Fußball:Krise bei ManUnited - Chelsea «in Schwierigkeiten»

Lesezeit: 2 min

London (dpa) - David Moyes war mit seiner Meinung ziemlich alleine. "Am Ende der Saison werden wir nah an der Spitze sein", erklärte der Coach des englischen Fußball-Meisters Manchester United nach dem 0:1 (0:0) gegen Newcastle United.

Direkt aus dem dpa-Newskanal

London (dpa) - David Moyes war mit seiner Meinung ziemlich alleine. „Am Ende der Saison werden wir nah an der Spitze sein“, erklärte der Coach des englischen Fußball-Meisters Manchester United nach dem 0:1 (0:0) gegen Newcastle United.

Es war die zweite Heimpleite des Rekordmeisters in der Premier League innerhalb von vier Tagen. Zum ersten Mal seit elf Jahren musste ManUnited im Old Trafford zwei Niederlagen in Folge hinnehmen. Die Champions von Sir Alex Ferguson sind unter dem neuen Coach im Mittelfeld der Tabelle verschwunden.

Die Krise von United war am 15. Spieltag aber nicht der einzige Aufreger. Denn auch die Verfolger von Spitzenreiter FC Arsenal patzten. Der FC Chelsea verlor 2:3 (1:1) bei Stoke City, Manchester City kam beim FC Southampton nur zu einem 1:1 (1:1).

Blues-Coach José Mourinho schlich nach der dritten Niederlage von Chelsea enttäuscht vor die TV-Kameras. Auch die tolle Leistung des deutschen Nationalspielers André Schürrle konnte ihn nicht aufheitern. Der Ex-Leverkusener erzielte zwei Treffer und erhielt die besten Noten. Mourinho meinte dennoch: „Wir sind in Schwierigkeiten“. Es klemmt vorne und hinten. Zum ersten Mal seit 1999 mussten die Blues in zwei Spielen in Folge drei oder mehr Gegentreffer hinnehmen. In zehn Spielen blieb der Club nur einmal ohne Gegentor. Im Vergleich: Arsenal hat in den vergangenen sieben Spielen nur ein einziges Tor kassiert.

Doch auch die Chelsea-Stürmer haben Ladehemmung. Samuel Eto'o, Fernando Torres und Demba Ba kommen trotz vieler Chancen bisher gemeinsam nur auf vier Tore. Halb so viele wie der an den FC Everton verliehene Romelu Lukaku alleine erzielt hat. „Mou“ ist ratlos. Er wisse nicht, wie er dieses Problem lösen solle, gab er zu.

Größere Sorgen hat Moyes. Die Medien haben das Feuer eröffnet. Der Coach überzeuge niemanden mit seiner Mittelmäßigkeit, meinte der „Mirror“ nach Pleite Nummer fünf. „Moyes behauptet, ManU sei im Umbruch - ja, von Champions zum Durchschnitt“, schimpfte die „Sun“. Unter Moyes sei aus einem sehr guten Team ein gewöhnliches geworden.

Das Old Trafford hat seinen Schrecken verloren. Bisher hat ManUnited dort bereits 13 der möglichen 24 Zähler abgegeben - vier mehr als in der gesamten vergangenen Saison. West Brom Albion feierte den ersten Sieg beim Rekordmeister seit 35 Jahren, Everton war dort vor dem 1:0 21 Jahre und Newcastle sogar seit 41 Jahren nicht mehr als Sieger vom Platz gegangen. Zudem hat ManUnited zu Hause bisher weniger Tore geschossen als Schlusslicht FC Sunderland. Angesichts dieser Fakten gaben die Medien Moyes einen Tipp mit auf den Weg: Er solle nicht vom Titel träumen, sondern sich eher um die Champions-League-Qualifikation sorgen.

Zur SZ-Startseite

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: