Fußball:Infantino: «Müssen Brücken bauen und keine Mauern»

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Zürich (dpa) - Fragen an Gianni Infantino nach seiner Wahl zum neuen FIFA-Präsidenten.

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Zürich (dpa) - Fragen an Gianni Infantino nach seiner Wahl zum neuen FIFA-Präsidenten.

Infantino über...

...seine Gefühle kurz nach der Wahl: „Es ist ein sehr ergreifender Tag für mich, ich verstehe noch nicht ganz, was geschehen ist. Es war ein langer Tag, eine aufregende Reise, ich muss mich jetzt etwas beruhigen, um zu verstehen, was passiert ist.“

...seine Vision für die FIFA im Jahr 2020: Ich weiß nicht, ob ich dann Präsident sein werde. Ich hoffe es, aber 2019 sind Neuwahlen. Ich möchte ein große Fußballentwicklung in allen Ländern sehen. Ich wünsche mir konkrete Aktionen in jedem einzelnen Mitgliedsland. Ich möchte die karibische Liga spielen sehen, ich möchte Breitensport sehen. Ich möchte Kinder in Ozeanien spielen sehen. In Asien, in China sollen sich die Ligen entwickeln. Die Menschen sollen die FIFA als Organisation sehen, die hilft, den Fußball zu entwickeln, die Kindern hilft, ihr Lächeln zu finden.

...seinen Plan für erhöhte finanzielle Zuwendungen an die FIFA-Mitgliedsverbände und die finanziellen Probleme, von denen FIFA-Finanzdirektor Markus Kattner gesprochen hatte: Ich werde mich sicherlich mit Markus Kattner zusammensetzen und meine Ideen darstellen. Ich habe eine gewisse Erfahrung und kann einen gewissen Input geben. Wenn die FIFA fünf Milliarden einnimmt, ist es kein Problem, 1,2 Milliarden in die Fußballentwicklung zu reinvestieren. Das ist erste Priorität, alle weiteren Dinge sind zweite Priorität. Wir müssen die Kosten senken, das ist sicherlich möglich. Ich werde auf die Sponsoren zugehen, auf die Broadcaster, sie müssen wieder Vertrauen in die FIFA haben. Wenn wir das schaffen, werden auch die Einnahmen steigen. Ich glaube, meine Bilanz bei der UEFA zeigt, dass sie nicht bankrott gegangen ist, sondern dass die Einnahmen gestiegen sind.

...seinen neuen Generalsekretär: Ich habe schon gewisse Ideen zur Position des Generalsekretärs, aber heute ist nicht der Moment, sich damit zu befassen. Es ist eine Entscheidung des FIFA-Rats auf Vorschlag des Präsidenten. Ich möchte einen starken Generalsekretär an meiner Seite, wie es in meinem Manifest steht. Ich habe vorher gesagt: Wenn ich Präsident werde, wird es kein europäischer Generalsekretär werden. Wir werden das diskutieren, und dann werden wir sehen, was die beste Lösung ist.

...seine Botschaft an den gesperrten UEFA-Präsidenten Michel Platini: Natürlich danke ich Michel Platini für alles, was er mir gegeben hat. Ich habe ihm wirklich viel zu verdanken, ich denke wirklich viel an ihn.

...eine mögliche Spaltung der Fußball-Welt durch den knappen Wahlausgang: Der Fußball ist nicht gespalten. Wir hatten heute eine Wahl, aber keinen Krieg. Es war ein Rennen, aber kein Kampf. Wir alle müssen zusammenarbeiten. Die Wahl ist durch, jetzt blättern wir um. Ich werde der ganzen Welt zeigen, dass ich kein Kandidat Europas bin, sondern ein Kandidat des Fußballs. Wir machen keine Politik, wir sprechen nicht über Barrieren. Wir müssen Brücken bauen und keine Mauern. Dann können wir den Fußball weiterentwickeln.

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