Fußball in Spanien:Barcelona enteilt Real Madrid

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Nach dem 4:0-Sieg gegen Levante beträgt Barcelonas Vorsprung auf das Team von José Mourinho bereits elf Punkte. In Italien verliert Juventus Turin das Topspiel gegen Milan, in England trennen sich Chelsea und Manchester City unentschieden. Bambergs Basketballer erobern die Spitze der BBL.

in Kürze

Zwei Tore für Barcelona, mal wieder: Lionel Messi. (Foto: REUTERS)

Fußball in Spanien: Weltfußballer Lionel Messi hat den FC Barcelona am 13. Spieltag der Primera Division zum zwölften Saisonsieg geschossen. Der Argentinier eröffnete bei UD Levante den Torreigen nach der Pause mit einem Doppelpack (47./52.). Die übrigen Treffer zum 4:0 (0:0)-Sieg erzielten die spanischen Welt- und Europameister Iniesta (57.) und Cesc Fabregas (63.). Für Levante verschoss Jose Barkero einen Handelfmeter (87.). Mit seinen Saisontoren Nummer 18 und 19 rückte Messi bis auf drei Treffer an den Rekord von Gerd Müller heran, der 1972 in einem Jahr 85 Tore geschossen hatte. Bei Levante spielte Ex-Bundesligaspieler Christian Lell über 90 Minuten.

Tabellenführer Barcelona baute seinen Vorsprung auf Erzrivale Real Madrid, der am Samstagabend 0:1 (0:1) bei Real Betis Sevilla verloren hatte, auf elf Punkte aus. Zweiter ist Atletico Madrid, das gegen den FC Sevilla 4:0 (3:0) gewann. Torjäger Falcao per Foulelfmeter (22.), ein Eigentor von Emir Spahic (40.), Koke (44.) und Miranda (90.+1) sorgten für die Tore. Bei den Gästen erlebten nur acht Spieler den Schlusspfiff: Der ehemalige Schalker Ivan Rakitic flog mit Gelb-Rot vom Platz (83.). Zudem sahen Fazio wegen einer Notbremse (21.) und Antonio Luna nach einem groben Foulspiel (80.) Rote Karten.

Fußball in Italien: Der italienische Fußball-Rekordmeister Juventus Turin hat in der Serie A gepatzt und das Prestigeduell beim schwächelnden AC Mailand verloren. Im mit knapp 80.000 Zuschauern erstmals in dieser Spielzeit ausverkauften Giuseppe-Meazza-Stadion unterlag der Tabellenführer durch einen Treffer von Robinho (31./Foulelfmeter) mit 0:1 (0:1). Damit könnte die "Alte Dame" an der Spitze bereits am Montag Gesellschaft von einem anderen Erzrivalen bekommen. Inter Mailand hat dann die Möglichkeit, mit einem Sieg bis auf einen Punkt an Juventus heranzurücken. Bereits am Nachmittag hatte zuvor der AS Rom einen glanzlosen Pflichtsieg eingefahren und den Lokalrivalen Lazio um Nationalstürmer Miroslav Klose vorerst aus den Europa-League-Rängen verdrängt. Der dreimalige Meister AS gewann durch ein Tor von Mattia Destro (16.) bei Schlusslicht Delfino Pescara 1:0 (1:0) und steht nun auf Rang fünf. Das punktgleiche Lazio, bei dem Klose zuletzt aufgrund einer Knöchelverletzung augesetzt hatte, kann allerdings am Dienstag im Spiel gegen Udinese Calcio wieder vorbeiziehen.

Der AC Florenz kam bei Aufsteiger FC Turin nicht über ein 2:2 (0:1) hinaus, verbesserte sich dennoch vorerst auf den zweiten Platz hinter Juventus. Ohne Alexander Merkel holte der FC Genua einen wichtigen 1:0 (1:0)-Sieg bei Atalanta Bergamo und verließ die Abstiegsplätze. Das deutsche Talent saß 90 Minuten auf der Bank. Sampdoria Genua verschaffte sich gegen den FC Bologna mit einem 1:0 (0:0) Luft im Abstiegskampf, das Kellerduell zwischen Chievo Verona und dem AC Siena endete torlos.

