Fußball:Kameruns Kicker suchen nach dem Schlüssel zur Wende

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Natal/Vitória (dpa) - Einen Schnupfen wollte sich Volker Finke dann nicht auch noch einfangen, das 0:1 (0:0) zum WM-Auftakt gegen Mexiko war kalte Dusche genug. Von Regennässe und Wind geplagt ging Kameruns deutscher Trainer vom Spielfeld, um sich heiß abzubrausen.

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Natal/Vitória (dpa) - Einen Schnupfen wollte sich Volker Finke dann nicht auch noch einfangen, das 0:1 (0:0) zum WM-Auftakt gegen Mexiko war kalte Dusche genug. Von Regennässe und Wind geplagt ging Kameruns deutscher Trainer vom Spielfeld, um sich heiß abzubrausen.

„Wir müssen die Spieler jetzt erstmal wieder motivieren. Wir haben fünf Tage, um uns zu erholen, zu analysieren“, sagte der frisch frisierte Finke nach dem ungewöhnlichen Wasser-Drama von Natal.

Im Teamcamp von Vitória muss Finke Aufbauarbeit leisten vor dem wohl schon entscheidenden Spiel in Manaus gegen ebenfalls enttäuschte Kroaten. Wer da verliert, ist praktisch raus aus der WM. Auch Eric Maxim Choupo-Moting war reichlich bedient und machte aus seiner Enttäuschung keinen Hehl. „Wir waren nicht so gut wie gegen Deutschland. Wir waren zu verhalten“, sagte der Stürmer von Mainz 05.

Von der respektablen Leistung beim 2:2 im WM-Test gegen die DFB-Elf waren die „Unbezähmbaren Löwen“ gegen die aggressiven und gut organisierten Mexikaner tatsächlich weit entfernt. Nach Ausreden suchten aber weder Finke noch Choupo-Moting. „Es war nicht das Wetter, der Regen war für beide Teams gleich“, sagte Finke. Sein Stürmer - ein echter Hamburger Jung - machte sogar ein Späßchen über die Regenmassen in Natal: „Das war ein bisschen zu viel norddeutsches Wetter“, sagte er.

Ein anderer Bundesliga-Profi wollte nicht mal übers Wetter reden. Joel Matip - eine Säule der WM-Vorbereitung Kameruns - fand sich plötzlich auf der Bank wieder. „Ich habe nicht gespielt, ich habe nichts zu sagen“, murmelte der Schalker und verschwand mit einem Sack Bällen über dem Arm aus dem Stadion. Finke hatte Mühe, seine Entscheidung zu erklären, warum Matip nicht spielen durfte. Es waren wohl die letzten Eindrücke im Training gewesen. Wie Finke rumdruckste, schien er seine Entscheidung zu bereuen.

Ob Matip gegen Kroatien ran darf, ist dennoch offen. Finke will sich erst einmal neu sortieren. „Wenn wir bei der WM bleiben wollen, müssen wir gewinnen“, sagte der frühere Langzeit-Freiburger. Entscheidungen müssen nun gut überlegt sein. Denn nicht einmal ein Sieg gegen Kroatien scheint das Ausscheiden unwahrscheinlicher zu machen, denn im letzten Gruppenspiel wartet Gastgeber Brasilien.

Im Gegensatz zu den hochmotivierten Mexikanern, die sich selbst und Siegtorschütze Oribe Peralta (61. Minute) feierten, schienen die Kameruner gedanklich nicht frisch. Auf den lange schwelenden Prämienstreit zwischen Mannschaft und Verband wollte Choupo-Moting dies aber nicht zurückführen. „Das ist alles geklärt. Es ist eher schade, dass es vor so einem großen Event zu so etwas kommen muss.“

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