangenen Saison jeweils im siebten Spiel des Viertelfinales ausgeschieden.

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