Fußball in England: Der englische Fußball-Rekordmeister Manchester United hat dank einer Nullnummer des Lokalrivalen Manchester City die Tabellenführung in der Premier League zurückerobert. Die deutschen Nationalspieler Lukas Podolski und Per Mertesacker traten mit dem FC Arsenal dagegen am 13. Spieltag erneut auf der Stelle. United gewann gegen Schlusslicht Queens Park Rangers nach Rückstand noch 3:1 (0:0) und schob sich an den Citizens vorbei. Der Meister erreichte im Topspiel beim viertplatzierten FC Chelsea ein 0:0, liegt nun aber einen Punkt hinter United. Chelsea rutschte nach dem ersten Spiel unter dem neuen Teammanager Rafael Benitez auf Rang vier ab. Der Spanier hatte den Posten beim Champions-League-Sieger nach der Entlassung von Roberto di Matteo übernommen.

Arsenal kam bei Abstiegskandidat Aston Villa nur zu einem enttäuschenden 0:0 und verpasste damit den Sprung auf Platz fünf. Drei Tage nach seinem sehenswerten Volley-Tor in der Champions League zum 2:0-Endstand gegen den HSC Montpellier blieb Podolski weitgehend blass und wurde im 13. Ligaspiel zum 13. mal ausgewechselt (70.). West Bromwich Albion setzte derweil seinen Siegeszug fort. Beim AFC Sunderland gewann das Überraschungsteam 4:2 (2:0), feierte den vierten Sieg in Folge und setzte sich als Dritter in der Spitzengruppe fest.

Basketball, BBL: Die Brose Baskets aus Bamberg haben die Tabellenführung in der Basketball Bundesliga übernommen. Mit dem 76:56 bei den Tigers Tübingen feierte der Double-Gewinner am Sonntag den achten Sieg im neunten Spiel und profitierte vom Ausrutscher von ratiopharm Ulm. Der bisherige Spitzenreiter unterlag mit 62:78 bei den Skyliners in Frankfurt und kassierte die dritte Niederlage dieser Spielzeit im elften Spiel. Zuvor hatte ALBA Berlin in einem Herzschlagfinale mit 70:69 nach Verlängerung bei den Eisbären Bremerhaven gewonnen und sich auf Tabellenplatz fünf geschoben.

Eishockey, DEL: Tabellenführer Adler Mannheim hat in der Deutschen Eishockey-Liga (DEL) nur mit Mühe einen Punktverlust verhindern können. Beim Tabellenvorletzten Grizzly Adams Wolfsburg setzten die Mannheimer sich am Sonntag 4:2 (0:1, 2:1, 2:0) durch. Craig MacDonald erzielte knapp drei Minuten vor Spielende den entscheidenden Treffer, Adam Mitchell machte sieben Sekunden vor Schluss alles klar. Mit dem Sieg bauten die Adler (44 Punkte) in der Tabelle ihren Vorsprung auf die spielfreien Kölner Haie auf fünf Punkte aus. Keine Mühe hatten dagegen die Eisbären Berlin in ihrem Heimspiel gegen den EHC München. In der mit 14.200 Zuschauern ausverkauften Arena am Ostbahnhof kam der Deutsche Meister auch ohne seine verletzte NHL-Leihgabe Claude Giroux zu einem klaren 5:2 (3:1, 1:0, 1:1) und bleibt mit nun 36 Punkten Tabellenvierter. In der Arena Nürnberg bekamen knapp 4.000 Fans von den gastgebenden Ice Tigers und den Iserlohn Roosters eine furiose Partie geboten, an deren Ende die Nürnberger mit 7:6 (1:2, 4:2, 2:2) das bessere Ende für sich hatten. Trotz des Sieges verbleiben die Franken im Mittelfeld der Tabelle, allerdings konnten sie den Abstand zwischen sich und den Roosters ausbauen.

