Fußball:«Gelbfieber» - Kolumbiens Fans im WM-Rausch

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São Paulo (dpa) - In Brasilien grassiert das "Gelbfieber": Tausende kolumbianische Fans feuern ihre Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft an. Mit ihren gelben Trikots sind sie in der Umgebung des WM-Quartiers ebenso anzutreffen wie auf den Straßen, an den Stränden und in den Stadien.

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São Paulo (dpa) - In Brasilien grassiert das „Gelbfieber“: Tausende kolumbianische Fans feuern ihre Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft an. Mit ihren gelben Trikots sind sie in der Umgebung des WM-Quartiers ebenso anzutreffen wie auf den Straßen, an den Stränden und in den Stadien.

Rund 60 000 Anhänger der „Cafeteros“ sind ins Nachbarland gereist, schätzt Kolumbiens Reisebürovereinigung. Der Vorsitzende des Fußballverbands, Luis Bedoya, spricht daher von der „fiebre amarilla“ (Gelbfieber). „Das ist zwar ein teures Vergnügen, aber die Begeisterung ist eben riesengroß“, sagt er.

Von dem Fußballfieber befallen ist auch José Manuel, ein Publizist aus Bogotá. Drei Jahre lang hat er gespart, um in Brasilien das Team des argentinischen Trainers José Pekerman live erleben zu können. Stolz ist er darauf, Karten für alle Vorrundenspiele zu haben.

So konnte er mit Tausenden anderen im Stadion die Siege über Griechenland (3:0) in Belo Horizonte und über die Elfenbeinküste (2:1) in Brasília bejubeln, die dem südamerikanischen Kaffee-Land den Einzug ins Achtelfinale sicherten. Jahrelang hat Kolumbien international vor allem wegen des Guerilla-Krieges und des Drogenhandels Schlagzeilen gemacht, nun ist das Land wegen seiner Fußballkünstler in aller Munde.

„Ich habe im Internet nach preiswerten Unterkünften gesucht und in jeder Stadt ein Zimmer bei Gästefamilien gefunden“, sagt José Manuel. Die Runde der letzten 16 wird er allerdings nicht mehr in Brasilien erleben können: Am 27. Juni muss er in Bogotá wieder bei der Arbeit sein.

Der Ansturm der Fans von James Rodríguez und Co. ist so groß, dass das kolumbianische Außenministerium zusätzliche Konsulate in Rio de Janeiro, Cuiabá, Belo Horizonte und Río Branco eröffnen musste. Außerdem rieten die kolumbianischen Gesundheitsbehörden ihren Landsleuten, sich gegen Masern, Röteln und Gelbfieber impfen zu lassen - gegen das „gelbe Fieber“ des Fußballs scheint jedoch kein Kraut gewachsen.

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