Fußball:FC Bayern empört über DFB-Richter

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Karl-Heinz Rummenigge (Foto: dpa)

Boss Karl-Heinz Rummenigge beklagt "herabwürdigende Äußerungen" im Verfahren gegen die Gelb-Schummler Junuzovic und Fritz. Richter Hans E. Lorenz reagiert verwundert.

Bayern-Chef Karl-Heinz Rummenigge hat das DFB-Sportgericht in Zusammenhang mit der Verurteilung der beiden Bremer Gelbsünder Zlatko Junuzovic und Clemens Fritz kritisiert. Der Vorstandsvorsitzende des Fußball-Rekordmeisters rügte Richter Hans E. Lorenz am Samstag wegen angeblich "herabwürdigender Äußerungen", wie es in einer Stellungnahme des Bundesliga-Tabellenführers vor dem Heimspiel am Samstagabend gegen Werder Bremen hieß.

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Der DFB urteilt im Prozess um provozierte gelbe Karten milde. Der Richter sagt aber: Wenn das alle so gegen Bayern machen, herrscht kein fairer Wettbewerb mehr.

Von Philipp Selldorf

Fritz und Junuzovic hatten am letzten Spieltag ihre Gelbsperren vor dem schweren Auswärtsspiel in München provoziert. Lorenz hatte dazu am Freitag erklärt: "Wenn das alle (...) so machen und gegen Bayern München aussetzen, dann führt das automatisch dazu, dass Bayern München in der Bundesliga regelmäßig gegen schwächere Mannschaften zu spielen hat. Das kann nicht im Sinne des Wettbewerbs sein."

Rummenigge rügte diese Formulierung mit deutlichen Worten: Lorenz impliziere, sein Klub habe es in der Liga einfach. "Durch so eine Aussage wird die sportliche Leistung des FC Bayern diskreditiert. In meinem Verständnis sind Richter neutrale Organe. Das DFB-Sportgericht sollte nicht auf Grundlage eines einzelnen Falls mögliche Schlüsse zum Nachteil eines unbeteiligten Dritten andeuten. Und Herr Lorenz sollte vorsichtig sein, wenn er den FC Bayern öffentlich, und sei es auch nur indirekt, in den Zusammenhang einer Wettbewerbsverzerrung stellt."

Lorenz reagierte mit Erstaunen. "Ich habe nie etwas gegen Bayern München gesagt. Ich stehe aber zu meiner Aussage, die sich nicht auf den FC Bayern, sondern auf die anderen Mannschaften bezieht", sagte der 65-Jährige dem SID.

Junuzovic und Fritz waren von Lorenz wegen unsportlichen Verhaltens zu einer Geldstrafe von jeweils 20 000 Euro verurteilt worden. In München fehlen beide unabhängig von dem Urteil wegen ihrer fünften beziehungsweise zehnten Gelben Karte.

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