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TSG Hoffenheim, Tim Wiese: Die TSG 1899 Hoffenheim muss voraussichtlich bis zur Winterpause auf Torhüter Tim Wiese verzichten. Der Kapitän der Kraichgauer zog sich im Abschlusstraining vor der Partie gegen Bayer 04 Leverkusen einen Teil-Abriss einer Bandstruktur auf der Innenseite des rechten Kniegelenks zu, wie der Fußball-Bundesligist am Sonntag kurz vor dem Heimspiel gegen Leverkusen mitteilte. Das ergab eine Untersuchung am Samstagabend in Heidelberg. Damit fehlt Wiese auch im mit Spannung erwarteten Duell mit seinem Ex-Club Werder Bremen am kommenden Sonntag. Für den 30-Jährigen rückt in den kommenden Partien der Belgier Koen Casteels zwischen die Pfosten. Das letzte Spiel des Jahres 2012 bestreiten die Hoffenheimer in drei Wochen (16. Dezember) gegen Meister Borussia Dortmund.

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Handball, Champions League: Die SG Flensburg-Handewitt hat mit einem Derbysieg gegen den HSV Hamburg einen großen Schritt in Richtung Achtelfinale der Handball-Champions-League gemacht. Der Bundesligafünfte setzte sich gegen den Ex-Meister 29:26 (14:12) durch und feierte im dritten Duell der Saison den ersten Sieg. Mit 8:4 Punkten liegt Flensburg nur noch einen Zähler hinter dem HSV, der punktgleich mit Spitzenreiter Medwedi Moskau Zweiter der Gruppe A ist. Für die ersatzgeschwächten Gastgeber avancierte Nationalspieler Holger Glandorf mit sieben Treffern zum Matchwinner. Nach dem Unentschieden (25:25) in der Bundesliga und dem Hinspielsieg (31:28) konnte auch Domagoj Duvnjak mit sieben Treffern die Hamburger Niederlage nicht verhindern.

Handball, Bundesliga: Der deutsche Handball-Meister THW Kiel bleibt in der Bundesliga Tabellenführer Rhein-Neckar Löwen auf den Fersen. Beim 36:24 (20:8) gegen den TBV Lemgo gaben sich die Kieler am Sonntag erwartungsgemäß keine Blöße und verbesserten sich mit dem zwölften Sieg im 13. Saisonspiel auf 25:1 Punkte. Vor dem THW rangieren die weiter verlustpunktfreien Löwen aus Mannheim, die bisher alle ihre 13 Ligaspiele gewonnen haben. Bester Kieler Werfer beim ungefährdeten Sieg war Niclas Ekberg (7 Tore). Aufseiten der Lemgoer, die in dieser Saison mit bisher lediglich 6:20 Zählern unerwartet tief im Abstiegskampf stecken, überzeugte am ehesten noch Hendrik Pekeler (5).

Schwimmen, Kurzbahn-DM: Britta Steffen und Paul Biedermann bleiben national eine Klasse für sich. Bei den deutschen Kurzbahn-Meisterschaften in Wuppertal schwamm Steffen nach dem klaren Erfolg über die 100 Meter Freistil auch souverän zum Sieg über die 50 Meter. Die 29-Jährige schlug am Sonntag nach 24,20 Sekunden an und unterbot damit erneut die WM-Norm. Ihre Weltjahresbestzeit verfehlte Steffen um 19 Hundertstelsekunden. Das hätte aber bei der zeitgleichen EM in Frankreich immer noch für den Sieg gereicht. "Es war nicht so schnell wie ich gehofft habe. Ich bin ein bisschen traurig, dass ich nicht unter 24 Sekunden gekommen bin, sagte Steffen. Ihr DM-Fazit: "Guter Durchschnitt, aber damit kann man sich noch nicht zufriedengeben." Paul Biedermann entschied die 400 Meter Freistil in 3:41,69 Minuten ebenfalls klar für sich. Die WM-Norm von 3:41,85 Minuten knackte der Weltrekordler. Über 200 Meter Brust erzielte Marco Koch (Darmstadt) in 2:04,95 die zweitschnellste Zeit weltweit.

