Fußball-EM - Fünf Fakten zu Spanien:Unbesiegt für 35 Spiele

Wie die spanische Elf gegen England im Elfmeterschießen verlor, eine Erfolgsserie von Brasilien einstellte und was Tiki-Taka mit den Niederlanden zu tun hat: Fünf Fakten, die Sie über das spanische Team vor der heutigen Partie gegen Italien noch nicht wissen.

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(Foto: Imago)

Wie die spanische Elf gegen England im Elfmeterschießen verlor, eine Erfolgsserie von Brasilien einstellte und was Tiki-Taka mit den Niederlanden zu tun hat: Fünf Fakten, die Sie über das spanische Team vor der heutigen Partie gegen Italien noch nicht wissen. So gut wie die Spanier heute sind, waren sie nicht immer. Bis zu ihrem EM-Triumph 2008 klebte der Selección in den vergangenen Jahren das Unglück an den Fersen. Bei der EM 1996 scheiterten die Iberer im Viertelfinale an England (England! Elfmeter!! - auf dem Bild trifft Stuart Pearce gegen Andoni Zubizarreta), 2000 verlor man an selber Stelle 1:2 gegen Frankreich, 2004 setzte es im entscheidenden Vorrundenspiel gegen Portugal ein 0:1. Noch schlimmer lief es 1964: Damals verbot Diktator Franco seinem Team, zum Viertelfinale gegen den sowjetischen Klassenfeind anzutreten - die Spanier schieden kampflos aus.

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(Foto: Getty Images)

Und wieder zittern alle vor dem Fantasiewort: Wer gegen den Weltmeister spielt, spielt gegen Tiki-Taka - das schnelle, auf Ballbesitz bei ständiger Bewegung ausgelegte Offensivspiel der Spanier. Die Ursprünge des Systems liegen nach Meinung einiger Beobachter in den neunziger Jahren, als Johan Cruyff erfolgreich Barcelona trainierte. Er machte die Spanier mit der Schule des holländischen Kombinationsfußballs bekannt, den er selbst als Spieler in den Siebzigern mitentwickelt hatte: Voetbal Totaal. Über die Jugendmannschaften breitete sich diese Art zu spielen in Spanien aus. Coach Luis Aragones perfektionierte sie dann in den Nullerjahren im Nationalteam und führte seine Elf damit 2008 zum EM-Titel. Sein Nachfolger Vicente del Bosque behielt das System in einer nur leicht defensiveren Variante bei. Der Begriff Tiki-Taka selbst bedeutet eigentlich nichts, erinnert aber lautmalerisch an die schnellen Direktpässe - und sieht etwas eleganter aus als der Klamauk, den diese Spieler im Training machen.

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Kein gutes Omen versprechen die bisher höchste Niederlagen der Spanier bei großen Turnieren: Neben einem 1:7 gegen England im Jahr 1931 verlor das Nationalteam mit demselben Ergebnis 1928 gegen die Italiener. Die sind ausgerechnet bei der EM 2012 erster Gruppengegner des Teams um Stürmer Fernando Torres (Bild). Ob Spanien 84 Jahre später die Schmach von damals vergessen lassen können?

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(Foto: AFP)

Um die Dominanz der Spanier in den vergangenen Jahren zu verdeutlichen: 35 Spiele dauerte zwischen 2007 und 2009 die beeindruckende Serie der Selección ohne Niederlage bei Länderspielen. Eine solche Phase der Unbesiegbarkeit schafften zuvor nur die Brasilianer - auch sie blieben zwischen 1993 und 1996 35 Spiele lang ohne unbesiegt. Beide Serien wurden von Teams aus Nord -und Mittelamerika gestoppt: Spanien verlor gegen die USA, Brasilien gegen Mexiko.

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Ein junger Spieler muss sich den Respekt der etablierten erst verdienen. So schnell wie der junge Sergio Busquets schaffen das die wenigsten. Als der damals nicht einmal 20-Jährige zum ersten Training des A-Teams des FC Barcelona erschien, musste er zuerst in den rondo. Das ist der Spielerkreis, in dem Spieler wie Lionel Messi, Xavi oder Anrés Iniesta sich den Ball blitzschnell hin- und herpassen und die Neuen erst einmal laufen lassen. Mittelfeldspieler Busquets schlug sich dabei so gut, das Messi nach dem rondo zu Coach Pep Guardiola ging und sagte: "Den will ich in meinem Kreis haben."

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