Fußball:«Konzentriert»: Hoffenheim findet Ruhe in Südafrika

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Johannesburg (dpa) - 1899 Hoffenheim hat sein Zuzenhausen in Südafrika gefunden: Auf dem Trainingsplatz und im Hotel in Johannesburgs Nobelvorort Randburg sind die Fußballprofis genauso ungestört wie auf dem überaus beschaulichen Clubgelände im heimischen Kraichgau.

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Johannesburg (dpa) - 1899 Hoffenheim hat sein Zuzenhausen in Südafrika gefunden: Auf dem Trainingsplatz und im Hotel in Johannesburgs Nobelvorort Randburg sind die Fußballprofis genauso ungestört wie auf dem überaus beschaulichen Clubgelände im heimischen Kraichgau.

„Knallhart und konzentriert“, so will sich Trainer Markus Gisdol hier mit dem Tabellensiebten der Fußball-Bundesliga auf die Rückrunde vorbereiten. Einem Trubel wie in Belek oder Marbella, wo sich zahlreiche Profi-Clubs tummeln, ging die TSG bewusst aus dem Weg. Jetzt hat Gisdol ein hochzufriedenes Zwischenfazit der bislang ungestörten Vorbereitung gezogen.

„Es ist genauso, wie wir es uns vorgestellt haben. Beste Trainingsbedingungen, ein hervorragendes Hotel, prima Wetter und absolute Ruhe, um konzentriert arbeiten zu können“, sagte der 45 Jahre alte Perfektionist und Taktiktüftler der Deutschen Presse-Agentur. „Natürlich mussten wir uns ein bisschen akklimatisieren, aber es wirklich toll, im Winter unter diesen Bedingungen trainieren zu können.“ Mit 82 Kisten und Koffern und ihrem eigenen Greenkeeper waren die Hoffenheimer ins Land des WM-Gastgebers von 2010 gereist.

Die Bundesliga kann sich jedenfalls auf einen Konkurrenten einstellen, der topfit am 1. Februar in Augsburg in die zweite Halbserie startet. Roberto Firmino, Kevin Volland und Co. schwitzen derzeit auf 1700 Meter Höhe. Wichtiger als das, so Gisdol, seien zwar die guten Bedingungen und starke Testspielgegner wie das Topteam Kaizer Chiefs an diesem Freitag. Aber dennoch: „Die positiven Auswirkungen von Training in der Höhenluft sind bekannt. Es steigert die Leistungsfähigkeit.“

Laut Torhüter Oliver Baumann macht die Schinderei unter Südafrikas heißer Sonne sogar „wahnsinnig Spaß“. Innenverteidiger Ermim Bicakcic betonte: „Wir sind hier nicht im Urlaub, machen Sightseeing oder jeden Tag Safari-Touren. Wir sind hier, um Gas zu geben und uns bestmöglich auf die Rückrunde vorzubereiten.“

Keine Fans außer einheimische Neugierige, kaum Reporter, kein Wirbel auf dem Transfermarkt - da hatten die Hoffenheimer schon andere Trainingslager. „Wir wollen die Grundlagen legen, um im neuen Jahr da weiterzumachen, wo wir im Kalenderjahr 2014 aufgehört haben“, sagte Sportchef Alexander Rosen. Die Teilnahme an der Europa League wirkt derzeit machbar, wird aber nicht als Ziel ausgegeben. „Wir wollen uns auch weiterhin über Leistung und Inhalte definieren“, betonte Rosen.

„Wir wollen unser spielerisches Grundniveau erhöhen, insgesamt stabiler werden. Dazu wollen wir in Südafrika und der Vorbereitung die Basis schaffen“, erklärte Gisdol. Es gelte, gewisse Abläufe - defensiv wie offensiv - zu verfeinern. „Und daran werden wir hartnäckig und im Detail arbeiten.“ Das gilt auch für das „gnadenlose Pressing“ (Nationalspieler Kevin Volland), das Hoffenheim kultiviert.

Lediglich die Abwehrspieler Niklas Süle (Kreuzbandriss) und Jin-Su Kim (Asien-Cup mit Südkorea) fehlen. Sven Schipplock (Oberschenkelprobleme) und Jannik Vestergaard (eingewachsener Zehnagel) mussten zeitweise kürzertreten. Mit allen anderen kann der Chefcoach jedoch sein Programm durchziehen. „Es gibt überhaupt keinen Grund, in irgendeiner Form nachlässig zu werden, es ist noch nichts erreicht. Es liegt eine schwere Rückrunde vor uns“, meinte Gisdol.

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