Schwimmen, Kurzbahn-EM: Die Britin Hannay Miley hat bei der Kurzbahn-EM der Schwimmer in Chartres einen Europarekord über 400 Meter Lagen aufgestellt. Die frühere Europameisterin blieb in 4:23,47 Minuten 74 Hundertstelsekunden unter der zwei Jahre alten Bestmarke der Spanierin Mireia Belmonte. Ebenfalls Europarekord schwamm die Dänin Rikke Pedersen über 100 Meter Brust. In 1:04,12 Minuten verbesserte sie ihre eigene Marke aus dem Jahr 2009 um neun Hundertstel.

Dritte Liga, Ausschreitungen: Bei Ausschreitungen rund um das Fußball- Drittligaspiel FC Rot-Weiß Erfurt gegen Hansa Rostock sind am Samstag 46 Menschen verletzt worden. Die meisten der 31 verletzten Rostocker Fans klagten über Reizungen der Atemwege, nachdem die Polizei Pfefferspray eingesetzt hatte, um sie zu stoppen. Die etwa 2300 Rostocker Anhänger hatten vor dem Anpfiff des Spiels im Erfurter Steigerwaldstadion bei Vorkontrollen gegen die Schleuse gedrückt und diese überrannt, teilte die Polizei mit. Es seien Steine und Flaschen gegen die Polizisten geflogen. Die Beamten hätten daraufhin Wasserwerfer eingesetzt, um die Fans zu stoppen. Unter den Leichtverletzten waren nach Polizeiangaben auch 14 Beamte und ein Unbeteiligter. Während der Rückreise der Fans an die Ostseeküste kam es in einem Schnellrestaurant der Raststätte Eisenberg an der A9 zu einem Streit zwischen Rostocker Fans und Gästen, bei denen zwei Menschen verletzt wurden. Polizisten konnten die mutmaßlichen Täter stellen.

Volleyball, Regeländerung: Im deutschen Volleyball wird künftig um drei Punkte gespielt. Wie der Deutsche Volleyball-Verband (DVV) am Sonntag mitteilte, wird die neue Wertung ab der Saison 2013/14 für alle Ligen gelten. Ein entsprechender Beschluss wurde am Samstag auf Antrag der Deutschen Volleyball-Liga (DVL) mit klarer Mehrheit gefasst. "Die Weltspitze spielt schon längst nach dieser Wertung. Es ist daher konsequent, dass wir hier nachziehen", sagte der DVL-Vorsitzende Michael Evers. Das helfe auch bei der Positionierung des Sports in Medien und Öffentlichkeit. Ab dem 1. Juli des kommenden Jahres erhalten Mannschaften, die ein Spiel mit 3:0- oder 3:1-Sätzen gewinnen, drei Punkte für einen Sieg. Die Verlierer gehen leer aus. Bei einem 3:2-Erfolg bekommt der Gewinner zwei und der Verlierer einen Zähler. Bislang erhält der Sieger im deutschen Volleyball zwei Punkte. Auf internationaler Ebene und in zahlreichen weiteren Sportarten ist die Drei-Punkte-Wertung schon lange etabliert. Der Weltverband FIVB und der europäische Verband CEV tragen ihre Wettbewerbe nach diesem Modus aus. Die führenden Nationen der Weltrangliste wie Brasilien, Russland oder Italien haben auf nationaler Ebene ebenfalls längst nachgezogen.

© Süddeutsche.de/dpa/sid/dapd - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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